Wundheilung durch Unterdruck: MVZ Schwalmstadt bietet ambulante VAC-Therapie

Kleine Verletzungen in gesunder Haut verheilen für gewöhnlich schnell und bereits nach kurzer Zeit ist die Gewebeoberfläche wieder verschlossen. Anders verhält es sich bei größeren Operationswunden sowie chronischen Wunden, etwa bei DiabetikerInnen oder PatientInnen mit Durchblutungsstörungen – hier kann sich der Heilungsprozess langwieriger und bisweilen auch schwieriger gestalten.

Bild: vac-therapie
Die Ansprechpartner für die VAC-Therapie (v.l.): Medizinische Fachangestellte Madeleine Kubitschko, Facharzt Jörg Kley und Krankenschwester Gudrun Köhler.

Jörg Kley ist seit über zwei Jahrzehnten Facharzt für Chirurgie und als Oberarzt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Asklepios Klinikums Schwalmstadt tätig. Neben der Bruchbehandlung und der Herzschrittmacher-Implantation, gehört unter anderem auch die Wundversorgung mit Hilfe der sogenannten VAC-Therapie zu seinem Spezialgebiet. VAC steht hierbei für „vacuum assisted closure“ und bedeutet übersetzt Vakuum-assistierte Verschlussbehandlung. „Bei dieser modernen Form der Wundbehandlung wird die Heilung durch einen Kunststoffschwamm unter einem luftdichten Wundverschluss in Kombination mit einer Drainage für Wundsekret und Blut erreicht, wobei durch eine Pumpe ein Unterdruck erzeugt und somit der notwendige Sog aufrechterhalten wird“, erklärt Kley. „Das verbessert nicht nur die Durchblutung im Wundrandgebiet sondern sorgt zugleich für ein ideal-feuchtes Wundmilieu, was wiederum die Wundheilung beschleunigt“, so der Spezialist weiter.

Die Methode wird seit über 20 Jahren klinisch eingesetzt, mittlerweile wurde sie soweit entwickelt, dass sie auch ambulant zum Einsatz kommt. „Die Pumpen sind inzwischen so einfach gestaltet, dass sie genauso von PatientInnen zuhause bedient werdenen können“, freut sich Kley über den Fortschritt. „Seit März dieses Jahres bietet auch das MVZ Schwalmstadt diese Möglichkeit an“, sagt MVZ-Manager Christoph Lang, dies sei ein Alleinstellungsmerkmal im Umkreis von mehr als 50 Kilometern.

„Für den ambulanten Einsatz, müssen die Wunden natürlich so vorbereitet sein, dass sie während der VAC-Behandlung nicht noch anderweitig versorgt werden müssen“, macht Mediziner Kley deutlich. „Nach der Begutachtung durch den Arzt, wird der Verband angelegt und die Pumpe angeschlossen“, beschreibt er das weitere Prozedere, anschließend erfolge eine gründliche Einweisung für die PatientInnen und gegebenenfalls auch für pflegende Angehörige, zudem erhielten sie Material für eventuell notwendige Selbsthilfe. „Die Pumpe arbeitet sieben Tage lang, bevor sie ausgetauscht wird“, erläutert Kley, „der Schwamm muss in dieser Zeit zwei- bis dreimal gewechselt werden“. Die ganze Behandlungsdauer erstreckt sich über mehrere Wochen – anschließend kann sie konventionell mit Schaumverbänden fortgeführt werden.

„Unsere bisherigen Erfahrungen sind durchweg sehr positiv“, zieht Oberarzt Kley Bilanz, „zudem sind wir eng verbunden mit der Diabetologie und der Gefäßchirurgie, dadurch ist die Weiterbehandlung leicht zu organisieren und kommt letztendlich auch den PatientInnen zugute“.

Die Sprechzeiten in der Allgemeinchirurgie sind montags von 08.30 bis 12.00 Uhr, dienstags von 13.00 bis 15.00 Uhr und donnerstags von 12.00 bis 15.00 Uhr – am Donnerstag findet auch die spezielle Wundsprechstunde statt. Telefonische Terminvergabe ist unter 06691-799 586 möglich.

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