Zwei Generationen, eine Berufung

Julia und Judith Liebig haben erst kürzlich ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau am Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen erfolgreich abgeschlossen, nun arbeiten die beiden gemeinsam auf der Geriatrie im Asklepios Klinikum Schwalmstadt. Das Besondere an den Neuzugängen: Sie sind Mutter und Tochter. Beide bringen also nicht nur fachliches Wissen, sondern auch eine vertrauensvolle Beziehung mit, die auch dem Team zugutekommt.

Ein besonderes Duo
Ein besonderes Duo: Die Neuzugänge im Team der Geriatrie-Station sind Mutter und Tochter.

Julia Liebig lebt mit ihrer Familie in Wernswig, die Vierzigjährige hat sich nach ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin um die Erziehung ihrer eigenen vier Kinder gekümmert. „Mich hatte schon immer der Pflegeberuf mit dem medizinischen Hintergrund gereizt, aber bislang war es betreuungstechnisch nicht möglich“, erzählt sie. Mittlerweile ist ihre jüngste Tochter elf Jahre alt, deshalb begann sie vor drei Jahren die Ausbildung am Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Nordhessen. Ihre zwanzigjährige Tochter Judith hatte sich nach ihrem Realschulabschluss dafür beworben und so reifte auch bei der Mutter die Idee, noch einmal einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen. „Im praktischen Teil der Ausbildung waren wir an unterschiedlichen Stellen eingesetzt, außer bei dem Projekt „Schüler leiten eine Station“, da haben alle zusammengearbeitet“, blicken die beiden zurück. Seit einem Monat arbeiten sie nun gemeinsam auf der Geriatrie-Station und fühlen sich dort gut aufgehoben. „Dadurch, dass wir hier alle mit Vornamen angesprochen werden, fällt es kaum jemanden auf, dass wir Mutter und Tochter sind“, beschreibt Julia die Situation, „aber wer es weiß, findet es cool“, ergänzt Judith. „Wir treten hier nicht als Duo auf. Privat sind wir verwandt, aber im Dienst sind wir Kolleginnen“, betont Julia, „wir sind auch nicht immer in der gleichen Schicht, nur bei Wochenenddiensten versuchen wir möglichst zusammen eingeteilt zu werden, denn das erleichtert die Fahrerei“, so die pragmatische Judith.

Ganz verschiedene Typen

Sie seien ganz verschiedene Typen, stellen beide klar, aber durch die unterschiedlichen Erfahrungen, die sie beispielsweise während der praktischen Ausbildung gemacht haben, ergänzen sie sich gut. „In dieser Zeit sind wir immer sehr gut von den Lehrkräften unterstützt worden“, loben sie die umfangreichen Hilfestellungen während der vergangenen drei Jahren und auch jetzt im „richtigen“ Arbeitsalltag funktioniert die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Pflegekräften hervorragend und kollegial. „Wir sind auf der Station angekommen und fühlen uns angenommen“, freuen sich die beiden. Flache Hierarchien zwischen den ärztlichen Kollegen und dem Pflegepersonal sowie die fachliche Unterstützung von anderen Stationen seien sehr hilfreich für den täglichen Dienst. Insgesamt fiel die Wahl ganz bewusst auf die Geriatrie, „durch die verschiedenen Krankheitsbilder ist die Arbeit abwechslungsreich“, beschreibt Julia ihre Motivation, „Zu sehen, dass unsere Pflege den Menschen wirklich hilft, motiviert mich jeden Tag“, freut sich Judith. „Unsere Patienten haben bereits einen langen Lebensweg aufzuweisen, aktuell ist der älteste 103 Jahre alt“, ergänzt Julia. „Hier auf der Geriatrie wollen wir erreichen, dass Betroffene ihre Alltagskompetenz erhalten oder wiedererlangen“, umschreiben beide das Ziel ihres pflegerischen Engagements.

Julia und Judith Liebig absolvierten schon die Ausbildung zur Pflegefachfrau am Asklepios Bildungszentrum gemeinsam.

Nicht das Ende des Lernens

„Wir wurden sehr gut ausgebildet und vorbereitet“, betonen die beiden examinierten Pflegefachkräfte. Das Konzept aus Theorie und Praxis, unter professioneller Begleitung durch Fachlehrer und Praxisanleiter, stellt ein gutes Fundament dar, auf das die beiden nun aufbauen können. „Derzeit sammeln wir erst einmal weitere Erfahrungen und Routine in den Betriebsabläufen“, beschreiben die beiden ihre Anfänge im Job, doch längerfristig stehen auch die von Asklepios angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Plan. „Den Abschluss in der Tasche bedeutet ja nicht das Ende des Lernens“, bringt es Julia auf den Punkt, „man muss sich immer weiterentwickeln“, fügt Judith hinzu. „Pflege ist mehr als nur Job“, sind sich Mutter und Tochter einig – Empathie und soziale Kompetenz, gepaart mit kollegialem Umgang in einem professionellen Team, machen diesen Beruf für beide zu einer Berufung.

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