Schnittstellen in der Notfallmedizin - Viertes Ziegenhainer Symposium in Schwalmstadt

Bei der Versorgung und Behandlung von Schwersterkrankten und Schwerstverletzten spielt Zeit eine entscheidende Rolle. Schnittstellen können über Gewinn und Verlust dieses Faktors bestimmen. Auf dem vierten Ziegenhainer Symposium am Samstag, 22. September, von 9 bis 16 Uhr am Asklepios Klinikum Schwalmstadt, erklären Experten die Zusammenhänge beginnend in der Präklinik, über den Schockraum und die Intensivstation bis hin zur Rehabilitationsphase.

Freuen sich auf viele Gäste des vierten Ziegenhainer Symposiums des Asklepios Klinikums: Dr. med. Andreas Hettel (li.), Chefarzt der Anästhesie, und Patrick Müller-Nolte, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme des Asklepios Klinikums. Foto: Asklepios

Unter der Regie von Dr. med. Andreas Hettel, Chefarzt der Anästhesie, Notfall- und Intensivmedizin, und Patrick Müller-Nolte, ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Asklepios Klinikums, erwarten die interessierten Gäste aufklärende Workshops und informative Kurz-Vorträge rund um das breitgefächerte, interdisziplinäre Gebiet der Notfallmedizin. Die Veranstaltung dient der Fort- und Weiterbildung für Notärzte, Intensivmediziner, Rettungsdienste und Krankenpflegepersonal aus allen Regionen Nordhessens und kann auch ohne Anmeldung besucht werden.

„Schnittstellen können durch eine Reihe von Kurskonzepten trainiert werden. Die uns gegebenen Möglichkeiten zur Umsetzung bestimmter Trainings sind vielfältig und sollten unbedingt genutzt werden, denn jeder notfallmedizinische Fall birgt neue Herausforderungen“, erklärt Müller-Nolte. „Einige unserer Referenten werden deshalb auf Sondersituationen eingehen. Die Zusammenarbeit in Terror- und Amoklagen als Beitrag von Deeskalationsexperten Sven Seeger ist nur ein Beispiel“.

Der an diesem Tag angebotene Kurs „Blood Sweep – Konzept“, sprich die taktische Verwundeten-Versorgung durch schnelles Absuchen des gesamten Körpers auf unerkannte Blutungen, soll neben weiteren Praxismaßnahmen zur Verinnerlichung der Theorie dienen. Prof. Dr. med. Ralf Michael Muellenbach, Klinikdirektor Anesthesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie im Klinikum Kassel, wird faktenbasiert die sogenannte „Extrakorporale Reanimation (ECMO)“, eine Unterstützungsform bei Lungenversagen, veranschaulichen.

Auch weitere häufiger auftretende Notfälle, wie häusliche, berufliche oder Verkehrsunfälle werden auf dem Symposium im Detail behandelt. Fallbeispiele und Workshops sollen dem Publikum Themen wie „Schnittstellen im Rettungsdienst der ZNA“, ein Vortrag von Oberarzt Tobias Honacker, die „Entbindung im Rettungsdienst – Praktische Übungen am Phantom“, referiert von Miriam Schuchhardt (leitende Oberärztin) oder unter anderem auch den Bereich „Hyperbare Medizin – Notfallindikation und Einsatz der Druckkammer“ präsentiert von Oberarzt Dr. med. Dirk Michaelis, näherbringen.

„Wir freuen uns über das Engagement all unserer Referenten“, betont Dr. Hettel. „Das theoretische Themenangebot wird durch praktische Zwischeneinheiten optimal ergänzt. Wichtig ist uns an erster Stelle der kompetente Austausch von Wissen und Erfahrung, doch auch kritische Fragen und Anmerkung sind unbedingt gewünscht. Nur so können wir gemeinsam wachsen und das Beste für unsere Patienten herausholen“.

Da oft erst im Nachhinein Unklarheiten in das Bewusstsein der Teilnehmer treten, sei es den Organisatoren Dr. Hettel und Müller-Nolte ein wichtiges Anliegen das vierte Ziegenhainer Symposium mit einer ausführlichen Frage-Antwort-Runde zu beenden. Für das leibliche Wohl sei auf der von Sponsoren unterstützten Veranstaltung gesorgt.

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