92-jährige Covid-19-Patientin kann Radeberger Klinik wieder verlassen

Über diesen Abschied aus dem Krankenhaus freuten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Asklepios-ASB Klinik Radeberg jetzt besonders. Mit Erna Kästner konnte das Team nun eine ehemalige Covid-19-Patientin wieder genesen nach Hause entlassen. Schon am 30. März war die bereits 92-Jährige ins Radeberger Krankenhaus eingeliefert worden. Ihr Hausarzt hatte sie vorher auf Sars-CoV-2 getestet – mit positivem Ergebnis. Das neue Corona-Virus löste die Lungenkrankheit Covid-19 bei ihr aus.

Erna Kästner war die erste Erkrankte auf der Infektionsstation – und die älteste

Erna Kästner kurz vor ihrer Entlassung aus der Klinik.
Erna Kästner verabschiedet sich kurz vor ihrer Entlassung vom Klinik-Team.

„Frau Kästner ging es sehr schlecht, als sie zu uns kam“, erzählt ihr behandelnder Arzt Dr. Andreas Kupke. Ende März war sie die erste Patientin auf der damals neu eingerichteten Infektionsstation für Corona-Erkrankte. Die Lungenentzündung ging bei ihr mit hohem Fieber bis 40 Grad Celsius einher, die Patientin hatte außerdem Kreislaufprobleme, wollte nichts essen und trinken, war zudem verwirrt. „Die Situation stellte sich als sehr ernst dar“, fügt Kupke hinzu.

Gut eine Woche später war das Schlimmste jedoch überstanden. „Frau Kästner reagierte zusehends mehr, ihr Zustand stabilisierte sich.“ Das zu sehen, war auch eine große Freude für das Personal der Klinik. Die Patientin wurde von Tag zu Tag agiler und war kurz vor ihrer Entlassung sogar schon wieder mit dem Rollator unterwegs. „Mir ging es anfangs wirklich mies und es ist toll, wie die Leute hier im Krankenhaus das wieder hingekriegt haben“, sagt sie. Große Angst hätte sie zu Beginn gehabt. „Jetzt bin ich dankbar, dass ich es überstanden habe.“ Die Patientin selbst hätte daran einen großen Anteil, sagt Dr. Andreas Kupke. „Sie hat den Willen gehabt und nicht aufgegeben. Das haben wir immer gespürt.“

Schlimm sei es für Erna Kästner jedoch gewesen, dass ihre Angehörigen sie auf der Infektionsstation nicht besuchen konnten. Krankenbesuche sind durch die Corona-Pandemie derzeit nicht möglich. „Meine Tochter wohnt in der Nähe, die hätte ich gern gesehen. Aber das ging leider nicht“, sagt Erna Kästner. Tochter Claudia Bretschneider besuchte ihre Mutter am Ende ihres Klinikaufenthalts aber zumindest vor dem Fenster. „Da haben wir gesprochen und ich war glücklich zu sehen, dass es meiner Mutter gut geht“, erzählt diese. Ihr Bruder und sie hätten sich alle zwei Tage erkundigt, wie es der Mutter geht. „Ihr Arzt hat uns immer alles sehr gut erklärt. Das hat geholfen.“

Seit ein paar Tagen ist Erna Kästner zurück in ihrem Zuhause. Sie lebt seit ein paar Monaten in einem Pflegeheim in Hohenstein. Dort kümmern sich nun alle darum, dass sie sich weiter gut erholen kann. Ihre Tochter konnte sie schon wiedersehen – zu einem kleinen Plausch auf Abstand von der Terrasse herunter.  

Indessen sind die Patientenzahlen auf der Infektionsstation in der Asklepios-ASB Klinik Radeberg weiter rückläufig. Lediglich zwei Covid-19-Patienten werden derzeit noch im Krankenhaus behandelt. „Über diese Entwicklung sind wir natürlich froh“, erklärt Kupke. Nun müsse man sehen, wie sich die Corona-Zahlen in Sachsen in den kommenden Monaten weiterentwickeln.

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