StuPoli Hamburg erhält Spende von HUK Coburg

Vertreterinnen und Vertreter der Studentischen Poliklinik für Menschen ohne Krankenversicherung (StuPoli Hamburg) vom Asklepios Campus Hamburg (ACH) haben am 6. August einen Scheck der Versicherungsgruppe HUK COBURG in Höhe von 4040 Euro entgegengenommen.

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Anna Schuster und Tobias Gethmann (links) sowie Caroline Laudien und Sebastian Apweiler (rechts) nahmen den symbolischen Scheck von Thorsten Prigge (Mitte) entgegen.

Der Hamburger Geschäftsstellenleiter Thorsten Prigge freute sich, dass die Wahl seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die studentische Einrichtung gefallen war. 350.000 Euro hatte die HUK-COBURG ihren deutschlandweiten Außenstellen, 600.000 Euro sogar der Zentrale für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. Diese Summe entsprach der Anerkennung des Vorstands für das sehr gute Geschäftsergebnis 2019. „Eigentlich waren pro Mitarbeitenden 100 Euro für Abteilungs-Feiern gedacht,“ erklärt Thorsten Prigge. „Die knapp 10.000 Kolleginnen und Kollegen der HUK-Belegschaft haben dann angesichts der Corona-Epidemie der Geschäftsleitung vorgeschlagen, das zur Verfügung stehende Geld für gemeinnützige Zwecke zu spenden. So kam es zu dieser größten Spendenaktion in der Geschichte der HUK-COBURG.“ Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort hätten dann intern Ideen gesammelt und abgestimmt, welche Institutionen in Hamburg sie gern mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Betrag unterstützen würden. Auf Platz 3 landetet schließlich die StuPoli Hamburg. Bei einem Ortsbesuch überreichte der Hamburger Geschäftsstellenleiter den Scheck in Höhe von 4040 € an Sebastian Apweiler, Anna Schuster (beide Studentische Leitung), Caroline Laudien (Organisation Personal) sowie Tobias Gethmann (Organsiation Material). Darja Sadeghi (Organisation Finanzen), die als zuständige Organisatorin des Bereiches Finanzen den Scheck sehr gern mit entgegengenommen hätte, war an dem Tag leider verhindert.

Liste der Wünsche und Projekte ist lang

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Mit seinem neuen Flyer will das Team der StuPoli noch mehr Menschen auf der Straße erreichen.

Stellvertretend für den studentischen Vorstand der StuPoli äußerte sich Sebastian Apweiler, Student im 9. Semester, über den Verwendungszweck für die unerwarteten Spende: „Glücklicherweise sind wir aktuell medizinisch sehr gut ausgestattet. Daher werden wir das Geld unter anderem dafür verwenden, unser Behandlungszimmer nach fast zweieinhalb Jahren zu renovieren. Das heißt Streichen, neue Möbel wie zum Beispiel eine Untersuchungsliege, Milchglasfolien für die ebenerdigen Fenster, neue Schränke ... die Liste unserer Wünsche und Projekte ist jedenfalls lang.“ Darüber hinaus haben er sowie alle anderen Mitarbeitenden im Team der StuPoli aktuell weitere Ziele: Neben der Digitalisierung aller Daten und Abläufe wollen sie an der Reichweite der StuPoli arbeiten und sie so in der Stadt bekannter machen. Ein neues Corporate Design und vor allem mehr Werbung in der Zielgruppe der Nicht-Krankenversicherten sollen dafür sorgen, dass noch mehr Menschen von der Einrichtung erfahren. Eigens für die Verteilung auf der Straße wurde gerade eine Visitenkarte entwickelt, die mit Hilfe von Piktogrammen die Sprachbarriere überbrücken helfen soll. Auch ein Patientenflyer in unterschiedlichen Sprachen ist derzeit in Arbeit.

StuPoli-Team möchte die nächste Generation Studierende begeistern

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Sebastian Apweiler (hier in einem Beitrag im RTL Nachtmagazin vom 15.8) hat die Entwicklung eines Online-Nachschlagewerks maßgeblich vorangetrieben.

Neben Sebastian Apweiler ist vor allem ACH Studentin Claudia Laudien die treibende Kraft hinter der Akquise neuer Mitglieder im Team der StuPoli. Gemeinsam denken alle gerade intensiv darüber nach, wie sie noch mehr Kommilitoninnen und Kommilitonen für das Projekt begeistern können. Um die Freiwilligen zu unterstützen, hat Sebastian Apweiler gerade erst für das begleitende Wahlpflichtfach ein umfassendes Behandlungsheft mit allen relevanten Krankheitsbildern und Untersuchungsmethoden erstellt. Außerdem wurde in den letzten Monaten verstärkt daran gearbeitet, alles zu dokumentieren, was für die Aufrechterhalten der StuPoli wichtig ist. Entstanden ist ein Online-Nachschlagewerk, das die angehenden Ärztinnen und Ärzte in allen offenen Fragen während ihres Dienstes unterstützen soll. „Unser Ziel war, dass unsere Nachfolger die Strukturen in der StuPoli besser nachvollziehen können“, erläutert Sebastian Apweiler die Überlegung dahinter, „und auch die supervisierenden Hausärzte einen Zugang erhalten: Für sie steht zum Beispiel ein Tutorial zur Verwendung unseres neuen Dienstplan-Programms zur Verfügung.“

Zahl der Nicht-Versicherten ist seit 2015 deutlich gestiegen

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Das gerade erst fertig gestellte Untersuchungsheft bietet Hilfestellungen bei allen Fragen rund um die Sprechstunde.

Die StuPoli Hamburg des ACH ist eine jahrgangsübergreifende Initiative von Medizinstudierenden des Asklepios Campus Hamburg der Semmelweis Universität, der von der gemeinnützigen Asklepios Medical School GmbH (AMS) betrieben wird. Seit Frühjahr 2018 werden dort Menschen ohne Krankenversicherung in einer wöchentlichen Sprechstunde kostenlos behandelt. Im vergangenen Jahr waren es rund 230 Menschen aus 33 Nationen, von denen fast ein Drittel nicht nur einmal in die Sprechstunde im CaFée mit Herz im Gesundheitszentrum St. Pauli kam. Die Studierenden werden dabei von einem erfahrenen Arzt oder einer erfahrenen Ärztin unterstützt. Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts belegen, dass sich die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherungsschutz in Deutschland in den letzten fünf Jahren stark erhöht hat. Gab es 2015 rund 80.000 Betroffene, ist die Zahl im vergangenen Jahr bereits auf 143.000 und damit um fast 79 Prozent gestiegen. All dies unterstreicht die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der StuPoli Hamburg, der es sogar gelungen ist, auch unter Corona-Bedingungen die Sprechstunde in den vergangenen Monaten aufrecht zu erhalten.

StuPoli Hamburg

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