Kaum zu glauben - Chefarzt der Frauenklinik des Asklepios Klinikums Schwalmstadt feiert 60. Geburtstag

Am 28. März 1960 erblickte Heinz-Josef Kaum in Aachen und somit im Rheinland das Licht der Welt und es war damals alles andere als selbstverständlich, dass er überlebte, denn seine Mutter war Rhesus negativ, sein Vater Rhesus positiv und die Blutunverträglichkeit zwischen Vater und Mutter hatte nur den erstgeborenen Sohn der Eltern verschont, seinen 10 Jahre älteren Bruder - zwischen den beiden waren drei andere Brüder gestorben, nachdem die Mutter sie ausgetragen und geboren hatte: ein schreckliche Belastung für seine Mutter und den Vater.

Dr. Kaum überlebte nur deshalb, weil er 6 Wochen vor dem Termin per Kaiserschnitt geholt wurde, um dann anschließend 3 Monate lang in der Kinderklinik durch u.a. mehrere Blutaustaustransfusionen am Leben erhalten zu werden, bevor seine Eltern ihn dann endlich gesund mit nach Hause nehmen konnten.

Erst im Laufe der 60er Jahre entdeckte die medizinische Wissenschaft die Ursache für diese Blutunverträglichkeit und entwickelte eine Impfung dagegen, die sogenannte Anti-D-Prophylaxe: jede rhesusnegative schwangere Frau bekommt deshalb und seitdem in der 28.-30. Schwangerschaftswoche dieses Anti-D gespritzt, damit das Blut des ungeborenen Kindes nicht krank wird - verständlich, dass Dr. Kaum bei jeder schwangeren Frau vor und nach der Geburt auf diesen Zusammenhang ganz besonders achtet!

Dass er im Alter von 27 Jahren seinen Doktortitel erhält und 1993 mit 33 Jahren Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wird, hatten seine Eltern aber bestimmt nicht erwartet. Für das Geburtstagskind stand allerdings schon früh fest, dass er Arzt werden möchte: die aufopferungsvolle Arbeit des Hausarztes der Familie hatte den jugendlichen Heinz-Josef früh geprägt. So wie dieser , mit Leidenschaft und Engagement, übt Dr. Kaum noch heute seinen Beruf aus.

Seit 2011 ist Dr. med Heinz-Josef Kaum Chefarzt der Gynäkologischen und Geburtshilflichen Abteilung des Asklepios Klinikums in Schwalmstadt. „Auf die Aufgabe habe ich mich sehr gefreut. Gemeinsam mit meinen Kollegen wollte ich die Frauenklinik Schritt für Schritt zum Erfolg führen. Das ist uns gelungen. Wir sind ein tolles Team und arbeiten täglich daran, dass wir die bestmögliche Versorgung für unsere Patientinnen gewährleisten können", sagt Dr. Kaum.

Seine Erfahrungen sammelte er unter anderem über elf Jahre als Oberarzt und Leitender Oberarzt an verschiedenen Kliniken. Auch als Chefarzt überzeugte er bereits vor seiner Amtsübernahme in Schwalmstadt. Darüber hinaus bildete sich der 60-Jährige mit Zusatzqualifikationen in den Bereichen „Spezielle operative Gynäkologie" und „Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin" weiter.

Seine Kollegen schätzen seine Souveränität und sein Fachwissen. In schwierigen Situationen bewahrt er Ruhe und überträgt sie auf Mitarbeiter und Patienten. Die fühlen sich in seinen Händen sicher und gut aufgehoben – besonders wegen seiner empathischen und geduldigen Art. Er nimmt sich für kleine und große Sorgen Zeit, erklärt Krankheitsbilder so, dass sie auch Laien verstehen, er nimmt seinen Patientinnen Ängste und schenkt ihnen dafür Hoffnung.

Dr. Kaum ist kein Arzt, der seinen Job halbherzig macht. „Um diesem Beruf und vor allem den Patientinnen gerecht zu werden, muss man einfach für seine Arbeit brennen. Ich weiß es jeden Tag zu schätzen, dass ich einen Job habe, der abwechslungsreich und anspruchsvoll ist. Es kann stressig sein, aber am Ende des Tages gehe ich zufrieden nach Hause und stehe am nächsten Tag glücklich und hoch motiviert wieder auf", fasst es das Geburtstagskind zusammen.

Sollte der Dienst doch einmal anstrengend und kräftezehrend sein, tankt Dr. Kaum zu Hause wieder Kraft. „Meine Familie stärkt mir den Rücken. Ohne deren Verständnis könnte ich meinen Beruf nicht so leidenschaftlich und hingebungsvoll ausüben. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar."

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