Wenn Ausbildung Freundschaft bedeutet - Asklepios Pflegeschule bildet neues Fachpersonal aus

Mit dem demografischen Wandel, der eine immer älter werdende Bevölkerung und pflegebedürftige Menschen mit sich bringt, wird der Beruf des Gesundheits-
und Krankenpflegers immer wichtiger und nachgefragter. Doch kommt diese Nachricht wirklich bei allen an? Die Zahlen und die aktuelle politische Erkenntnis lassen hoffen, dass der Pflegemangel endlich erkannt wird. In den vergangenen acht Jahren haben sich jährlich bis zu 23.000 neue Auszubildende für den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers eingeschrieben. Drei dieser Auszubildenden taten dies im September 2014 am Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Nordhessen in Bad Wildungen.

Wissen, wie wichtig der Pflegeberuf ist (v.l.): Stationsleitung Dorothea Zulauf, Geschäftsführerin Dagmar Dr. Federwisch, Benjamin Frey, Pflegedienstleitung Squollan Schöneweiß, Marie Meuser und Regina Schaab.

„Seit Sommer 2017 sind unsere Auszubildenden Marie Meuser, Benjamin Frey und Regina Schaab nun examinierte Pflegekräfte und wichtiger Teil unseres Teams an der Asklepios Klinik Schwalmstadt am Standort Ziegenhain“, berichtet Squollan Schöneweiß, Pflegedienstleitung der Schwalm-Eder Kliniken, stolz.

Das heutige Asklepios Bildungszentrum ist seit 2007 aus dem Zusammenschluss mit der Krankenpflegeschule in Bad Wildungen entstanden. Seither werden hier junge Menschen auf Grundlage von theoretischem Fachwissen und praktischer Kompetenz zu Gesundheits- und Krankenpfleger ausgebildet. Voraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss zu  Ausbildungsbeginn sowie die nötige Motivation und Lernbereitschaft.

Die Leidenschaft für den Beruf folge im Laufe der Lehrzeit auf den einzelnen Stationen, ergänzt Regina Schaab, eine der drei ehemaligen Pflegelehrlinge. „Während der Ausbildungszeit durchlebt man Höhen und Tiefen. Es kommt vor, dass Angehörige ihren Frust bei uns ablassen und wir an Tagen mit knapper Personalbesetzung noch intensiver an unsere psychischen sowie physischen Grenzen gehen. Doch der Spaß im Team überwiegt am Ende des Tages und allein ein kleines Lächeln auf den Lippen der Patienten lässt das Interesse an dem Beruf und den Menschen wieder an erste Stelle rücken.“ Prioritäten zu setzen lernen, sei ebenfalls ein großes Thema in der Pflege. Der Schichtdienst und die Einsätze, auch an Wochenenden, fordern die Gesundheits- und Krankenpfleger tagtäglich, während die Pflege noch immer vergleichsweise geringe Bezahlung und einen niedrigen beruflichen Stellenwert in der Gesellschaft erfährt. Trotz allem dürfe man nicht vergessen, dass man mit Menschen arbeitet und dass es letztlich darum geht, dass jeder ausreichend versorgt ist, so die Pflegeleitung.

Während der praktischen Ausbildung am Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe durchlaufen die jungen Pfleger – aktuell 130 Auszubildende – alle Fachbereiche einer Klinik, wie beispielsweise Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie sowie den OP und die Intensivstation. Zudem seien auch externe Einsätze in den Bereichen der ambulanten Pflege und der Psychiatrie fester Bestandteil der dreijährigen Fachausbildung.

„Das Gesundheitswesen ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Aufgrund des Pflegemangels steigt daher auch der Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs kontinuierlich an“, erklärt Dr. Dagmar Federwisch, Geschäftsführerin der Asklepios Schwalm-Eder Kliniken. „Wir sind froh, dass wir mit dem Bildungszentrum Nordhessen die Möglichkeit haben, eigenen Pflegenachwuchs zu entwickeln und freuen uns, dass unsere eigenen Nachwuchskräfte erfolgreich im eigenen Haus eingesetzt werden und mit ihrer erworbenen Qualifikation das Team tatkräftig unterstützen.“ Das alles sei keine Selbstverständlichkeit. Menschen, die einen Pflegeberuf ausüben, erbringen nicht nur in ihrem beruflichen Alltag Höchstleistungen. Sie dürfen neben dem stetigen Neuerwerb von praktischem sowie technischem Know-how, Fertigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Beobachtungsgabe, Organisationstalent und Kreativität im Umgang mit den Patienten nicht vergessen. „Die Pfleger sind gerade in Zeiten der Hochleistungsmedizin Bindeglied zwischen Patienten und Ärzten sowie wichtige Kontaktpersonen für die Angehörigen“, betont Schönweiß. „Sie planen, steuern, koordinieren, dokumentieren, berichten und nehmen so als essentieller Teil des berufsübergreifenden Gesundheitsteams einen wichtigen Part im Genesungsprozess der Behandelten ein.“

Es sei nicht immer leicht sich auf den individuellen Umgang mit den Patienten in verschiedenen Fachrichtungen der Abteilungen an den Asklepios Kliniken in Melsungen und Schwalmstadt einzustellen oder als Hospitant in den kooperierenden Häusern zu agieren. Doch das Sammeln von Erfahrungen sowie Nähe und Distanz zu wahren, seinem Team das nötige Vertrauen zu schenken, aus Fehlern zu lernen und mit gegenseitiger Unterstützung Durchhaltevermögen zu zeigen machen den Pflegejob zu einer Berufung. So jedenfalls sehen es die drei ehemaligen Auszubildenden des Asklepios Bildungszentrums Nordhessen, die heute nicht nur Kollegen, sondern neben dem Job auch noch gut befreundet sind.

Seite teilen: