Wenn Übergewicht krankhaft wird

Asklepios Klinik Seligenstadt erweitert ihr Therapieangebot

Adipositas ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen immer wieder darum kämpfen müssen, als Kranke anerkannt zu werden.

 

Adipositas, der lateinische Begriff, der ins Deutsche übersetzt am ehesten „Fettleibigkeit“ bedeutet, beschreibt eine der Geißeln unserer Gesellschaft. Kaum eine andere chronische Erkrankung breitet sich so rasant in allen Altersschichten aus. Neben der dringend notwendigen Prävention bereits im Kindesalter ist eine stadiengerechte und professionelle Therapie unerlässlich. Nur so können körperliche Spätfolgen, soziale Isolation und nicht zuletzt erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem vermieden werden.

 

Ein wesentliches Kriterium für die Einteilung von Übergewicht und Adipositas ist der Body-Mass-Index (BMI). Er berechnet sich aus Körpergröße und Gewicht (kg/m2) und sollte nicht über 25 liegen, um noch als normalgewichtig zu gelten. Adipositas beginnt ab einem BMI von 30, als krankhaft gilt sie in jedem Fall ab einem Wert von 40.

 

Wenngleich krankhaftes Übergewicht kein „Lifestyleproblem“, sondern eine chronische Erkrankung darstellt, ist eine Veränderung des Lebensstils Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Adipositastherapie. Übersteigt die Summe der überzähligen Kilos einmal den Wert von 30-40, ist die alleinige konservative Therapie jedoch in der Regel nicht ausreichend. Dies gilt insbesondere dann, wenn bereits Begleiterkrankungen wie z.B. ein Diabetes mellitus bestehen.

 

Rund um die Asklepios Klinik Seligenstadt hat sich das Adipositaszentrum Hessen-Süd gebildet. Es versteht sich als Plattform, auf der sich Anbieter/Innen von Therapiemaßnahmen gegen das Übergewicht präsentieren können. So kann man auf der Homepage des AZHS Angebote zur Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie finden. In der Asklepios Klinik Seligenstadt bietet Dr. med. Jens Albrecht seit November 2022 eine Sprechstunde an, in der er betroffenen Patient/Innen die Therapieoptionen aufzeigt. Er selbst beschäftigt sich bereits seit fast 15 Jahren mit dem Thema Adipositas. Bis Anfang 2020 leitete er das Adipositaszentrum am Uniklinikum in Gießen und hat seither das Adipositaszentrum Hessen-Mitte in Lich aufgebaut. Die enge Kooperation der beiden Asklepios Kliniken Lich und Seligenstadt hat ihn bewogen, die guten Erfahrungen aus Mittelhessen in den hessischen Süden zu übertragen.

 

Dr. Albrecht führt als Viszeralchirurg Operationen in der Bauchhöhle durch.

Seine Spezialität sind bariatrische Operationen, d.h. Eingriffe, die das Ziel haben, das Körpergewicht zu reduzieren. Hierbei kommen überwiegen zwei Verfahren zum Einsatz: Der Magenbypass, bei dem der Magen zwar nicht entfernt wird, aber nur ein kleiner Teil des Magens für den Speiseweg verwendet und der Rest „blind“ verschlossen wird und der Schlauchmagen, bei dem der Magen auf die Größe von circa 90-100ml verkleinert wird. „Standardmäßig führen wir die Operationen minimalinvasiv, d.h. in Schlüssellochchirurgie durch“ erklärt Albrecht im Gespräch. „Durch die extrem kleinen Zugänge spielen Wundkomplikationen und Schmerzen nach der Operation kaum eine Rolle.“

 

In Lich führt Herr Dr. Albrecht etwa 150 solcher Operationen pro Jahr durch und hofft, sein Netzwerk und seine langjährige Erfahrung auch den Patient/Innen in Südhessen zur Verfügung stellen zu können.

 

Die Adipositassprechstunde in der Asklepios Klinik Seligenstadt findet dienstags von 11.00 bis 14.00 Uhr statt. Weitere Informationen gibt es unter www.azhs.de. Unter der Telefonnummer 06182-83 83 18 ist eine Terminvereinbarung möglich.

 

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