Auf offene Ohren - Stationsleitungen möchten Synergieeffekte nutzen

Den Überblick zu behalten ist Grundvoraussetzung für den reibungslosen Ablauf eines Klinikalltags. Als Bindeglied zwischen examinierten Pflegekräften, Management, Patienten und ihren Angehörigen schauen die Stationsleitungen eines Krankenhauses über den Tellerrand organisatorischer Fragen hinaus. Lisa Brandenstein, Stationsleitung der Zentralen Notaufnahme (ZNA) / Ambulanz am Asklepios Klinikum Melsungen, ist sich sicher, dass vor allem das Erklären von Prozessen die gewünschte Wirkung hat:

Elisabeth „Lisa“ Brandenstein ist Stationsleitung der Zentralen Notaufnahme (ZNA) / Ambulanz am Asklepios Klinikum Melsungen

„Die ZNA ist ein vielfältiger Ort, an dem es täglich um Leben und Tod gehen kann“, so Frau Brandenstein. „Manche Patienten können nicht nachvollziehen, warum jemand, der später eintrifft vorzeitig drangenommen wird. Sich zu ärgern ist in diesem Fall jedoch unbegründet, denn die Reihenfolge der Behandlung unserer ambulanten Patienten kommt daher, dass es einen Wartebereich für mehrere Sprechstunden gibt. Eine zügige, notwendige und im Schwerstfall lebensrettende medizinische Versorgung liegt jedoch allen Beteiligten am Herzen.“

Der Zusammenhalt aller Teammitglieder sei gerade in brenzligen Situationen wesentlich, weshalb jeder Mitarbeiter in Melsungen nach Qualifikation, Fähigkeit und Leistungsvermögen an der für ihn optimalen Position zum Einsatz komme. Lisa Brandenstein selbst wurde nach Bestehen ihres Examens 2008 in Homberg eingestellt, wo sie zunächst im Nachtdienst in der Notaufnahme und der chirurgischen Ambulanz arbeitete. Nach der Übernahme des Krankenhauses durch Asklepios kam sie nach Melsungen zurück, wo sie bereits ihr Jahrespraktikum absolviert und ihre Ausbildung gemacht hatte und schließlich in leitender Stelle seit 2011 in verschiedenen Bereichen tätig war.“

„Der Standort ist mein Zuhause – einer der Gründe, warum ich mich über die freigewordene Stelle bei Asklepios freute“, erzählt die heutige Stationsleitung weiter. „Seit Januar dieses Jahres leiten meine Kollegin Doris Gombert und ich zusammen die ZNA/Ambulanz. In gegenseitigem Austausch versuchen wir alle Prozesse, trotz aktueller Umstrukturierungen, bestmöglich zu vereinbaren und zu verbessern. So ist uns beispielsweise auch die Verkürzung der Wartezeiten ein Anliegen.“

Das sogenannte „Manchester-Triage-System“ (MTS) schaffe hier bereits Abhilfe. Es ermögliche durch die farbliche Einteilung (in Rot, Gelb und Grün) die Ersteinschätzung der Dringlichkeit einer Behandlung nach internationalen Standards. Zeitkritische Notfälle würden demnach vorangestellt, während Patienten mit Bagatellverletzungen etwas länger im Warteraum verweilen müssten.

„Wir sind auf einem guten Weg die Synergien unseres hoch motivierten und multi-professionellen Teams zur Verbesserung der Patientenversorgung zu nutzen. Genauso wichtig wie jeder einzelne Patient sind jedoch auch die Mitarbeiter unserer Abteilung, denn jeder Mensch hat sein "Päckchen zu tragen" und die tägliche Arbeit belastet oftmals mehr als man denkt“, betont Brandenstein. „Als Stationsleitung sollte man immer ein offenes Ohr für seine Kollegen haben und auf Wünsche in der Dienstplanung so gut es geht Rücksicht nehmen, auch wenn hier und da Abstriche gemacht werden müssen. Oft ist ein kurzes aber direktes Gespräch mit konstruktiver Kritik die beste Lösung.“

Nur solange jedes Teammitglied die Zeit finde vom oft stressigen Klinikalltag abzuschalten und neue Energie zu tanken, könne Gutes geschaffen werden und sei Gesundheit für alle möglich. Denn am Ende hätten alle dasselbe Ziel: Patienten, die das Krankenhaus verlassen und zufrieden sind.

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