Nach der Geburt: Empfehlungen für Mutter und Kind

Nach Ihrem Klinikaufenthalt kommen Sie nach Hause und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Daher haben wir im Folgenden ein paar Empfehlungen zusammengestellt, die Ihnen den Start zu Hause ein wenig erleichtern.

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Empfehlungen fürs Wochenbett

Nachsorgehebamme

Ihre Hebamme besucht Sie die ersten zehn Lebenstage täglich und je nach Absprache bis zu acht Wochen nach der Geburt. Dabei überwacht sie die physiologische Rückbildung, gibt Hilfe rund ums Thema Stillen und beobachtet das Gedeihen des Neugeborenen.

Einzelheiten wie z. B. Terminvereinbarungen besprechen Sie bitte mit Ihrer Hebamme. Alle Kosten werden von der Krankenkasse übernommen.

Keine Hebamme gefunden?

Sollten Sie keine Hebamme finden, nutzen Sie gerne das Nachsorge-Angebot vom Hebammenkontor Altona. In einer offenen Wochenbettsprechstunde sind die Kolleg:innen immer donnerstags für Sie und Ihr Neugeborenes da.

Hierzu vereinbaren Sie bitte telefonisch einen Termin unter: (040) 1818 81-1760

Wochenfluss

Der Wochenfluss ist ein Wundsekret, das von der ehemaligen Ansatzstelle der Plazenta kommt. Egal ob Spontangeburt oder Kaiserschnitt, dieses Wundsekret wird solange gebildet, bis die innere Wunde der Gebärmutter verheilt ist (ca. 4–6 Wochen).

Die Menge des Wochenflusses nimmt im Verlauf ab und die Farbe ändert sich ebenfalls (rot – braun – weiß).

Gynäkologische Untersuchung

Für die erste gynäkologische Untersuchung nach der Entlassung sollten Sie sich in 6 – 8 Wochen bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt vorstellen – bei auftretendem Fieber, Unterleibsschmerzen, Bruströtungen, stärkeren Blutungen etc. selbstverständlich früher.

Verhütung im Wochenbett

Denken Sie im Wochenbett auch an die Verhütung, denn Stillen ist kein sicheres Verhütungsmittel. Besprechen Sie die für Sie beste Methode mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.

Bis zur Auswahl einer geeigneten Verhütungsmethode empfehlen wir Kondome.

Hygiene im Wochenbett

Bitte benutzen Sie in der Zeit des Wochenflusses keine Tampons, sondern Binden. Meiden Sie öffentliche Nassbereiche.

Rückbildung

Sie können frühzeitig mit der Rückbildung beginnen. Besprechen Sie die Einzelheiten mit Ihrer Hebamme oder mit uns in der Klinik. Gerade dem Beckenboden sollten Sie nach der Entbindung besondere Aufmerksamkeit schenken. Hierzu können Sie mit in diesem Bereich ausgebildeten Hebammen oder Physiotherapeutinnen Kontakt aufnehmen.

Regelblutung/Menstruation

Stillen Sie nicht, wird die erste Regelblutung nach ca. 5 – 10 Wochen eintreten, bei stillenden Wöchnerinnen evtl. erst nach Abschluss der Stillphase. Hier sind große Variationen möglich.

Kaiserschnittentbindung

In den ersten Wochen nach einer Kaiserschnittentbindung sollten Sie sich körperlich schonen. Heben Sie möglichst nicht über fünf Kilogramm und nie mehr als zehn Kilogramm. Duschen ist bereits am ersten Tag nach der Operation möglich. Meiden Sie jedoch langen Seifenkontakt mit der Narbe.

Geburtsurkunde

Haben Sie alle standesamtlichen Papiere bei uns abgegeben und alle Formalitäten erledigt, wird Ihnen die Geburtsurkunde vom Standesamt Altona zugeschickt.

