6 Fragen zum Pflegeberuf – Antworten einer Geriatrie- und Palliativstationsleitung

Seit 2012 ist Verena Buchholz fester Bestandteil des Teams der Abteilung für Geriatrie am Asklepios Klinikum Schwalmstadt. Ihr Weg dorthin war nicht vorherbestimmt – und doch: ihre Entscheidung für die Gesundheits- und Krankenpflege war nach eigener Aussage die richtige. Im Interview erzählte sie von ihrem Beruf:

v.l.n.r. hinten: Anja Otto, Verena Buchholz, Sabine Hoffmann, Sarah Jacob, v.l.n.r. auf der Bank: Uwe Riedemann, Jana Weigang, Sina Boucsein

Redaktion (R): „Was hat Sie in die Altersmedizin geführt?“

Buchholz (B): „Nach meinem Fachabitur in Wirtschaft und Verwaltung, war mir nicht wirklich klar, was ich einmal werden wollte. Um mich zu orientieren entschied ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) auf einer Neurologischen Station an der Bad Zwestener Werner Wicker Klinik. Das Berufsbild Gesundheits- und Krankenpflegerin wurde so erst greifbar für mich. Als mich das Asklepios Bildungszentrum in Bad Wildungen dann zum Vorstellungsgespräch lud, war ich glücklich und hoffte auf einen Ausbildungsplatz.“

R: „Bekommen haben Sie ihn 2009 und konnten Ihr FSJ verkürzen. Wie ging es dann weiter?“

B: „Während der Ausbildung lernte ich viele verschiedene Bereiche und Häuser im Schwalm-Eder-Kreis kennen. Die Geriatrie hat mir als Station am besten gefallen, weshalb ich nach meinem Abschluss dort fest einsteigen wollte. Dank Frau Schönweiß, der damaligen Stationsleitung, hatte ich die Chance 2012 im nahtlosen Übergang als Gesundheits- und Krankenpflegerin in meiner Wunschabteilung zu beginnen.“

R: „Hatten Sie schon damals die Motivation, einmal selbst die Position der Stationsleitung zu besetzen?“

B: „Nein. Nachdem Frau Schöneweiß Pflegedienstleitung wurde und ihre Nachfolgerin Frau Heide sich im Haus anderweitig orientierte, wurde die Stelle im Januar 2018 zunächst intern ausgeschrieben. Ich fand diese zwar interessant, war mir jedoch unschlüssig, ob ich wirklich als Stationsleitung geeignet war. Meine Zweifel wurden mir glücklicherweise von meinem Team der Geriatrie genommen. Über den Rückhalt und die Ermutigung zur Bewerbung bin ich bis heute dankbar.“

R: „Nun sind Sie seit über einem Jahr Stationsleitung der Geriatrie am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt und für die, seit 2013 bestehende, Palliativstation in selbiger Position verantwortlich. Was macht die Arbeit in der Abteilung aus?“

B: „Wir behandeln jeden Patienten individuell, also nicht nur die Beschwerden sondern stets den ganzen Menschen – das ist unser Anspruch. Dabei beziehen wir gezielt auch die Angehörigen mit in die Therapie ein, da wir wissen, dass sie ebenso unterstützen möchten und wir ihnen dabei durch professionelle Hinweise Hilfestellung geben können. Insgesamt haben wir 48 Betten auf Station 1, wovon 6 Betten für Palliativpatienten zur Verfügung stehen.“

R: „Welche Ziele verfolgen Sie dabei?“

B: „Am meisten am Herzen liegt uns in unserem Beruf die Gesundheit der Patienten und Patientinnen. Die Fähigkeit sich selbst zu helfen, reicht bei den Menschen, die zu uns kommen, nicht aus. Unser Ziel ist es ihnen ihre Mobilität und Selbstständigkeit für ein autonomes Leben teilweise oder im Idealfall ganz zurückzugeben, beispielsweise nach einer Operation oder nach einer akuten Erkrankung. Wir möchten hier Symptome und Schmerzen nachhaltig lindern.“

R: „So unterschiedlich wie die Patienten sind auch ihre Kollegen. Wie ist das Miteinander am Klinikum?“

B: „Das Team macht den Hauptteil der Arbeit aus. Der kollegiale Zusammenhalt in der Geriatrie- und Palliativstation ist unglaublich gut.“

Mit dem Wunsch, diesen innerbetrieblichen Zustand mit Spaß und Freude aufrechtzuerhalten verabschiedet sich Verena Buchholz in ihre nächste Schicht.

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