Lungenerkrankungen besser erkennen dank moderner Diagnostik

Die Asklepios Klinik Weißenfels setzt bei der Erkennung von bösartigen Veränderungen in der Lunge seit Kurzem auf ein noch präziseres und hoch spezialisiertes Diagnose-Verfahren. Hierzu kommt eine kleine Minisonde zum Einsatz, mit deren Hilfe kleinste Gewebeproben aus bislang schwer zugänglichen Bereichen zur Untersuchung der Lunge entnommen werden können.

Dr. Toralf Herling, Chefarzt der Pneumologie, führte die Bronchoskopie mithilfe der Minisonde an der Asklepios Klinik Weißenfels durch.

„Mithilfe der EBUS-Minisonde gelingt es uns, Gewebeproben von Rundherden aus schwer zugänglichen, peripheren Bereichen der Lunge zu entnehmen, um diese im Nachhinein auf bösartige Veränderungen zu untersuchen“, so Toralf Herling, Chefarzt der Klinik für Pneumologie an der Asklepios Klinik Weißenfels. „Sehr kleine Rundherde sind mit einem herkömmlichen Bronchoskop nur schwer zu erreichen. Mir der EBUS-Minisonde haben der erfahrene Arzt bzw. die erfahrene Ärztin eine deutlich bessere Chance, zu diesen Rundherden zu navigieren, um Proben aus der Lunge zu entnehmen.“

Dr. Herling führte das Verfahren in dieser Woche erstmals an der Asklepios Klinik Weißenfels durch. Damit ist sie die einzige Klinik im Burgenlandkreis, die dieses hoch spezialisierte Verfahren einsetzt. „Gerade bei Krebserkrankungen gilt: Je früher sie erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Daher ist eine frühe Diagnose entscheidend für den Verlauf und den Behandlungserfolg“, so der Chefarzt. Der Eingriff dauert ca. 30 Minuten.

An der Spitze der EBUS-Minisonde befindet sich ein Ultraschallkopf, der in den Lungenmantel vorgeschoben wird, um die Luftwege abzubilden.

Die Bronchoskopie oder Lungenspiegelung ist ein Diagnose-Verfahren zur Untersuchung der Atemwege sowie zur Diagnostik und Behandlung von Lungenerkrankungen. Hierbei führt der Arzt bzw. die Ärztin das Bronchoskop (ein biegsamer, dünner Schlauch) über den Mund oder die Nase in die Luftröhre ein. An der Spitze des Bronchoskops befindet sich eine Kamera und Lichtquelle, sodass die Aufnahmen der Luftwege auf dem Monitor begutachtet werden können. Die Bronchoskopie kommt u. a. zum Einsatz, um unklare Lymphkotenvergrößerungen oder Veränderungen am Lungengewebe zu erkennen und entsprechende Proben zu entnehmen (Biopsie). So lassen sich Lungenerkrankungen und sogar Tumore sicher feststellen. Der Bronchoskopie geht in der Regel eine Röntgenuntersuchung der Lunge voraus. Sind auf den Bildern rundliche, abgegrenzte Schatten zu erkennen (sog. Rundherde) gilt es zu klären, ob diese auf eine Lungenerkrankung schließen lassen oder harmlos sind.

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