Stillen

Muttermilch ist die optimale Ernährung für das Neugeborene. Sie enthält alle Nährstoffe, die es für seine Entwicklung benötigt, und beugt Allergien vor. Frühes und häufiges Anlegen, d. h. Stillen nach Bedarf des Kindes bzw. den Bedürfnissen des Kindes angepasst, sorgt für eine ausreichende Milchproduktion und eine positive Stillbeziehung. Wird das Kind nicht gestillt, empfiehlt sich die Ernährung mit einer der Muttermilch angepassten Ersatznahrung (Pre-/HA Pre-Milch).

Anleitung zur Wundheilung bei verletzten Brustwarzen

Die Brustwarzen sind auf Grund der hormonellen Veränderungen sehr sensibel, so dass eine erhöhte Empfindlichkeit nicht ungewöhnlich ist.

Schmerzen beim Anlegen, vor allem, wenn Sie während des Stillens und danach fortbestehen, sollten Anlass zur Klärung der Ursache sein.

Ein korrektes Anlegen ist eine wichtige Voraussetzung für eine schnelle Wundheilung. Gern unterstützen wir Sie hierbei und schauen uns das Stillen schon während Ihrer Zeit auf unserer Geburtenstation an.

Bitte achten Sie auf eine gute Reinigung Ihrer Hände.

Für ein entspanntes Anlegen lösen Sie vor dem Stillen den Milchspendereflex aus. Nehmen Sie dazu die Brust zwischen ihre Hände und massieren Sie die Brust sanft. Sorgen Sie für eine entspannte Umgebung und wählen Sie eine bequeme Stillposition.

Wechseln Sie häufig die Stillposition, das entlastet das Brustgewebe. Beginnen Sie mit der weniger betroffenen Seite.

Nach dem Stillen reinigen Sie die Brustwarze mit physiologischer Kochsalzlösung. Halten Sie die sterile Kompresse dabei unter Ihre Brust. Anschließend verteilen Sie ihr Lanolinprodukt großzügig auf die kochsalzdurchtränkte Kompresse und legen Sie diese auf die Brustwarze.

Fragen Sie Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin, wenn Sie Probleme beim Stillen haben. Besuchen Sie auch unsere Stillgruppe, donnerstags im Kursraum unserer Elternschule!

Babyblues und Wochenbettdepressionen

"Das habe ich mir ganz anders vorgestellt!"

Der sogenannte „Babyblues“ kann einige Tage nach der Geburt beginnen. Die betroffenen Mütter sind dann sehr nah am Wasser gebaut, sie sind traurig, sorgen sich um ihr Baby oder um sich selbst, sind müde und/oder gereizt.

Als Ursache für den Babyblues vermutet man den drastischen hormonellen Abfall der Schwangerschaftshormone nach einer Geburt. Der Körper und die Psyche stellen sich auf die Still- und Babyzeit ein. Nach ungefähr fünf Tagen verschwindet der Babyblues meist von ganz allein.

Eine postpartale Depression jedoch verschwindet nicht von allein, sondern muss behandelt werden und am besten rechtzeitig. Eine länger anhaltende depressive Stimmung ist sehr ernst zu nehmen. Eine Mutter, die an einer postpartalen Depression leidet, zeigt sich im verstärkten Maße ängstlich und unglücklich. Unter Umständen war sie bereits vor der Geburt deprimiert und ist es nach der Geburt weiterhin.

Die postpartale Depression kann aber auch erst Wochen oder gar Monate nach der Geburt beginnen. Sie haben sich zunächst freudig um ihr Baby gekümmert und werden mit der Zeit depressiver und verstimmter bis hin zur Antriebs- und Teilnahmslosigkeit.

Wenden Sie sich an Ihre Hebamme, Ihre Gynäkologin oder Ihre Geburtsklinik.

Erste Anzeichen einer Postnatalen Depression finden Sie in nachfolgender Liste. Wenn Sie anhaltend unter mehreren der nachfolgenden Symptome leiden, sollten Sie sich Hilfe holen.

