Sie ist angekommen - Dr. Kathrina Hennighausen über ihre Zeit bei Asklepios

Das Leben besteht aus stetigen Veränderungen. Zu akzeptieren, dass mit jedem Ende, der Anfang von etwas Neuem beginnt, verschafft Ruhe und Ausgeglichenheit. Ausgeglichen und mit ungebrochener Motivation startete auch Dr. Kathrina Hennighausen in das neue Jahr. Seit Januar ist die junge Oberärztin und Fachärztin der Altersmedizin neue Standortleiterin der Geriatrie für die Asklepios Klinik in Schwalmstadt.

Familie gibt Halt: Dr. Kathrina Hennighausen mit ihrer Oma Hedi

„Dass ich mit der Medizin verbunden war, schien mir laut Verwandten und Freunden in die Wiege gelegt“, erzählt Dr. Hennighausen. „Mein Vater, mein Onkel, meine Großeltern und sogar mein Urgroßvater hatten sich bereits in dem Metier verankert.“ Doch obwohl sie bereits damals schon der Gedanke reizte, einmal in die Fußstapfen ihrer Großmutter zu treten, die in den späten 80er Jahren wiederholt für „Ärzte ohne Grenzen“ im Einsatz war, entschied sie sich nach dem Abitur zunächst in eine andere Richtung einzuschlagen: Sie absolvierte eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Trotz guter Stellenangebote nach erfolgreichem Abschluss, saß der Wunsch Menschen in Notlagen, bei Krankheit und Unfällen erfolgreich helfen zu können, tiefer. „Ich merkte, kein Fachgebiet würde mich mehr begeistern als die Medizin. In direktem Anschluss an die Lehre begann ich also 2001 mein Medizinstudium in Gießen.“

Der Standort ihres ersten medizinschen Praktikums sollte kein Zufall sein: Im Kreiskrankenhaus Homberg begegnete sie erstmalig ihrem jetzigen Chef Dr. Jens Zemke, dem damaligen Oberarzt des Standortes und heutigem Chefarzt der Geriatrie in Schwalmstadt. „Auch wenn es nur ein erster Einblick in mein späteres Berufsleben sein sollte, fühlte ich, dass ich angekommen war“, betont Dr. Hennighausen. Dieses Gefühl führte die heute 39-Jährige nach Beendigung ihres Studiums, als Assistenzärztin zurück nach Homberg in die Innere Abteilung des Krankenhauses. „Hier sollte ich meine Leidenschaft für die Notfallmedizin entdecken“, erzählt die alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes. „Nicht zuletzt das Vertrauen und die Freiheit, die ich in dem kleinen Krankenhaus erfuhr, machten es möglich, dass ich sehr viel lernen und schließlich meine Zusatzbezeichnung Notfallmedizin erlangen konnte.“

Nach eineinhalb Jahren wechselte sie nach kurzem Zwischenstopp in der Kinderklinik in Fulda, in die Medizinische Klinik des Roten Kreuz Krankenhauses in Kassel. Später sammelte sie hilfreiche Erfahrungen unter anderem im Bezug auf Erkrankungen der Inneren Organe wie Herz und Atmungswege als Assistenzärztin am Klinikum Bad Hersfeld. „Mit einem dreimonatigen Kurs der Tropenmedizin am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg habe ich einen weiteren Stein des Fundaments zur Hilfeleistung im Ausland gelegt“, merkt Dr. Hennighausen an. „Doch seit 2013 bin ich Mutter und stelle seitdem alle Pläne in diese Richtung bis auf weiteres zurück.“ Ihr kleiner „Räuber“ schränke sie aber in ihren Zielen keinesfalls ein. „Freunden, Bekannten und bei Nachfrage auch meinen Patienten stehe ich mit reisemedizinischen Ratschlägen gerne beiseite“, so die neue Standortleiterin stolz. Denn gerade fremde Kulturen, Sitten, Essen und Gebräuche seien für sie Teil eines bunteren und reizvolleren Lebens und somit das Reisen weiterhin eine Leidenschaft.

Nach Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit als Ärztin Anfang 2014 am Klinikum Bad Hersfeld, kehrte sie 2015 zunächst als Notärztin an den Standort Homberg zu den Asklepios-Kliniken Schwalm-Eder zurück. Ende 2015 folgte die Prüfung zur Fachärztin für Innere Medizin und im Anschluss die Stelle als Funktionsoberärztin in der Geriatrie in Schwalmstadt. Die „Zusatzbezeichnung Geriatrie“ mit einer Abschlussprüfung vor der Landesärztekammer im Herbst vergangenen Jahres komplettierten die Weiterbildung der jungen Mutter und leitenden Oberärztin für ihre aktuelle Stelle in der Geriatrie am Standort Schwalmstadt. „Gerade unsere älteren Patienten profitieren von dem erleichterten Besuch von Bekannten, Freunden und vor allem von der Familie, die durch die Regionsgebundenheit gegeben ist“, hebt die Oberärztin der Altersmedizin hervor.

„Sich nach der Entlassung schnellstmöglich im persönlichem Umfeld stabilisieren zu können, hängt ungemein von der Behandlung im jeweiligen Krankenhaus ab. Mit unseren Experten auf pflegerischer, medizinischer, physio- und ergotherapeutischen sowie psychologischer oder sozialdienstlicher Ebene ist die Grundlage für eine Verbesserung der Gesundheit hier an der Klinik gelegt.“

Die Freude, die Dr. Hennighausen in den Augen ihres Sohnes sieht, wenn er ihr nach einem Kindergartentag strahlend in die Arme läuft, genießt die neue Standortleiterin in vollen Zügen und versucht sie an ihre Kollegen, Mitarbeiter und Patienten weiterzugeben. „Rückhalt durch Familie und Freunde ist für unsere Patienten ebenso essentiell wie für alle Ärzte und Mitarbeiter unserer Geriatrischen-Abteilung“, so die leitende Oberärztin.

Für die Geriatrie sei der nächste Schritt eine stärkere Vernetzung mit der unfallchirurgischen Abteilung: „Die Altersmedizin benötigt bei der gleichen Erkrankung für die Gesundung älterer Patienten oft einen differenzierten Therapieansatz als bei jüngeren“, weiß Dr. Hennighausen.

„Das macht die steigende Bedeutung der Geriatrie – angesichts des demographischen Wandels – deutlich und macht uns darauf aufmerksam, die geriatrischen Therapieansätze für Begleiterkrankungen frühzeitig in die unfallchirurgische Therapie von älteren Patienten einzubringen.“

(tk)

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