"Stay Alive" - Kein Alkohol, keine Drogen am Steuer

Stay alive ist ein Präventionsprojekt regionaler Institutionen aus dem Raum Goslar für jugendliche Fahranfänger und wird in diesem Jahr am 08. Juni zum fünften Mal durchgeführt.
Beteiligt sind die Freiwillige Feuerwehr Goslar, der Rettungsdienst, das Kriseninterventionsteam des Landkreises Goslar, die Polizei, das Jugendamt und Mitarbeiter unserer Asklepios Harzklinik.

Ein Präventionsprojekt, welches durch eine zielgruppengerechte Ansprache und lebensnahe Durchführung Schülerinnen und Schüler  ab 17 Jahren), also junge Erwachsene anspricht, die kurz vor der Fahrprüfung stehen; die ganz jungen und hochgradig gefährdeten (Auto)-Fahrer.

Wir wollen erreichen, dass die Jugendlichen nach dem Projekttag unsere Klinik verlassen und in der Disko auf die Frage: „Was willst Du alkoholisches trinken?“ nur noch eine Antwort kennen: Nichts!

Problemrelevanz

Hochrisikogruppe junge Fahrer

Bei den Autofahrern sind die 18- bis 24-Jährigen am stärksten unfallgefährdet. Knapp 19 Prozent der Getöteten und jeder fünfte Verletzte gehörte 2010 zu dieser Altersgruppe – obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur rund acht Prozent beträgt. Bei fast jedem dritten Unfall mit Todesfolge waren sie Hauptverursacher. 74 Prozent der 18- bis 24-jährigen Unfallopfer starben als Fahrer oder Mitfahrer in einem Auto. Die meisten der 508 getöteten Pkw-Insassen fuhren selber (72 Prozent).

Innovativer Lösungsansatz

"Stay Alive" soll Jugendliche auf der emotionalen Ebene erreichen. Das gelingt in Zeiten von Internet und interaktiver Medien nur, wenn wir sie zu persönlich Betroffenen machen, wenn sie nicht nur passiv an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, sondern aktiv mit eingebunden werden, am eigenen Körper erleben können, was ein schwerer Unfall eigentlich für ihr weiteres Leben alles bedeuten kann. Wenn sie Menschen kennenlernen, die damit immer wieder umgehen müssen, bzw. die einen Unfall hatten und ihre persönlichen Erfahrungen weitergeben.

Deshalb sollen  die Jugendlichen an den Erfahrungen von Polizisten, die zum Unfallort kommen, Feuerwehrmännern, die Menschen aus Unfallwagen schneiden, Rettungsassistenten und Notärzten, die eine hochwertige Erstversorgung vornehmen – und natürlich Ärzten und Pflegern, die dann solche Patienten im Schockraum gemeinsam bestmöglich versorgen, von ihren persönlichen Erlebnissen, ihren Gefühlen/Gedanken berichten,  teilhaben zu lassen.

Präventiver Nutzen

Letztendlich soll "Stay Alive" eins erreichen: Die Jugendlichen sollen erkennen, dass es buchstäblich um ihr Leben geht, dass sie – und nur sie  –  dafür verantwortlich sind und dass sie ihr Leben und eine unbeschwerte Zukunft  in große Gefahr bringen, wenn sie betrunken oder anderweitig „zugedröhnt“ Auto fahren, bzw. zu jemanden einsteigen, der nicht bei ganz klarem Bewusstsein ist, bzw. mit jemanden Auto fahren, der zu schnell fährt, der sein Können überschätzt und/oder nicht begreift, dass Auto fahren immer Konzentration (kein Handy am Ohr, etc.) verlangt.

Der präventive Nutzen liegt darin, dass die Zielgruppe sensibler wird, wenn sie nicht nur lehrreiche Sätze hören, sondern spüren und erleben, welche Folgen es hat, wenn sie unter Einwirkung von Drogen und Alkohol ein Fahrzeug führen.

Unser Projekt hat im Jahr 2014 auch einen Asklepios-Award für innovative Projekte gewonnen.

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