Zwischen Empathie und Hightech-Medizin - Über den Alltag auf der Intensivstation

Ein Dankeschön von Herzen bekommen Carsten Hohmann, Notfall-/Intensivmediziner und Oberarzt der Intensivstation am Asklepios Klinikum
Schwalmstadt, und Alina Schick, Stationsleitung der Intensivstation, über das Jahr mehrfach zu hören. Patienten, die nach langem Genesungskampf in ein möglichst normales Leben zurückkehren, erinnern sich in einigen Fällen an die Personen, die ihnen wieder auf die Beine halfen.

Machen ihren Job gerne: Oberarzt Carsten Hohmann und Stationsleitung Alina Schick bemühen sich täglich eine Wohlfühlatmosphäre auf der Intensivstation zu schaffen. Foto: Privat

Der Unterschied einer Intensivstation zu anderen Bereichen eines Krankenhauses ist die Anwendung vielfältiger technischer Apparate und der Einsatz von mehr Pflegepersonal und Ärzten. Diese erfolgt auf der Intensivstation am Standort Schwalmstadt interdisziplinär: Durch die Unterstützung eines Assistenzarztes, eines Oberarztes und von weiteren Ober- und Chefärzten aus unterschiedlichsten Fachabteilungen.

„Seit Mai 2014 kann unsere neueingerichtete Intensivstation mit 14 Betten eine apparative Ausstattung auf höchsten Niveau vorweisen“, erklärt Hohmann. „Durch die Zusammenarbeit fachlicher Experten, unter anderem aus den Abteilungen der Inneren Medizin, Allgemein-, Unfall- und Gefäßchirurgie sowie Gynäkologie und Geriatrie, bündeln wir unser Wissen zur bestmöglichen Behandlung unserer Patienten hier in Ziegenhain.“ Neben sechs Beatmungsgeräten stünden außerdem zwei Dialysen zur Verfügung sowie spezielle Katheter zur Durchführung eines erweiterten hämodynamischen Monitorings.

Hohmann selbst begann vor über zehn Jahren als Assistenzarzt in der Medizinischen Klinik in Schwalmstadt. Seit fast vier Jahren ist er Oberarzt der Intensivstation. Für die Leitung der Intensivpflege ist seine Kollegin Alina Schick verantwortlich. Nach Abschluss ihres Bachelorstudiums wurde sie zunächst stellvertretende Leitung der Intensivstation und übernahm kurz darauf die Stelle der Stationsleitung am Standort. Die studierte Gesundheits- und Sozialmanagerin entlastet das Team vor allem durch die Planung und Koordination von alltäglicher Arbeit und die Optimierung von Arbeitsabläufen. Durch ihren fachlichen Hintergrund als gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin ist sie sich der Bedeutung einer klardefinierten und gut strukturierten Personalführung bewusst.

„Wir arbeiten in einem hochsensiblen Bereich, in dem nicht jeder Tag wie der andere ist“, betont Schick. „Umso wichtiger ist es deshalb unvorhergesehene Notfälle, die oft vermehrt an einem Tag auftreten können, mit Konzentration und Besonnenheit in vertrauensvoller und verlässlicher Zusammenarbeit im Team zu meistern.“ So habe eine gerechte Verteilung der Aufgaben oberste Priorität, um eine reibungslose und auf das Wohl der Patienten ausgerichtete Behandlung zu garantieren.

„Am häufigsten behandeln wir Patienten mit Herzinfarkten oder Herzschwäche“, berichtet der Oberarzt. „Wir haben jedoch auch viele Patienten mit Lungenentzündung, die teils nicht-invasiv mit Maske beatmet und teilweise invasiv mit Beatmungsschlauch behandelt werden.“

Patienten mit einer Blutvergiftung benötigten oftmals ebenfalls eine invasive Beatmung und/oder eine Dialyse. Eine empathische Herangehensweise an Patienten- und Angehörigengespräche mache es möglich selbst in einer der schwersten Phasen des Lebens eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen: Laut Oberarzt und Stationsleitung ein alltägliches Heilmittel auf der Intensivstation der Asklepios Schwalm-Eder Kliniken.

An der Tagesordnung stünden Untersuchungen, wie beispielsweise Lungenspiegelungen, Herzultraschall über den Brustkorb oder durch die Speiseröhre. „Die vielen elektronischen Geräte sind häufig mit ungewohnter Geräuschkulisse verbunden, die oft zu Angst und Unsicherheit bei den Behandelten und ihren Angehörigen führt“, weiß Schick. „Unser Ziel ist es, neben der Leistung professioneller Arbeit im direkten Patientenkontakt, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln, um so bestmöglich den Genesungsprozess zu beschleunigen.“ So fände sich an jedem Krankenbett eine Wandtafel zur persönlichen Gestaltung beispielsweise durch private Bilder. Weiterhin stünden Radios sowie Licht- und Duftlampen zur Verfügung. Auch das Mitbringen von heimischen Wohlfühlgegenständen sei gern gesehen sofern es zur Verbesserung des Gemütszustandes der Betroffenen führe.

Das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team ist laut Oberarzt Hohmann – auf einer Basis aus Werten wie Respekt, Fairness und gegenseitigem Vertrauen – das Geheimrezept zur Bewältigung des hohen Arbeitsaufkommens auf der Intensivstation der Asklepios Klinik in Schwalmstadt.

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