Azubis leiten eine Station - dieses Mal auch Einsatz in der Geriatrie

Jetzt hat der Nachwuchs wieder das Sagen. Am 15. April übernahmen Auszubildende die Verantwortung auf der Station für Innere Medizin der Asklepios-ASB Klinik Radeberg. Die Azubis des Asklepios Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe managen bis zum 3. Mai die Pflege der dortigen Patienten. Bereits im Frühjahr 2023 hatte das Projekt „Schüler leiten eine Station“ in der Radeberger Klinik Premiere. Mit den Ergebnissen waren damals sowohl Klinikleitung, Ausbilder als auch die Patienten selbst zufrieden. Deshalb gibt es nun eine Wiederholung. Allerdings mit einer Neuerung: Diesmal kümmern sich die Azubis auch um die Patienten der Geriatrie.

schuelerstation
Angehende Pflegeprofis managen den Stationsbetrieb

Die 24 jungen Männer und Frauen stehen kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung. Seit fast drei Jahren lernen sie im Bildungszentrum in Neustadt/Sachsen den Beruf der Pflegefachfrau und des Pflegefachmanns. Es handelt sich dabei um eine generalistische Ausbildung. Das heißt, dass sie sich später um alle Patienten kümmern können – egal ob im Krankenhaus, im Seniorenheim, auf einer Kinderstation oder beim mobilen Pflegedienst. Noch in diesem Sommer legen die Azubis ihre Prüfung ab.

 

Als großes gemeinsames Praxis-Projekt steht nun aber erst einmal der dreiwöchige Einsatz in der Radeberger Klinik an. Der wurde in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet. Bereits im Januar hatten sich die Schüler bei einem Termin in der Klinik dem Pflege- und Ärztepersonal vorgestellt und ihre Pläne für die Zeit auf Station vorgestellt. Im Unterricht teilten sie sich in verschiedene Gruppe ein. Ein Team kümmert sich nun um die Stationsleitung, andere um Hygiene, das Medikamentenmanagement, die auf Station notwendigen Geräte, die Wundversorgung oder darum, was in einer Notfallsituation zu tun ist. Unterstützt werden sie dabei jederzeit von Praxisanleitern und dem Fachpersonal der Klinik.

 

Erst einmal ankommen

 

„Der Start verlief sehr gut“, schildert Praxisanleiterin Jana Haufe. Eine Woche vor Projektbeginn waren bei einem gemeinsamen Termin noch einmal wichtige Fragen geklärt worden. „Aber natürlich müssen die Azubis am ersten Tag erst einmal auf Station ankommen, damit sie sich auch gut zurechtfinden.“ Was liegt in welchen Schränken? Wie sind die Abläufe in der Abteilung? Nur zehn der 24 Nachwuchspflegekräfte kennen die Radeberger Klinik bereits durch die Praxisphasen während ihrer Ausbildung. Die anderen stammen aus anderen sächsischen Asklepios-Häusern oder von anderen Anbietern der Gesundheitsversorgung. Aus dem Jahr 2023 weiß Jana Haufe noch gut, dass vor allem am Anfang noch viel Hilfe notwendig ist. Ein Praxisanleiter bzw. eine Fachkraft ist Ansprechpartner für jeweils zwei Azubis. „Je länger das Projekt läuft, desto eigenständiger sind die Azubis aber und brauchen immer weniger Unterstützung.“ Damit rechnet sie auch in diesem Jahr.

 

Eine besondere Herausforderung ist diesmal die Geriatrie des Hauses. Auch um deren Patienten kümmern sich die angehenden Pflegeprofis „Der Umgang mit unseren älteren Patientinnen und Patienten ist etwas ganz Anderes, darauf müssen sich die Azubis noch einmal ganz besonders einstellen“, erläutert die Praxisleiterin. Sie freut sich aber, dass der Nachwuchs auch diese Erfahrung aus den drei Wochen mitnehmen kann. Über eine Infotafel und mittels Flyer hatten die Schüler alle Patienten im Vorfeld über das Projekt informiert. „Das wurde positiv aufgenommen.“ Ansonsten stünde das Stammpersonal aber immer für Fragen bereit, falls Patienten Klärungsbedarf sehen.

 

Azubis drehen einen Film

 

Die Dienstpläne für die drei Wochen haben die Schüler ebenfalls selbst geschrieben. In drei Schichten teilen sie sich hinein. Jeweils zehn stemmen den Frühdienst, sieben den Spät- und drei den Nachtdienst. Die Begeisterung für ihre Arbeit wollen die Auszubildenden gern an andere junge Menschen weitergeben. Deshalb entsteht während der drei Wochen ein Video über die Abläufe und Aufgaben auf der Station. Das drehen die Azubis selbst und wollen später anderen damit zeigen, wofür die generalistische Pflegeausbildung gut ist. „Im Gespräch mit den Azubis merkt man sehr gut, dass sie sich darüber freuen, in diesen Wochen ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln und ihre Erfahrungen einzubringen“, sagt Marco Palme, Zentrumsleiter Pflege in der Asklepios-ASB Klinik Radeberg. „Wir sehen deutlich, dass sie mit jedem Tag mehr Sicherheit gewinnen und im täglichen Ablauf immer besser harmonisieren.“

 

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