Teilnehmer an COPD-Studie profitieren sofort von Untersuchungen

Gauting, 05.10.2023. Schätzungsweise jeder zehnte Deutsche über 40 Jahren leidet an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD, Tendenz steigend. Bereits 2010 wurde die deutschlandweite Beobachtungsstudie COSYCONET auf den Weg gebracht, um besser zu verstehen, was sich hinter der tückischen Erkrankung verbirgt. Im Mai 2022 startete die weiterführende Studie COSYCONET-2, mit dem Ziel wissenschaftliche Erkenntnisse zu liefern, die dazu beitragen, die Versorgung und das Wohlbefinden von Menschen mit dieser chronischen Erkrankung zu verbessern. Die Asklepios Lungenklinik Gauting ist als Studienzentrum dabei und sucht COPD-Patienten, die an der Studie teilnehmen möchten.

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Abb.1: (v.l.n.r.) Rosalie Untsch, Studienkoordinatorin und verantwortlich für die Umsetzung der Beobachtungsstudie COSYCONET-2 mit Dr. Sarah-Christin Mavi, Oberärztin Pneumologie

„Warum sollte ich als Patient an einer klinischen Studie teilnehmen? Ich habe doch mit meiner Krankheit wahrlich genug zu tun. Was wird denn bei der Untersuchung gemacht – das ist bestimmt unangenehm und vielleicht sogar mit Risiken verbunden?“ Rosalie Untsch kennt solche Bedenken, weiß aber auch: „Im Falle der Studie COSYCONET-2 sind diese nicht nur völlig unbegründet, sondern versperren den COPD-Patientinnen und Patienten vielleicht sogar den Weg zu einer wirkungsvolleren Behandlung dieser tückischen Erkrankung.“ Zusammen mit Dr. Sarah-Christin Mavi, Oberärztin Pneumologie, Obstruktive Atemwegserkrankungen, ist die Studienkoordinatorin der Asklepios Lungenklinik Gauting verantwortlich für die Umsetzung der Beobachtungsstudie, die seit Mai 2022 deutschlandweit an insgesamt 20 Studienzentren durchgeführt wird. An COSYCONET-2 teilnehmen können COPD-Patientinnen und Patienten sowie Raucher, die unter Symptomen wie chronischen Husten und Auswurf leiden. Sie müssen 40 Jahre oder älter sein und dürfen nicht an der Vorgängerstudie COSYCONET-1 teilgenommen haben.

Die gesammelten Daten tragen dazu bei, COPD besser zu verstehen. Bereits von 2010 bis 2013 beteiligten sich knapp 3.000 Menschen mit unterschiedlich weit fortgeschrittener COPD an der Studie COSYCONET-1. Die Nachfolge-Studie wurde vor knapp anderthalb Jahren auf den Weg gebracht, mit dabei: Die Asklepios Lungenklinik Gauting, wo im Rahmen von COSYCONET-2 bereits 35 Patientinnen und Patienten teilnehmen.

Die Ergebnisse stehen nicht nur den Wissenschaftlern, sondern auch unmittelbar den Patienten zur Verfügung, das ist eine Besonderheit an COSYCONET. Der betreuende Pneumologe oder Hausarzt kann die Befunde noch während der Studienlaufzeit bereits in die Therapie mit eingehen lassen. „Von den Ergebnissen versprechen wir uns neuartige und praxistaugliche Konzepte für Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie“, so Dr. Mavi. "Jede Verbesserung der Prognosemöglichkeiten wird zu einer individuelleren und frühzeitig einsetzenden Therapie führen."

Die Teilnahme an der Studie, deren Ergebnisse anonymisiert weitergeleitet werden, umfasst:

  • das Ausfüllen eines Fragebogens vorab,
  • ein dreistündiges Aufnahmegespräch samt Tests u.a. der Lunge, Blutentnahme, EKG, Echokardiographie/Ultraschallkardiografie (UKG), Bioelektrische Impedanz Analyse (BIA), Ermittlung des Knöchel-Arm-Index (Blutdruckmessung und Dopplersonographie) und der Sauerstoffsättigung im Blut und Bestimmung des Alpha1 Antitrypsins (Ermittlung erblicher Stoffwechselerkrankungen),
  • anschließend halbjährliche Telefonvisite,
  • nach zwei Jahren eine Kontrolluntersuchung in der Klinik.

Rosalie Untsch erläutert das Vorgehen: „Selbstverständlich werden die vorhandenen Ergebnisse der Untersuchung sofort vor Ort besprochen sowie dem behandelnden Hausarzt bereitgestellt. Die Laborergebnisse werden zeitnah nachgeschickt. Damit haben die Studienteilnehmer nicht nur den persönlichen Kontakt direkt in der Klinik, sondern profitieren bereits während der Studie von den verschiedenen Untersuchungen, die mit modernsten Methoden erfolgen.“ Die ausführliche Untersuchung habe für die Patientinnen und Patienten laut der Studienkoordinatorin außerdem den Vorteil, „dass neben dem allgemeinen Gesundheitszustand, dem Schweregrad und der Entwicklung der COPD auch damit zusammenhängende Krankheiten z.B. an Herz, Stoffwechselorganen, Skelett und/oder Muskulatur frühzeitig erkannt werden können.“

Wer an der Studie im Studienzentrum Gauting teilnehmen möchte, meldet sich bei:
Studienkoordinatorin Rosalie Untsch
Tel. 089/85791-5615
E-Mail ro.untsch@asklepios.com

 

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