AKUTNEUROLOGIE: DER SCHLAGANFALL

Schlaganfälle sind die zweithäufigste Todesursache weltweit und eine
der häufigsten Ursachen für Behinderungen im Erwachsenenalter. Je früher Betroffene bei einem Schlaganfall medizinische Hilfe erhalten, umso besser können die Folgen eines Schlaganfalls reduziert werden.
Meist ist ein Blutgerinnsel schuld: Bei 85 Prozent der Schlaganfälle wird eine Gehirnarterie durch einen Blutpfropf blockiert, dahinterliegende Gehirnbereiche werden von der Durchblutung abgeschnitten und so geschädigt. Deutlich seltener geht der Insult, wie er medizinisch genannt wird, auf das Reißen eines Blutgefäßes im Gehirn zurück. „Was auch immer die Ursache ist – ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall“, so Chefarzt Dr. med. Andreas Schulz. "Denn mit jeder Minute, die bis zum Einsetzen der Therapie vergeht, steigt das Risiko für bleibende Schäden."
Doch so weit muss es nicht kommen. Rufen Sie bei Schlaganfall-Symptomen SOFORT den Notruf 112:
- plötzlicher Verlust der Sprech- beziehungsweise Sprachfähigkeit
- plötzliche Gefühlsstörung oder Schwäche von einer Körperhälfte, zum Teil nur eines Bereichs (Mundwinkel, Arm, Bein)
- plötzliche Gesichtsfeldausfälle
- plötzlicher Schwindel beziehungsweise Gangunsicherheit
- plötzliche, ungewöhnlich starke Kopfschmerzen
- plötzliche Doppelbilder
Zahlen und Fakten zum Schlaganfall:
- Jedes Jahr erleiden rund 260 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.
- Bis zu 40 Prozent der Überlebenden tragen bleibende Beeinträchtigungen davon.
- Obwohl Schlaganfälle in jedem Alter auftreten können, ist der typische Schlaganfallpatient eher älter: Bei unter-55-jährigen liegt das jährliche Erkrankungsrisiko unter ein Prozent, danach steigt es deutlich bis auf rund sechs Prozent bei den über-75-Jährigen an.
- 85 % der Schlaganfälle gehen auf den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn zurück (ischämischer Insult).
- Bei fast allen übrigen Fällen ist eine Blutung im Gehirn der Auslöser (hämorrhagischer Insult).
- Als sehr seltene Ursachen kommen auch eine Vaskulitis, Dissektionen, Stoffwechselerkrankungen oder Migräne infrage.