Anzeichen/Symptome

Sie fühlen sich:

  • die meiste Zeit elend, insbesondere morgens und abends
  • gereizt, Sie haben keine Geduld mit Ihrem Partner und Ihren Kindern 
  • traurig und weinerlich
  • immer erschöpft, können aber nicht schlafen
  • überfordert
  • sehr in Sorge um Ihr Baby und suchen immer wieder die Bestätigung von Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Expert:innen, dass Ihr Kind gesund ist
  • übertrieben in Sorge um Ihre eigene Gesundheit
  • Ihrem Baby fremd gegenüber 
  • nicht in der Lage Spaß zu haben, Sie haben Ihren Humor verloren 
  • freudlos in Ihrer Umgebung, Sie empfinden das Leben nicht (mehr) als lebenswert, haben nichts, worauf Sie sich freuen könnten
  • schuldig 
  • energie- und antriebslos

Eventuell leiden Sie unter:

  • Gedächtnisproblemen, Konzentrationsmangel
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen
  • Appetitlosigkeit oder Völlerei
  • Ein- und Durchschlafstörungen und/oder dem frühen Aufwachen am Morgen
  • dem Verlust des Sexualtriebs

Es gibt einige Situationen, die das Risiko an einer postpartalen Depression zu erkranken, erhöhen:

  • Depressionen in der Vergangenheit
  • wenn Sie während der Schwangerschaft unter depressiven Verstimmungen gelitten haben
  • wenn Sie noch ein Kind waren, als Ihre Mutter starb
  • wenn Sie keinen unterstützenden Partner oder Familie in der Nähe haben
  • wenn Ihr Baby zu früh auf die Welt gekommen ist 
  • wenn Sie finanzielle Schwierigkeiten haben oder kein richtiges Zuhause
  • wenn sie kürzlich Schlimmes erfahren haben, z.B. Ihren Partner verloren haben, den Job oder ein Ihnen nahestehender Mensch im Sterben liegt

Hebammen-Sprechstunde

Schwangere Frau in der Vorsorge

Hebamme Cathrin Buhr begleitet Sie bei allen körperlichen und seelischen Beschwerden, die eine Schwangerschaft mit sich bringen kann – genauso wie bei Redebedarf nach der Geburt.

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Tipps für die erste Zeit mit Ihrem Baby

Folgende Tipps können Ihnen und Ihrem Baby den Anfang etwas erleichtern:

  • Machen Sie es sich zu Hause mit Ihrem Baby gemütlich und lernen Sie sich in Ruhe kennen.
  • Gönnen Sie sich tagsüber auch etwas Schlaf, wenn das Baby schläft! 
  • Laden Sie sich in der ersten Zeit nur wenig Besuch ein und nehmen Sie Hilfe an!
  • Sorgen Sie gut für sich und denken Sie an Ihre eigenen Nahrungsbedürfnisse.
  • Stillen erfordert keine Einschränkung in der Auswahl der Lebensmittel.
  • Stillen macht durstig! Trinken Sie immer, wenn Sie Ihr Baby stillen!
  • Achten Sie auf die Stillsignale Ihres Babys, wie Unruhe, Schmatzen, Schnalzen oder Bewegungen mit der Zunge.
    Reagieren Sie darauf und stillen Sie Ihr Baby. Schreien ist ein spätes Signal.
  • 8 – 14 Mahlzeiten in 24 Stunden sind normal.
  • Falls das Baby zu selten trinkt, „laden“ Sie es zum Essen ein, indem Sie es behutsam wecken und zum Trinken animieren.
  • Das Baby bestimmt die Dauer der Stillmahlzeit.
  • Tee- oder Wasserflaschen sind überflüssig. Muttermilch enthält genügend Flüssigkeit zum Durstlöschen.

Alles Gute wünscht Ihnen das Team der Frauenklinik!

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