Asklepios Klinik Melsungen - Unerwarteter Grundwassereinbruch verzögert Arbeiten am Neubau

Die Bauarbeiten am Neubau der Asklepios Klinik Melsungen mussten unterbrochen werden. Der Grund: Unerwartet stärkere Bodenwasservorkommen.
Dadurch kann der ursprüngliche Bauplan nicht umgesetzt werden. Die Ergebnisse werden für eine Anpassung der Baupläne ausgewertet.

Blick vom Sonnenhang auf die Baugrube.

Die örtliche Baugrundsituation wurde durch eine Voruntersuchung im Dezember 2014 und eine Hauptuntersuchung im Dezember 2018 untersucht. Im Hanggelände wurde in unterschiedlichen Tiefen Schichtwasser festgestellt. Im tieferen Gelände bildet das Talgrundwasser der Fulda ein sogenanntes homogenes Grundwasserstockwerk. Aufgrund dieser vorgefundenen Begebenheiten, wurde für die Abstützung des Geländeeinschnittes eine Bodenvernagelung und Spritzbetonschale teils durch eine rückverankerte Bohrpfahlwand mit Spritzbetonausfachung vorgesehen.

Wegen der lehmigen Böden, welche bei der Vor- und Hauptuntersuchend vorgefunden wurden, wurde im Vorfeld mit geringen Bodenwassermengen gerechnet. Bei den Bodenabtragsarbeiten an der bergseitigen Baugrubenböschung kam es an mehreren Stellen jedoch zu einer unerwartet höheren Zusickerung an Bodenwasser, welches den Auftrag von neuem Spritzbeton verhinderte und auch die Abstützung der oberen bereits ausgehärteten Spritzbetonschale beeinträchtigte.Aufgrund der genannten Vorkommnisse wurden daher die Spritzbetonarbeiten und die Ankerarbeiten vorerst eingestellt. Zusätzlich erfolgte eine Vorschüttung am Fuß der bisher fertig gestellten Verbauwand, deren erforderlicher Umfang durch Rückrechnung der Ist-Situation festgelegt wurde. Eine mögliche Verformung der Baugrubenwand wird seither durch ein Monitoring (regelmäßige Präzisionsvermessungen) kontrolliert. Bei den Messungen wurden keine relevanten Verformungen festgestellt. Aufgrund der Gegebenheiten wurde vom Bauherrn in Absprache mit den Fachplanern entschieden für den weiteren Bodenabtrag als Alternative zu der Bodenvernagelung und Spritzbetonbauweise eine überschnittene Bohrpfahlwand als Baugrubenverbau auszuführen. Diese kann auch bei der vorhandenen Bodenwasserzusickerung ausgeführt werden. Für eine zutreffende Bemessung der Bohrpfahlwand war es notwendig, zunächst die Bodenwasserverhältnisse hinter dem Baugrubenverbau eingehender zu erkunden. Zu diesem Zweck wurden weitere Kernbohrungen an der Straße Sonnenhang und auf dem Baugelände durchgeführt. In den Bohrungen wurden Grundwassermessstellen eingerichtet, die regelmäßig abgelesen werden. Die in den neuen Bohrungen gesammelten Informationen finden Niederschlag in einem aktualisierten geologischen Modell. Anhand dessen wird eine Bemessung der Bohrpfahlwand durchgeführt. Aus den Vorgaben der Bemessung werden neue Pläne für den Verbau ausgearbeitet. Danach können nach entsprechender Vergabe der Bauleistungen die Verbauarbeiten fortgeführt werden.

Seite teilen: