Geborgenes Umfeld am Lebensende: Asklepios Klinikum Harburg eröffnet Palliativstation

Hoher Bedarf an spezialisierter Versorgung bei unheilbaren Krankheiten

Team Palliativstation
Das interdisziplinäre Team der Palliativstation

Bei unheilbar erkrankten Patient:innen stehen in der letzten Lebensphase insbesondere Erhalt und Verbesserung der Lebensqualität im Vordergrund. Allein im Asklepios Klinikum Harburg ist der Bedarf an palliativmedizinischer Betreuung hoch: Schätzungen zu Folge profitieren davon mehr als 2.000 Patient:innen im Jahr. Auf der neu eröffneten Palliativstation sorgt ein multiprofessionelles Team für die individuelle, ganzheitliche und einfühlsame Behandlung am Lebensende – und ergänzt damit das bisherige Angebot des Palliativdienstes. In den aktuell sechs hellen und freundlichen Einzelzimmern können neben den Patient:innen auch Angehörige übernachten.

„Schwerstkranke Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten, ist nicht leicht. In der palliativmedizinischen Versorgung versuchen wir, unseren Patienten ein weitgehend beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, erklärt Inken Wiegmann, ärztliche Leitung der Palliativstation in Harburg. Hauptziel der stationären Palliativversorgung ist insbesondere die Linderung von Schmerzen, Luftnot, Übelkeit oder Angst – das betrifft Patient:innen mit Tumorerkrankungen, aber auch solche mit schweren Erkrankungen von Herz, Lunge, Leber oder Nieren. „Bei allem, was medizinisch möglich ist, stellen wir immer den Menschen in den Mittelpunkt unseres Handelns und nicht seine Krankheit. Deswegen besprechen wir gemeinsam mit unseren Patienten die verfügbaren Möglichkeiten – und nicht immer ist alles medizinisch Mögliche auch sinnvoll“, ergänzt die Palliativmedizinerin. In einer geschützten Umgebung bietet ein multiprofessionelles Team unter Leitung der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin eine optimale Versorgung an. Zum Team gehören neben Ärzt:innen auch Pflegefachkräfte, Mitarbeiter:innen aus Seelsorge, Physiotherapie, Ernährungsmedizin, Sozialdienst sowie Psychotherapeut:innen.

Eine Station abseits von Hektik und Lärm

Für die Einrichtung der neuen Palliativstation wurde eine stillgelegte Station umgestaltet: Die sechs Einzelzimmer sind hell und einladend eingerichtet. Daneben gibt es einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit ausreichend Sitzgelegenheiten für gemeinsame Momente. Mahlzeiten können zusammen oder separat eingenommen werden, Essenswünsche werden nach Möglichkeit erfüllt. In den Zimmern können begleitende Angehörige nach Bedarf mit übernachten. Im Harburger Klinikum ist die spezialisierte stationäre Palliativversorgung jetzt auf zweierlei Weise möglich: Neben der Palliativstation gibt es den Palliativdienst, der Patient:innen weiterhin regelmäßig auf den unterschiedlichen Stationen versorgt. Für die spezialisierten Pflegekräfte und Palliativmediziner:innen bedeutet die Arbeit auf der Palliativstation auch mehr Zeit mit den Patient:innen. Für Pflegefachkraft Oliver Tantzky ist die neue Station ein sinnvoller Schritt, um die Versorgungslücke im Hamburger Süden besser zu schließen. „Wir sind eng in das Harburger Palliativnetzwerk eingebunden und sind froh, dass wir nun dieses spezialisierte Angebot in der Klinik haben. Für mich persönlich gibt es keinen besseren Arbeitsplatz als im Palliativteam“, so Tantzky, der als Experte des Palliativdienstes den Aufbau der neuen Station eng begleitet hat. Für die Zukunft ist der Ausbau auf zehn Plätze geplant – denn der Bedarf ist da.

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