Impfen im Alter ist wichtig

Wenn das Immunsystem schwächer wird, drohen schwere Infektionskrankheiten.

Auch im Alter sind Schutzimpfungen überaus wichtig. Vor allem gegen Grippe und Pneumokokken-Bakterien sollten sich ältere Menschen impfen lassen. Das rät Dr. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Klinikum Schwalmstadt.

Patientensicherheit durch Aufklärung
Impfen im Alter ist besonders wichtig und kann schwere Erkrankungen vorbeugen © iStock_000011047279XXX

Mit zunehmendem Alter lässt das Immunsystem des Körpers allmählich nach. Infolgedessen sind ältere Menschen besonders anfällig für verschiedene Erkrankungen. Geriater empfehlen älteren Menschen daher, sich rechtzeitig impfen zu lassen.

„Für Senioren sind Infektionskrankheiten weitaus problematischer als für junge Menschen, da die Gefahr von erheblichen Komplikationen besteht. Im schlimmsten Fall kann eine schwere Infektionskrankheit sogar zum Tode führen. Menschen ab 60 Jahren sollten daher unbedingt an ihren Impfschutz denken“ sagt Dr. med. Jens Zemke, Chefarzt der Geriatrie.

Zu den bekanntesten Schutzimpfungen gehört die Grippe-Impfung, die viele ältere Menschen in Anspruch nehmen. Die richtige Grippe (Influenza), die von Influenza-Viren verursacht wird, ist nicht zu verwechseln mit einem grippalen Infekt. So fallen die Symptome einer Influenza weitaus stärker aus. Außerdem drohen Komplikationen wie eine Lungenentzündung. Die Impfung gegen Grippe muss jährlich aufgefrischt werden, am besten im Herbst, vor Beginn der Grippesaison. Doch auch zu einem späteren Zeitpunkt, im Dezember oder Januar, kann die Immunisierung durchaus noch sinnvoll sein.

Ebenso wichtig ist eine Impfung gegen Pneumokokken. Diese Bakterien sind für ältere Menschen sehr gefährlich, da sie eine lebensbedrohliche Lungenentzündung auslösen können. Bei etwa 12.000 Menschen pro Jahr führt eine von Pneumokokken verursachte Lungenentzündung sogar zum Tode. Zahlreiche Todesfälle wären durch eine Impfung vermeidbar gewesen. Eine Impfung gegen FSME kann sinnvoll sein, wenn man in bestimmten Risikogebieten lebt und dort viel im Freien unterwegs ist. Ausgelöst wird die Erkrankung vom FSME-Virus, dessen Übertragung auf den Menschen durch Zecken erfolgt.

Neben den genannten Impfungen können bei besonderer epidemiologischer Situation oder Gefährdung weitere Maßnahmen für Senioren indiziert sein. So ist beispielsweise darauf zu achten, dass Bewohner von Alten- und Pflegeheimen nicht nur gegen Grippe und Pneumokokken geimpft sind, sondern auch gegen Hepatitis A und B. Generelle Richtlinien, welche Impfung für wen sinnvoll ist, legt in Deutschland die STIKO fest. Empfiehlt sie eine Impfung, tragen meist die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

Seite teilen: