Narkose dem Alter anzupassen - Asklepios-Vortragsreihe informiert erstmals auch in Melsungen

Die in der Region bekannte Vortragsreihe „Gesundheitsakademie“ erfreut sich bereits mehrere Jahre am Standort Schwalmstadt großer Beliebtheit. Nun machten die Chefärzte Dr. med. Andreas Hettel und Dr. med. Marwan Nassar erstmalig am Asklepios Klinikum in Melsungen den Auftakt und stiegen gleich mit einem wichtigen Thema ein: Unter dem Titel „Die besondere Herausforderung: Narkose im Alter / Oberschenkelhalsbruch bei älteren Menschen“ informierten die Experten vergangenen Mittwoch über spezielle Verfahren zur schnelleren Genesung nach einem operativen Eingriff.

In Absprache und stätigem Wissensaustausch: (v.re.) Chefarzt Dr. med. Mohammed Masmoudi und Chefarzt Dr. med. Andreas Hettel

„Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Verwirrtheitszuständen nach einer Operation. Diese unliebsame Erscheinung nennt sich postoperatives Delir oder Durchgangssyndrom“, erklärte Dr. Hettel, Chefarzt der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin, während seiner Präsentation. „Um dem Leiden durch Nachwirkungen einer Narkose - vor allem nach einer Vollnarkose – entgegenzuwirken, müssen die Narkosemedikamente genau angepasst und entsprechend dem Alter individuell dosiert werden“.

Weil gerade ältere Patienten einer intensiveren Überwachung während einer Narkose bedürften, achte der Anästhesist vor allem auf die Stabilität der Körpertemperatur, des Kreislaufs und des Sauerstoffgehalts. Oftmals müssten dazu besonders kurzwirksame Medikamente zum Einsatz kommen.

„Es ist ganz normal, dass sich wichtige Körperfunktionen im Laufe der Jahre verändern“, versicherte der Chefarzt. „Doch gerade weil Narkosemedikamente bei Senioren deutlich stärker ansprechen als bei jungen Leuten, stellen wir uns den besonderen Herausforderungen durch verschiedene Anästhesieverfahren und können so eventuellen Nebenwirkungen vorbeugen“.

Ein Grund für eine Operation, bei der diese Maßnahmen ihre Relevanz finden, sei der Oberschenkelhalsbruch. Dr. med. Marwan Nassar, Leitender Oberarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, schloss deshalb mit seinem Vortrag zu einer der häufigsten Knochenbrucharten an die Präsentation seines Kollegen an.

„Vor allem bei älteren Menschen stellt der Oberschenkelhalsbruch, aufgrund der geringeren Knochendichte oder manchmal gar Knochenschwund (Osteoporose) des Patienten, eine komplizierte Fraktur dar“, erläuterte der Experte. „Oft wird die gesamte Hüftregion in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb sollte schnellstmöglich gehandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden“.

Über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden klärte er sein interessiertes Publikum auf, das im Anschluss im direkten Gespräch den beiden Spezialisten in den Räumlichkeiten des Tagungsraum Vitos Rückfragen stellte.

Um ihre Patienten und weitere Interessenten auch in Zukunft über relevante Themen zu informieren fährt die Vortragsreihe „Gesundheitsakademie“ am Standort Melsungen bereits am 13. März mit einer Präsentation zum Thema „Endoprothetik – Ersatz von Schulter-, Hüfte-, und Kniegelenken“ mit Tipps und Fakten seitens

Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. med. Mohammed Masmoudi fort. Anschließend berichtet Chefarzt Dr. med. Jens Zemke am 10. April über die Präventionsmaßnahmen und Anzeichen von Alzheimer Demenz. Welche Gesundheitsbereiche in den Folgemonaten durch informative Vorträge, im Rahmen der Veranstaltungsreihe, in den Fokus treten, erfahren Sie unter dem Eventkalender auf der Homepage der Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken.

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