Immer bereit für den Ernstfall: Fachkräfte der Notaufnahme in Schwalmstadt trainieren notfallmedizinische Prozesse

Um Patienten in Akut- und Notfallsituationen schnell und adäquat versorgen zu können, müssen alle Handgriffe perfekt sitzen. Hierfür ist ein regelmäßiges Training obligat. In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Asklepios Klinikums Schwalmstadt wurden am vergangenen Donnerstag im Rahmen eines internen Trainingsprogramms verschiedene medizinische Notfälle simuliert, um das abgestimmte Handeln aller Fachkräfte sowie den sicheren Umgang damit zu üben.

Trainierten verschiedene medizinische Notfälle: Das Team der Zentralen Notaufnahme des Asklepios Klinikums Schwalmstadt FOTO: ASKLEPIOS

Die Tätigkeit in der Notaufnahme stellt höchste Anforderungen an die Behandlungsteams: In kürzester Zeit müssen Diagnosen gestellt, Entscheidungen getroffen und alle medizinisch notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden, um Notfallpatienten zu stabilisieren und im weiteren Verlauf sicher zu behandeln. Ein optimales Notfallmanagement erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und Routine. Wichtig ist hier ein regelmäßiges Hands-on-Training von medizinischen Notfallsituationen. Mit S.A.V.E. (Sicher Arbeiten Vertrauen Erhalten) hat Asklepios ein interdisziplinäres Trainingsformat etabliert, das allen Fachkräften nachhaltig ein sicheres Arbeiten ermöglicht und unter anderem darauf abzielt, die situative Aufmerksamkeit zu trainieren sowie Entscheidungsprozesse zu überprüfen. Vergangene Woche wurden mit speziellen Übungspuppen Notfallsituationen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle im Asklepios Klinikum Schwalmstadt täuschend echt simuliert, denn an den Puppen können Blutdruck, Puls und Herztöne gemessen sowie Krampfanfälle oder starke Blutungen vorgetäuscht werden. Anschließend wurden Abläufe mit Experten diverser Fachrichtungen analysiert und auf Verbesserungspotentiale hin überprüft. 

Training erhöht Sicherheit von Patienten

Am Ende des mehrstündigen Trainings war das Fazit aller Teilnehmenden durchweg positiv. „S.A.V.E. erhöht nicht nur die Sicherheit für unsere Patienten, sondern gibt auch uns im Arbeitsalltag mehr Routine. Insgesamt haben wir sehr viel gelernt und sind als Team noch mehr zusammengewachsen“, fasst Sabine Hoos, Pflegerische Leitung der Zentralen Notaufnahme den Tag zusammen. Tobias Honacker, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme in Schwalmstadt ergänzt: „In einem solchen ‚Setting‘ sind Fehler durchaus erlaubt und können nach entsprechender Aufarbeitung helfen, kritische Situationen zu meistern. Wir haben die verschiedensten Notfall-Szenarien ausführlich trainiert und Lösungen aufgezeigt bekommen, die in Notfallsituationen Bestand haben.“ Einen weiteren Schwerpunkt des Trainings stellt die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Teams dar. „Neben den medizinischen Themen legen wir großes Augenmerk auf eine geschlossene Kommunikation der Akteure und sensibilisieren die Teams zudem dafür, welche rechtlichen Anforderungen zum Beispiel bei der Aufklärung und Dokumentation zu beachten sind“, erläutert Nicola Scharf, die Fachanwältin für Medizinrecht ist und die Kliniken für Geburtshilfen/Gynäkologie und ZNAs im Unternehmen rechtlich berät. Das gemeinsame Ziel ist es, im Zusammenspiel adäquate Reaktionen für diese Notfallsituationen kennenzulernen und den sicheren Umgang damit zu üben. 

S.A.V.E. Hintergrundinformationen

Mit S.A.V.E. hat Asklepios 2017 ein innovatives interdisziplinäres Format etabliert, bei dem relevante Notfälle im Kreißsaal simuliert, deren Management trainiert und Verbesserungspotentiale herausgearbeitet werden. Die S.A.V.E. KRS Trainings erfolgen in Kleingruppen. Der Fokus liegt dabei auf maximaler Hands-on-Zeit für jeden Teilnehmer. 

S.A.V.E. ist ein medizinrechtliches Format des Asklepios Konzernbereich Medizinrecht, Versicherungen & Compliance (Leitung KB MVC Dr. Cornelia Süfke, Leitung S.A.V.E. Nicola Scharf), der alle S.A.V.E. Trainings in enger Kooperation mit dem Asklepios Institut für Notfallmedizin (Ärztliche Leitung Dr. Jochen Thiele) durchführt. 

Der nachhaltige Erfolg und die überwältigend positive Resonanz der Mitarbeiter haben dazu geführt, dass S.A.V.E. 2020 auch auf die Zentralen Notaufnahmen (ZNA) der Asklepios Kliniken ausgeweitet wurde. 

S.A.V.E. ZNA basiert auf einem dualen Trainingssystem, bestehend aus dem S.A.V.E. Teamtraining und dem S.A.V.E. Skillstraining: Bei den inhouse durchgeführten S.A.V.E. Teamtrainings wird ein optimales Handling relevanter Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Sepsis in der realen Arbeitsumgebung der Mitarbeiter trainiert. Im anschließenden Debriefing werden die Abläufe anhand von Kameraaufnahmen mit Experten diverser Fachrichtungen analysiert und gemeinsam auf Verbesserungspotentiale hin überprüft. Das Kliniken übergreifend organisierte S.A.V.E. Skillstraining für alle im internistischen Schockraum tätigen Ärzten und Pflegekräfte findet 6 x im Jahr in Hamburg statt. Bei diesem Training liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von handwerklichen Fertigkeiten und theoretischem Wissen aus den Bereichen Medizin und Recht. Das Skillstraining deckt außerdem die Pflichtfortbildung „Advanced Life Support Refresher“ (ALS) ab.

S.A.V.E. lebt von der Vernetzung verschiedener Disziplinen: Das S.A.V.E. ZNA Trainerteam besteht aus klinisch tätigen Internisten, Anästhesisten, Pflegekräften und Juristen sowie Experten aus dem Bereich medizinischer Simulation. 

Das gemeinsame Ziel ist es, allen Mitarbeitern nachhaltig ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen und das Vertrauen zu erhalten, das tagtäglich eine Vielzahl von Patienten den Mitarbeitern in den Asklepios Kliniken entgegenbringen. 

*Sämtliche Bezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter.

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