Für die Qualität der Patientenversorgung - Stationsleitung über die Wirkung honorierter Leistung

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen machen es dem Krankenhauspersonal nicht leicht. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen den allgegenwärtigen Dokumentationsanforderungen, neben der unverzichtbaren täglichen medizinischen und pflegerischen Arbeit, gerecht werden. Silke Gerlach ist Fachkrankenschwester für OP und Endoskopie und OP-Leitung am Asklepios Klinikum in Melsungen. Laut ihr beeinflusse insbesondere das menschliche Miteinander den nachhaltigen Erfolg eines jeden Krankenhauses.

v.l.n.r.: Sie unterstützen sich gegenseitig: OP Schwester Rita Reich, Lilia Kullmann, OP-Leitung Silke Gerlach und Ulrike Bernhardt

„Unser größtes Anliegen ist es in jeder Situation im Interesse unserer Patienten und Patientinnen zu handeln“, betont Frau Gerlach, die seit fast zehn Jahren am Asklepios Klinikum Melsungen tätig ist und dort seit 2011 die Position der OP-Leitung innehat. „Um qualitativ hochwertige Arbeit leisten zu können, ist es jedoch unabdingbar sich von Zeit- und Leistungsdruck freizumachen – eine Herausforderung, die nicht immer zu meistern ist. Umso schöner ist es, dass wir uns im Team aufeinander verlassen können und uns bestmöglich entlasten.“

Die Qualität der Patientenversorgung sollte dabei einen höheren Stellenwert haben als die Quantität. Dazu gehöre, dass die erbrachte Leistung sowie die menschliche Zuwendung viel öfter honoriert werden müsse. Eine vertrauensvolle Basis, auf der man unter Kollegen und Mitarbeitern zusammenarbeitet, sei zudem deshalb essentiell, weil man im Alleingang die Tätigkeiten am Klinikum nicht abdecken könne.

„Mein Dienst als OP-Leitung beginnt um 7:30 Uhr.  Um 15:42 Uhr beginnt bei uns die Rufbereitschaft“, erklärt Frau Gerlach. „Für dringliche Eingriffe außerhalb der Regelarbeitszeit sind immer zwei Kollegen in Bereitschaft. Wir treffen uns zu allererst zur Frühbesprechung, um die Aufgaben, die über den Tag anfallen, zu vergeben und uns anschließend in die OP-Säle einzuteilen. Die tägliche Besprechung dient auch zum Austausch. Es ist wichtig, dass Konflikte oder Sorgen zeitnah angesprochen und im Team geklärt werden. Dank unseres guten Verhältnisses steht niemand alleine da.“

Denn die Handlung eines jeden könne nur so gut sein wie die Zusammenarbeit im Team, davon ist die Mutter einer Tochter überzeugt. „Insbesondere Respekt und ehrliche Kommunikation müssen Bestandteil eines jeden neuen Tages sein. Nur in einem empathischen Umfeld bleiben Freude und Motivation an unserer Arbeit erhalten – die Voraussetzung um Raum für Gesundheit zu schaffen.“

Durch ein standortübergreifendes Konzept, komme es immer wieder vor, dass Mitarbeiter auf freiwilliger Basis auch am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt zum Einsatz kämen. Laut Frau Gerlach, eine wertvolle Möglichkeit, um Erfahrungen außerhalb der eigenen Abteilung zu sammeln. Hinzukomme die stetige Weiterbildung, die den Mitarbeitern durch Fortbildungsangebote zu teil würde. Als OP-Leitung sei es ihr Job, darauf zu achten, dass jeder Kollege diese Option zu nutzen in der Lage ist.

„In einem dreimonatigen Rhythmus findet deshalb eine offizielle Teambesprechung statt, in der die vergangene Arbeitsperiode reflektiert wird und Verbesserungsvorschläge gemacht werden“, so Frau Gerlach. Um selbst an der Ausbildung neuer Kollegen mitzuwirken, habe sie im letzten Jahr eine Weiterbildung zur Praxisanleiterin abgeschlossen. „Eine qualifizierte Ausbildung ist in unserem Beruf sehr wichtig, um dem nötigen und anspruchsvollen Standard gerecht zu werden“, ergänzt sie. „Neben der fachlichen Expertise steht vor allem ein einfühlender Umgang mit den Patienten und Patientinnen an erster Stelle. Wer bei uns behandelt wird, befindet sich in einer gesundheitlichen Ausnahmesituation und diese Tatsache berücksichtigen wir bedingungslos.“ Zur menschlichen Wertschätzung gehöre selbstverständlich ein qualitätsorientiertes Arbeiten zum Wohle der Behandelten. Gerade deshalb, müsse man die schwierigen Momente im Gesundheitswesen im Kollektiv überbrücken, um die Leidenschaft zum Beruf aufrechtzuerhalten. „Meinen Job übe ich noch immer mit großem Engagement aus und auch nach den langjährigen Erfahrungen würde ich mich jederzeit wieder für diesen Beruf entscheiden.“

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