Medizinische Fachangestellte: Das Uhrwerk der Praxis

Wer eine Arztpraxis betritt, kommt an ihnen nicht vorbei: Medizinische Fachangestellte und Arzthelfer:innen sorgen dafür, dass die Zahnräder ineinandergreifen und sich Patient:innen wohlfühlen. Claudia Müller leitet das MVZ am Park an der Asklepios Klinik Weißenfels und trägt diese Verantwortung voller Stolz.

Claudia Müller, MVZ-Team
Claudia Müller leitet das MVZ am Park an der Asklepios Klinik Weißenfels.

Claudia Müller ist gelernte Kinderkrankenschwester und entschied sich bewusst nach der Ausbildung für die Arbeit in einer Praxis anstatt in eine Klinik zu gehen. „Kurz nach der Ausbildung bekam ich meine Zwillinge, sodass geregelte Arbeitszeiten für mich unumgänglich waren. Ich war fünf Jahre alleinerziehend, meine Eltern sind noch jung und berufstätig“, erzählt die 37-Jährige. „Obwohl ich viele Vorstellungsgespräche in Kliniken hatte, musste ich mich umorientieren, da es keine ‚Mama-Stellen‘ gab. Da bot sich ein Wechsel in die Arztpraxis an – eine Entscheidung, mit der ich mich sehr wohlgefühlt habe.“

Mama mit beruflichen Ambitionen

Nachdem Claudia Müller nach ihrer Ausbildung in Magdeburg acht Jahre lang in Baden-Württemberg lebte, zog es sie wieder in die Nähe ihrer ursprünglichen Heimat. Seit 2016 ist sie als Arzthelferin im Medizinischen Versorgungszentrum Sachsen-Anhalt in Weißenfels tätig und betreute dort zunächst die Gynäkologie. „Kinderkrankenschwester war schon immer mein Traumjob, daher fühlte ich mich der Gynäkologie direkt verbunden“, sagt sie.

Ihren persönlichen Werdegang durfte Claudia Müller seither aktiv mitgestalten: 2018 schloss sie die Weiterbildung zur Praxisanleiterin ab und unterrichtet zusätzlich im hauseigenen Bildungszentrum für Gesundheitsberufe die Kinderkrankenpflege. Nach Kind Nummer drei leitet Claudia Müller nun das MVZ am Park in Weißenfels und ist dort erste Ansprechpartnerin für das Praxis-Team. Die Vorteile einer Arztpraxis weiß sie als Familienoberhaupt nach wie vor sehr zu schätzen: „Es gibt geregelte Arbeitszeiten, keine Spätdienste und die Wochenenden und Feiertage hat man für sich – das ist ein großer Vorteil – besonders, wenn man Mama ist.“

Die Aufgaben sind vielfältig

Das Asklepios MVZ Sachsen-Anhalt mit seinen zwei Standorten in Weißenfels und einem Standort in Hohenmölsen bietet ein breites Angebot: von der Kinder- und Jugendmedizin und -psychiatrie, über die Allgemein-, Gefäß-, Thorax und Neurochirurgie bis hin zur Kardiologie, Gynäkologie sowie Dermatologie und Allergologie arbeitetet ein familiäres Praxisteam eng mit dem Asklepios Klinikum Weißenfels zusammen, um kleine und große Patient:innen bestmöglich zu versorgen.

Medizinische Fachangestellte und Arzthelfer:innen sind neben den ärztlichen Kolleg:innen die wichtigsten Bezugspersonen der Patient:innen. „Zu den Aufgaben gehören, neben dem Einsatz am Tresen, das Vorbereiten der Untersuchungen, das Ausgeben von Rezepten und Überweisungen sowie fachbereichsbezogene Anforderungen, wie z. B. Verbandswechsel, Seh- und Hörtests oder die Schwangerenbetreuung“, zählt Claudia Müller einen Teil des Spektrums auf.

„Die Dienste beginnen immer eine halbe Stunde vor der eigentlichen Praxisöffnung und enden eine halbe Stunde nach der Praxisschließung“, weiß die dreifache Mutter. „Morgens bereiten wir die Räume vor, schalten alle Geräte an und überprüfen, dass medizinisches Material ausreichend vorhanden ist. Nach Praxisschluss fahren wir die Geräte wieder herunter und richten die Räume wieder her.“

Ob ausgebildet oder als Quereinsteiger: Viele Wege führen in eine Arztpraxis

Wer in einer Arztpraxis tätig sein möchte, dem bieten sich einige Möglichkeiten. Der klassische Weg führt über die Ausbildung zur bzw. zum Medizinischen Fachangestellten. Auch examinierte Pflegekräfte oder Pflegehilfskräfte können den Weg in die Praxis gehen – ein lukratives Feld, wenn man persönlich nicht mehr im Drei-Schicht-System arbeiten möchte.

Was viele nicht wissen: Auch ohne Ausbildung in einem Gesundheitsberuf ist ein Einstieg möglich, wie Claudia Müller erklärt: „Im Rahmen einer zweijährigen Umschulung zur bzw. zum Medizinischen Fachangestellten können auch Menschen aus völlig anderen Branchen, z. B. aus dem Einzelhandel oder der Verwaltung, im Gesundheitsbereich Fuß fassen.“ Der Vorteil: Die Kosten für die Umschulung werden komplett übernommen und die Umschüler:innen werden direkt im Praxisalltag eingesetzt. „Umschüler:innen sind von Anfang an Teil unseres MVZ-Teams und werden eng durch unsere erfahrenen Kolleginnen und Kollegen betreut.“

Wichtig ist, dass man Menschen gegenüber aufgeschlossen sei, keine Berührungsängste habe und auch vor den anfallenden organisatorischen Tätigkeiten am PC nicht zurückschrecke. „Die Abwechslung im MVZ macht mir einfach Spaß: Die Arbeit mit den Patient:innen, am Tresen, die Organisation im Hintergrund und die Anforderungen der verschiedenen Fachbereiche machen den Beruf spannend“, so Claudia Müller. „Ich erinnere mich an einen verzweifelten Vater, der für seinen Sohn einen dringenden Termin brauchte und zu uns in die Praxis kam. Obwohl alle Termine für den Tag bereits vergeben waren, konnten wir seinen Sohn nach Absprache mit den ärztlichen Kollegen noch dazwischenschieben. Der Vater war unglaublich dankbar für unser Bemühen. In solchen Momenten weiß man, dass man alles richtig gemacht hat.“

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Kathrin Kretzschmar-Fließbach

Kathrin Kretzschmar-Fließbach

Bereichsleitung

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