Hohe Besucherzahl bei Demenzveranstaltung - Erster Vortrag aus Asklepios-Reihe „Gesundheitsakademie“ im neuen Jahr

Rund 90 Zuhörer versammelten sich am vergangenen Montag im Vortragssaal des Asklepios Klinikums Schwalmstadt und lauschten Chefarzt der Klinik für Geriatrie an den Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, Dr. med. Jens Zemke, der die erfolgreiche Vortragsreihe „Gesundheitsakademie“ aus 2018 mit einem umfassenden Beitrag zum Thema Demenz fortführte. Die Teilnehmer bedankten sich im Nachhinein auch über die Asklepios-Facebook-Seite.

Nachsichtige Kommunikation und Wertschätzung: Mittel um die Verbindung zu Demenz-Kranken aufrecht zu erhalten.

Zwei Drittel der 1,7 Millionen Menschen in Deutschland, die laut Statistik an Demenz leiden, sind speziell von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Rund 16 Tausend Menschen trifft diese Diagnose im Schwalm-Eder-Kreis. Und nach Schätzungen nehmen die Zahlen in den kommenden Jahren zu. Umso positiver wurde das hohe Interesse an der Asklepios-Informationsveranstaltung vergangenen Montag, den 14. Januar, von den Initiatoren aufgenommen:

„Da die Diagnose Alzheimer-Demenz nicht allein das Leben der Betroffenen beeinflusst, sondern immer auch die Menschen des persönlichen Umfeldes, sind Präventionsmaßnahmen essentiell“, unterstreicht Dr. Zemke. „Der Verlauf der Erkrankung wird in drei Stadien eingeteilt – Leicht, Mittel, Schwer – und bereits im mittelschweren Stadium einer Demenz sind die Patienten auf Unterstützung angewiesen. Inhalt des Vortrages waren unter anderem Verhaltens- und Kommunikationsformen an denen sich Angehörige und Freunde orientieren können“.

Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden durch eine umfangreiche Präsentation auf vorbeugende Maßnahmen wie Gedächtnistraining, intellektuelle Stimulation, psychomotorisches Training wie Musizieren, Kommunikation, Sport und Bewegung sowie regelmäßiges Spazierengehen, den Verzehr mediterraner Kost und Obst und die Behandlung von Bluthochdruck hingewiesen. Neben der Historie des Krankheitsbildes beschrieb der Chefarzt vor allem den Verlauf der Erkrankung unter welchen auch die Aspekte Symptome, Diagnose und Behandlung fielen.

„Bei einer Alzheimererkrankung kommt es zu einem übermäßigen Absterben von Nervenzellen im Gehirn durch Ablagerung von krankhaften Eiweißen“, so Dr. Zemke. „Anhand bestimmter Symptome wie beispielsweise Gedächtnisverlust, Veränderung der Persönlichkeit, Verringerung der Alltagskompetenz, die länger als sechs Monate bestehen, kann durch den (Fach-)Arzt mittels detaillierter Untersuchungen die Diagnose gestellt werden. Wird die Erkrankung nachgewiesen ist vor allem die Kompetenz der pflegenden Angehörigen gefragt“.

Als eine der entscheidenden Therapieformen nannte Dr. Zemke „die Validation“, mittels welcher man mit mangelhaft orientierten und desorientierten alten Menschen in Verbindung treten und bleiben könne. Man baue demnach durch rücksichtsvolle Kommunikation und Vertrauensaufbau mit den Betroffenen eine emotionale Brücke zu prägenden Lebensereignissen und schaffe Zugriff auf einzelne Langzeitgedächtnisinhalte. Vor allem das Nehmen von Zeit mit und für den jeweiligen Menschen sowie deutliche Aussprache und klare Fragestellungen könnten den Alltag mit Demenz-Erkrankten erleichtern.

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