Den Wunschberuf hautnah erlebt
Angehende Gesundheits- uns Krankenpfleger leiteten eine Station
Es wurde zu einer Herausforderung für 38 angehende Gesundheits- und Krankenpfleger. Am Ende aber meisterten die Frauen und Männer aus den nordhessischen Asklepios-Kliniken in Bad Wildungen, Melsungen und Schwalmstadt das Projekt „Schüler leiten eine Station“ mit Bravour. „Ausgestattet mit viel theoretischem Wissen sind sie nun auch praktisch bestens vorbereitet für ihr Examen im Spätsommer“, sind sich die Kursleiter Ulrich Barckhausen und Ulrich Bohlken einig.
Die neurologische Abteilung der Fachklinik Fürstenhof in Bad Wildungen wurde für die Dauer von 14 Tagen zum Arbeitsplatz für die Oberkurs-Schülerinnen und Schüler des Asklepios Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe Nordhessen mit Sitz in Bad Wildungen. „Wir haben sie natürlich nicht ins kalte Wasser geschupst, denn was die Arbeit und den Umgang mit neurologisch erkrankten Patienten angeht, erfordert dies neben fundierten medizinischem Wissen auch eine besondere physische und psychische Herausforderung“, erklärt Ulrich Barckhausen. Im Vorfeld informierten die Kursleiter gemeinsam mit Stationsleiter Markus Ochse die angehenden Gesundheits- und Krankenpfleger über die Abläufe und den besonderen Pflegebedarf neurologischer Patienten.
Wie wichtig das war, erlebten die Auszubildenden gleich an ihrem ersten Arbeitstag. Barckhausen: „Der startete mit einer erfolgreich verlaufenden Reanimation. Dieser Patient wuchs den Schülern trotz der schwierigen und anspruchsvollen medizinischen Betreuung und Pflege während der Folgetage besonders ans Herz.“ Alle Teilnehmer hätten während der praktischen Ausbildungstage viel Verantwortung gegenüber den schwersterkrankten Menschen und gegenüber sich selbst übernommen. „Sie bekamen ein wichtiges Gefühl für das spätere eigenverantwortliche Handeln, welches von sichtbaren Fortschritten einiger Patienten positiv beeinflusst wurde“, erklärt Ulrich Bohlken. Dies sei von der vorübergehenden Aufstockung des Pflegepersonals durch die Schüler begünstigt worden. Das Projekt Schüler leiten eine Station im Drei-Schicht-Betrieb sei auch für die Ärzte, Therapeuten und das Pflegeteam des Fürstenhofs eine Herausforderung gewesen. „Sie alle gaben viele wichtige Tipps und standen jederzeit bei unzähligen Fragen Rede und Antwort.“ In jeder Phase habe die Aktion unter dem Einfluss einer beiderseitigen positiven Akzeptanz gestanden. Dies habe es den Schülern nach Auskunft von Ulrich Barckhausen leicht gemacht sämtliche Arbeiten von der Aufnahme bis zur Entlassung eines Patienten mit einer gewissen Routine abzuwickeln. „Man hat gemerkt, es sind schon fertige Schwestern und Pfleger. Es fehlen nur noch die Examensscheine.“
Nach Auskunft von Bildungszentrumleiter Mizrab Akgöz sei der oft zitierte Pflegenotstand, mit dem ein akuter Personalmangel beschrieben wird, nach wie vor ein großes Problem. „Angesichts dieser gesundheitspolitischen- und gesellschaftlichen Herausforderung freuen wir uns darüber, dass sich in diesem Frühjahr 22 weitere junge Menschen für eine Ausbildung zum Physiotherapeuten sowie 17 Frauen und Männer für die Weiterbildung zum Alltagsbetreuer in unserem Zentrum entschieden haben.“ Das Bildungszentrum zählt derzeit 240 Schüler. Um den steigenden Ansprüchen auch im Bereich der Prävention gerecht zu werden, bietet die Einrichtung ab 1. September dieses Jahres einen von der IHK anerkannten Weiterbildungskurs zum Gesundheits-Coach an.
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