Diagnose bei Prostata-Krebs: Neues Verfahren zur Gewebeprobenentnahme verringert Infektionsrisiko

Ab sofort kann das Team um Chefarzt Prof. Dr. Andreas Gross in der Urologie der Asklepios Klinik Barmbek Gewebeproben bei Verdacht auf Prostata-Krebs perineal, also über den Damm, entnehmen. Im Gegensatz zum Standardverfahren, der Gewebeprobenentnahme durch den Enddarm („transrektal“), ist das Infektionsrisiko hier deutlich geringer.

Bei Verdacht auch eine Krebserkrankung der Prostata sind weiterführende Untersuchungen notwendig, um abzuklären, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt und in welchem Stadium sich dieser befindet. Ist z.B. der PSA-Wert im Blut auffällig oder entdeckt der Urologe im Rahmen der Vorsorge-Untersuchung eine Verhärtung, folgt als nächster diagnostischer Schritt eine Biopsie, also die Entnahme einer Gewebeprobe aus der Prostata. 

Das bisherige Standard-Verfahren hierfür ist die transrektale Prostatabiopsie: die Entnahme einer Gewebeprobe über den Enddarm. Die perineale Prostatabiopsie – die Entnahme einer Gewebeprobe über den Damm – vermeidet das Risiko einer bakteriellen Verschleppung: Da die Darmschleimhaut nicht perforiert wird, gelangen keine Darmbakterien in die Prostata, auf eine Antibiotika-Prophylaxe kann zumeist verzichtet werden. Dies ist in Zeiten zunehmender Antibiotikumresistenzen ein wichtiger Schritt. 

Die perineale Biopsie findet in einer kurzen Narkose statt: In ca. 20 Minuten werden mehrere Proben aus den zuvor als verdächtig diagnostizierten Bereichen der Prostata entnommen und anschließend feingeweblich untersucht. Die Ergebnisse der Gewebeprobe geben Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt und welche Behandlungsoptionen im individuellen Fall in Frage kommen.

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