Wir nehmen Abschied von Dr. Malte Simmendinger

Bild: Dr. Malte Simmendinger
Dr. Malte Simmendinger

Abschied von unserem Freund, Kollegen, großartigen Arzt und Lehrer. Den Patienten immer im Blick hat er als langjähriger leitender Oberarzt und zwischenzeitlich als kommissarischer Chefarzt unserer Abteilung die Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen mitgenommen und für unser Fachgebiet, die Anästhesiologie, begeistert.

Nach dem Studium in Hamburg hat Malte Simmendinger seine Ausbildung bis zum Facharzt für Anästhesiologie am Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz absolviert. Neben der klinischen Anästhesie und Intensivmedizin war er hier auch in der boden- und luftgebundenen Notfallmedizin tätig.

Trotz enger familiärer Beziehungen zu Uruguay und Argentinien hat er sich dann für das AK Harburg als weitere Wirkungsstätte entschieden. Am 4. Januar 1985 trat er als Facharzt der Abteilung für Anästhesie unter Leitung des Chefarztes Dr. Nüßgen bei und avancierte bald schon zum Oberarzt. Nach dem plötzlichen Tod des damaligen Chefarztes übernahm 1991 PD Dr. Klöss die Abteilungsleitung und ernannte Dr. Simmendinger zu seinem Vertreter und leitenden Oberarzt.

Neben den zahlreichen administrativen Aufgaben in dieser neuen Funktion hat Malte Simmendinger sich intensiv und mit hoher Kompetenz der Intensivmedizin im AK Harburg, dem Aufbau der Notfallversorgung im Raum Süderelbe sowie der Aus- und Weiterbildung der Kolleginnen und Kollegen gewidmet; immer auch eng vernetzt mit den leitenden Ärzten der anderen Hamburger Krankenhäuser.

Im Oktober 2006 - mitten im Umbruch nach der Privatisierung der Krankenhäuser des LBK - übernahm Malte Simmendinger nach dem Ausscheiden des Chefarztes kommissarisch für die folgenden 15 Monate die Abteilungsleitung bis zur Neubesetzung der Chefarztposition. Diese schwierige Phase mit neuen Tarifstrukturen, einem Wahlrecht zur Rückkehr zur Hansestadt und vielen weiteren Unwägbarkeiten hat Malte Simmendinger viel abverlangt; aber mit seiner integrativen Art und einem enormen Engagement hat er die Abteilung zusammengehalten. Seine wichtige Funktion hat er auch unter dem neuen Chefarzt Prof. Kerner, der 2008 die Abteilung übernahm, weiter ausgeführt und wurde zu einer tragenden Säule und einem unermüdlichen Motor der nun anstehenden Veränderungen. Durch das enge und äußerst vertrauensvolle Verhältnis der beiden zueinander gelang es, die Abteilung weiterzuentwickeln, neue Schwerpunkte aufzubauen und die Zahl der Mitarbeiter nahezu zu verdreifachen. Viele Jahre später hat Malte Simmendinger nach erfolgreicher Arbeit schließlich seine Funktion an einen Kreis jüngerer Kolleginnen und Kollegen übergeben, um sich im Rahmen einer Teilzeittätigkeit mehr seiner Familie widmen zu können.

Die Freude und die Begeisterung für unser Fachgebiet haben seine Arbeit geprägt und auch uns, seine Kolleginnen und Kollegen, angesteckt. Sein empathischer und fürsorglicher Umgang mit seinen Patientinnen und Patienten und die hohe Kompetenz in seiner klinischen Tätigkeit waren beispielhaft. Seine besondere Expertise in der Thoraxanästhesie war bis zuletzt eine wichtige Säule in der Ausbildung unserer Kolleginnen und Kollegen, seine hervorragenden Kenntnisse in der Physiologie herausfordernd für Studierende und auch manchmal für uns Kollegen. Er war uns in seiner Begeisterungsfähigkeit und Anwendung seines Wissens immer ein exzellenter Lehrer und ein großes Vorbild.

Und dann gab es natürlich noch Malte Simmendinger außerhalb der Klinik. Ein Familienmensch, dem seine Familie, seine Frau Barbara und seine Kinder Laura, Liisa und Luca alles bedeuteten und der das Reisen liebte. Der Kunst, dem Theater und vor allem der Musik war er besonders verbunden - als leidenschaftlicher Saxophonspieler vor allem dem Jazz. Auch hierbei teilte er gerne seine Begeisterung und lud uns zu seinen Konzerten ein.

Zudem war er auch ein engagierter und erfolgreicher Sportler; mehrfach hat er am Marathon, den Cyclassics und am Triathlon in Hamburg teilgenommen.

Unvergessen sind seine wunderbaren Sommerfeste, zu denen er über viele Jahre die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Abteilung mit ihren Familien einlud. Es war immer mehr als nur ein kollegiales Miteinander, sondern ein buntes Treiben mit Kinderspielen im Garten, Grillen und Musik – richtig schöne Feste, die er zu feiern wusste.

Im späten Herbst des letzten Jahres manifestierte sich eine schwere Erkrankung, der er trotz großem Kampf Anfang April erlag.

Worte können den Verlust nicht ausdrücken, den sein Tod für uns bedeutet.

Unsere Gedanken sind ganz bei seiner Familie.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerz- und Palliativmedizin am Asklepios Klinikum Harburg

 

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