Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not

Am 20. September 2023 findet ein bundesweiter Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. und deren Landesverbände statt, mit dem die Kliniken in Deutschland auf ihre schwierige wirtschaftliche Situation aufmerksam machen wollen. Auch die Asklepios Kliniken in Bad Wildungen und Schwalmstadt unterstützen die Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft nach einem Inflationsausgleich, um die stark gestiegenen Ausgaben der Krankenhäuser ausgleichen zu können. Außerdem ist eine Entbürokratisierung und damit eine
Entlastung der Beschäftigten dringend notwendig.

Regionalgeschäftsführerin Dr. Dagmar Federwisch unterstützt die Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.

Unterschiedliche Studien und Untersuchungen, wie zum Beispiel der „Krankenhaus Rating Report“, zeigen auf wie schwierig die aktuelle Lage für die deutsche Krankenhauslandschaft ist und dass dringender Handlungsbedarf besteht. Dr. Dagmar Federwisch, Regionalgeschäftsführerin der Asklepios Kliniken Nordhessen, erklärt dazu: „Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser verschlechtert sich kontinuierlich. Der Untersuchung zufolge werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres insgesamt ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro aufweisen – für das Jahr 2024 prognostiziert der Bericht sogar, dass rund 80 Prozent der  Krankenhäuser mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben werden. Das sollte uns alle besorgen und wir müssen gemeinsam hart daran arbeiten, dass wir eine gute medizinische Versorgung in Deutschland erhalten können. Durch solides Wirtschaften leisten wir in Schwalmstadt und Bad Wildungen unseren Beitrag – aber die Herausforderung ist enorm.“

Diese wirtschaftliche Notlage zwingt die Verantwortlichen in den  Krankenhäusern an vielen Stellen zu enormen Sparmaßnahmen, um Standorte überhaupt erhalten zu können. In Gefahr geraten dann auch Ausbildungsplätze für die Pflege und zahlreiche weitere medizinische Ausbildungsberufe. Ähnlich steht es um die Facharztausbildungen – denn ohne Krankenhaus keine Facharztausbildung in der Region. Und damit sinken gerade für den ländlichen Raum die Aussichten, für vorhandene Facharztpraxen Nachfolger zu finden.

Regionalgeschäftsführerin Dr. Dagmar Federwisch ergänzt: „Dank  umsichtigen Agierens unserer gesamten hochengagierten Mannschaft stehen die Kliniken in Bad Wildungen und Schwalmstadt ordentlich da – und wir investieren kräftig in die Zukunft. So wurden in der Stadtklinik Bad Wildungen in diesem Jahr die Voraussetzungen als Notfallstandort Level 2 geschaffen – eine sehr wichtige Basis für die Vorhaltung qualifizierter Akut- und Notfallmedizin. Zudem ist die Klinik seit Juni 2022 als lokales Traumazentrum nach Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. anerkannt und im Sommer 2023 wurde ein neues Schmerzzentrum eröffnet. In Schwalmstadt wird im Oktober die Geriatrische Tagesklinik ans Netz gehen. Aber zur Wahrheit gehört auch: Die Krankenhausreform und eine jahrelang unzureichende Finanzierung der Betriebs- und  Investitionskosten seitens der Politik gehen an keiner Klinik spurlos vorbei.“

Neben der finanziellen Lage bringt aber auch die Bürokratie die Krankenhäuser an ihre Grenzen. Deshalb fordern die Kliniken zum Protesttag eine dringend notwendige Entbürokratisierung und damit eine Entlastung der Beschäftigten. Denn die ohnehin schon knappen Personalressourcen werden heute durch übermäßige Bürokratie und nicht notwendige Dokumentation massiv belastet. Diese Zeit fehlt dadurch dann für die Behandlung der Patientinnen und Patienten.

„Bei unterschiedlichen Strategietagungen und in Workshops unserer Kliniken sowie in einzelnen Fachbereichen, erarbeiten wir gemeinsam kreative Lösungsvorschläge, um mit der aktuellen Situation bestmöglich zurecht zu kommen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen die Herausforderungen meistern und beide Kliniken zukunftsfähig machen. Wir stehen zu unserer Region“, erklärt die Regionalgeschäftsführerin abschließend.

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