Intensive Zusammenarbeit - Über die Wirkung von Kollegialität im Team

Oft müssen PatientInnen, beispielsweise nach einer Operation, vorübergehend auf der Intensivstation versorgt werden. Hier stehen den Experten spezielle Überwachungsmöglichkeiten zur Verfügung, um Herz und Kreislauf der Behandelten im Auge zu behalten. Nur durch vorhandene Kapazitäten der Mitarbeiter eines Krankenhauses kann die notwendige Betreuung garantiert werden. So sind Pflegekräfte wie Frau Alina Schick und Frau Sabrina Völker, von der Asklepios-Klinik in Schwalmstadt, Tag und Nacht, zusammen mit ihren Kolleginnen, einem Stationsarzt, ausschließlich für die Intensivstation und die dort liegenden PatientInnen zuständig. Ein verantwortungsvoller Job, hinter dem viel mehr steckt als die meisten wissen.

K. Rosenthal (Credits) - Kollegen v.l.n.r. stehend: S. Ochs, T. Stangowitsch, A. Schäfer, C. Hohmann (Leitender Oberarzt), Dr. Hettel (Chefarzt), Dr. Zwinger, L. Pfeifer, K. Rosenthal und v.l.n.r. sitzend: L. Maier, V. Göring, J. Ebers, S. Völker, A. Schick, K. Ide, M. Trautmann. Bildrechte: K. Rosenthal

„Viele von uns beginnen als Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Klinik hier in Schwalmstadt“, erzählt Alina Schick. „Anschließend nutzen jedoch einige die Möglichkeit sich nebenbei weiterzubilden, selbst wenn sich das Arbeitspensum dadurch für eine gewisse Zeit verdoppelt. Mein Fernstudium zur Gesundheits- und Sozialmanagerin beispielsweise beinhaltete ein Semester an der Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Mit den dort gesammelten Erfahrungen im Bereich Qualitätsmanagement kehrte ich 2015 nach Schwalmstadt zurück und wechselte auf die Intensivstation.“

„Neben den Optionen der Weiterbildung hier am Standort, sind auch die Aufstiegschancen eine große Motivation“, merkt ihre Kollegin Sabrina Völker an. „Durch die Unterstützung seitens der KollegInnen und Dank des Vertrauens durch unsere Vorgesetzten sind vielseitige Entwicklungen realistisch. Nachdem Alina Schick ihr Studium erfolgreich absolviert hatte, übernahm sie zunächst die Stelle der stellvertretenden Leitung und kurz darauf die Leitung der Intensivstation“.

Häufig würden sich angehende GesundheitspflegerInnen durch ein einjähriges Praktikum im Krankenhaus für ihren Berufsweg entscheiden. „Auch wenn diese Arbeit, mit Schicht-, Wochenenden- und Feiertagsdiensten, leider noch immer einen schweren Stand in unserer Gesellschaft hat, haben wir diesen Schritt bis heute nie bereut“, betonen sie einvernehmlich.

Die berufliche Motivation schöpfen sie täglich durch die Arbeit in ihrem Team, bestehend aus engagierten, positiven und motivierten Mitarbeitern. Gerade in auswegloserscheinenden Situationen im Berufsalltag, durch Schicksalsschläge der Patienten geprägt, könne die Unterstützung durch das Team der Intensivstation Berge versetzen.

Immer wieder aufs Neue seien es genau diese Erlebnisse, die den Stationsalltag im Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen aus- und lebenswert machten.

„Die meisten von uns sind im Schwalm-Eder-Kreis aufgewachsen und nach unserer Ausbildung zurückgekehrt. Außer der Verbundenheit zu Ort und Menschen der Umgebung ist es vor allem der Wunsch in einer überschaubaren statt in einer sehr großen Klinik zu arbeiten der dazu bewegt hier beruflich anzukommen“, verdeutlicht Sabrina Völker. „Am Standort Schwalmstadt kennen wir uns persönlich. Wir genießen und pflegen einen respektvollen und ehrlichen Umgang unter- sowie miteinander und schöpfen somit das maximale Entwicklungspotenzial eines jeden einzelnen aus.“

In den vergangenen Jahren habe sich die Asklepios-Klinik in Schwalmstadt sehr gewandelt. Nicht nur von außen, durch die stattgefundene Modernisierung, sondern auch von innen durch die Verbesserung und den Ausbau des Arbeitsniveaus, unter anderem durch zusätzliche Fachrichtungen. Die Neueröffnung der Intensivstation ist nun bereits vier Jahre her doch der Anspruch an die stetige Optimierung des medizinischen und pflegerischen Know-hows sei nach wie vor Teil des Entwicklungsprozesses.

„Unser generationsübergreifendes Team, bestehend aus einerseits den Oberärzten mit den Zusatzqualifikationen „Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin“ sowie „Spezielle Internistische Intensivmedizin“ und andererseits den Fachkrankenpflegern und Physiotherapeuten, bietet ein interdisziplinäres ganzheitliches Therapiekonzept“, sagt uns die Leitung der Intensivstation.

„Die Erfahrung der langjährigen Kollegen wird weitergegeben, aufgenommen und sehr geschätzt, denn sie bietet eine Basis auf die man sich stützen kann“, visualisiert Frau Völker ihre Eindrücke. „Für neue Kollegen, die ihren Beitrag durch frischen Wind für Fortschritt und Entwicklung leisten, bringt sie Sicherheit und ist auch für uns als leitende Mitarbeiterinnen eine Art Stabilität.“

Neben der fachlichen Kompetenz seien Eigenschaften wie Flexibilität, Selbstständigkeit, Organisationsfähigkeit und schnelle Reaktionsfähigkeit sowie Beurteilungsvermögen unabdingbar für die Ausübung der Arbeit auf einer Intensivstation. „Unser Team zehrt von Ideen und Verbesserungsvorschlägen der Mitarbeiter und die gemeinsame Entscheidungsfindung stärkt den Zusammenhalt und somit die interne Funktion“, fügt Frau Schick abschließend hinzu. „Unser Arbeitsablauf kann von einer Sekunde auf die nächste sehr stressig werden. Gerade dann gilt es Toleranz und Teamarbeit an den Tag zu legen.“

Wichtig sei es letztendlich nicht zu vergessen, dass es in diesem Job um Menschen, teils um ganze Familien, gehe. Es verlange tagtäglich eine Menge Kraft, als fachliches Personal und gleichzeitig als Zuhörer, Berater und Wegbegleiter für die PatientInnen und Angehörigen zu fungieren. Der Beruf sei eine Herausforderung, aber vor allem durch den Rückhalt der Kollegen und den täglichen Austausch von Problemen sowie Erfolgserlebnissen eine Bereicherung für das eigene Leben. Eine kompetente Einarbeitung bilde die Grundlage. Das Team in Schwalmstadt wünscht sich mehr junge Menschen zu motivieren eine Arbeit zu erlernen, die diese Gesellschaft wirklich braucht – auch wenn sie daran noch oft erinnert werden muss.

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