Animieren zum Reanimieren in der Woche der Wiederbelebung – Aktionstag in Lich

Lich…In der Woche der Wiederbelebung können Interessierte im Rahmen eines Aktionstages am 19.09.2023 lernen, im Notfall zu helfen und damit womöglich Menschenleben zu retten.

Die Woche der Wiederbelebung wurde vom „Berufsverband Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) ins Leben gerufen. Die Woche findet jeweils im September statt und soll die Herzdruckmassage bei Herz-Kreislauf-Stillständen in Deutschland weiterverbreiten. Denn nicht einmal jeder zweite Ersthelfer hierzulande führt bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand die Herzdruckmassage aus, obwohl sie gemäß den Stichworten „prüfen, rufen, drücken“ sehr leicht anzuwenden ist.


„Prüfen. Rufen. Drücken. Das sind die Schlagworte, die wir bei unserem Aktionstag vermitteln werden“, sagt Dr. med. Matthias Bayer, Leitender Arzt Kardiologie an der Asklepios Klinik Lich, der gemeinsam mit der Ärztlichen Leiterin der Zentralen Notaufnahme an der Licher Klinik, Dr. med. Daniela Heß, den Aktionstag initiiert und organisiert. 


Unterstützt werden die Mediziner von der Johanniter-Unfall-Hilfe. Diese wird mit Kolleg:innen aus dem Rettungsdienst und einem Simulations-Rettungswagen vor Ort sein, um die Wiederbelebung mit praktischen Übungen an Puppen zu trainieren.


Auch umfassende Informationen zum Verhalten im Notfall sind Gegenstand des Aktionstages. „Zunächst muss der Zustand des Betroffenen überprüft werden, indem man den Bewusstlosen an den Schultern fasst, schüttelt sowie laut und deutlich anspricht“, erläutert Notfallmedizinerin Dr. Daniela Heß. Reagiert dieser nicht, überprüft man noch die Atmung. Beides – fehlende Reaktion auf Ansprache und fehlende Atmung – führen zu der Diagnose Herzstillstand. „Doch bevor man mit der Wiederbelebung beginnt, muss unter der Rufnummer 112 sofort der Rettungsdienst alarmiert werden“, so Heß weiter. Dies erfolgt im besten Fall über eine zweite anwesende Person, so dass keine Zeit bis zur Wiederbelebung vergeht.
Mit einer Herz-Druck-Massage sollten Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dabei ist die Mund-zu-Mund-Beatmung bei der Wiederbelebung zweitrangig. „Bedeutend ist die Herzdruckmassage, bei der mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs gedrückt wird“, berichtet der Herzmediziner Dr. Bayer.


„Durch die Erstversorgung durch Laien entscheidet sich der Verlauf einer Wiederbelebung noch stärker als durch die professionelle Weiterversorgung in der Klinik“, erläutert Mario Myny, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin an der Asklepios Klinik Lich. Damit die anschließende Weiterversorgung optimal und standardisiert abläuft, hat die Asklepios Klinik Lich unter Federführung von Kardiologie und Anästhesie gerade ein Cardiac Arrest Center (CAC) gegründet und plant dies im nächsten Jahr auch durch die Fachgesellschaften zertifizieren zu lassen.
„Bei einem Cardiac Arrest Center handelt es sich um ein spezialisiertes Krankenhaus, das prähospital erfolgreich reanimierte Patient:innen behandelt“, erklärt Dr. Matthias Bayer.


Diese Informationen sowie zahlreiche weitere Tipps und vor allem auch praktische Übungen werden am Dienstag, 19.09.2023 in der Zeit von 9.00 – 12.00 Uhr von den Expert:innen präsentiert und vermittelt. Der Aktionstag findet auf dem Parkplatz der Apotheke und Praxis am Stadtturm, Am Wall 29b in Lich statt. Interessierte Bürger:innen sind herzlich eingeladen, teilzunehmen und ihre Kenntnisse zu erweitern und aufzufrischen. 


„Mit schätzungsweise 80.000 bis 100.000 Fällen pro Jahr ist der plötzliche Herztod eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jemand, der einen Herzstillstand erlitten hat, benötigt sofort Hilfe“, so Björn Kohlhaussen, Sachgebietsleiter Aus- und Fortbildung Rettungsdienst von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Mittelhessen, der sich freut, den Aktionstag zur Aufklärung nutzen zu können.


 

Kontakt:

Patricia Rembowski
Projektkoordination und Personalentwicklung
Asklepios Klinik Lich GmbH
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: 06404 / 81-790
Fax: 06404 / 81-559
Email: p.rembowski@asklepios.com
 

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