Wir sind alle Menschen - Oberärztin nimmt Ängste vor proktologischer Untersuchung

Wer unter krankhaften Veränderungen in der Analregion, am After oder Enddarm leidet, sollte sich einer proktologischen Untersuchung unterziehen. Die meisten Erkrankungen erkennen Experten mit bloßem Auge oder durch das Erstasten mit dem Finger. Sollte der Einsatz von medizinischen Instrumenten erforderlich sein, beispielsweise zur Erkennung von vergrößerten Hämorrhoiden, so sind auch hier weder Hemmungen noch Sorgen nötig, weiß Dr. med. Sabine Hartig, Oberärztin der Allgemein- und Viszeral-Chirurgie am Asklepios Klinikum Melsungen.

Engagement und Zusammenhalt im Team kommt der Versorgung der Patienten zugute. V.l.n.r.: Assistenzarzt Vaidotas Ukelis, Oberärztin Dr. Sabine Hartig und Medizinische Fachangestellte Daniela Iba.

„Leider stelle ich fest, dass viele Patienten noch immer eine sehr hohe Hemmschwelle haben und erst im absoluten Ernstfall eine Proktologin aufsuchen“, erzählt Dr. Hartig. „Deshalb sehe ich es als meine Aufgabe den Betroffenen die Angst zu nehmen, denn erfreulicherweise tragen die meisten Eingriffe und Behandlungen zu einer wesentlichen Verbesserung bei.“

Im Jahr 2015 kam sie nach dem Angebot ihrer aktuellen Stelle durch Chefarzt Dipl.-Med. Eberhard Gliesing an das Klinikum am Standort Melsungen. Im nördlichen Nordhessen aufgewachsen, habe sie hier in der Region, abgesehen von ihrer Studienzeit in Marburg, auch den Großteil ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung absolviert, weshalb sie sich auch mit den Menschen eng verbunden fühle.

Neben den üblichen viszeral chirurgischen Eingriffen habe sich die dreifache Mutter bald im Bereich der Proktologie spezialisiert. Vor allem die Erleichterung ihrer Patienten, die monatelang unter eingeschränkter Lebensqualität aufgrund von Hämorrhoiden, Fisteln, Abszessen, Perianalvenen-Thrombosen (schmerzhafte Schwellung im Afterbereich) oder Stuhlinkontinenz leiden, mache einen Großteil des stressigen medizinischen Alltags wett.

„Stress kann auch uns Mediziner manchmal zu Patienten machen. Umso schöner ist es anderen Menschen Stressfaktoren wie körperliche Beschwerden zu nehmen“, betont die Oberärztin. „Das beginnt häufig bereits vor dem ersten Eingriff. Zum Beispiel kann den Betroffenen ein Großteil ihrer Angst vor einer proktologischen Untersuchung während eines öffentlichen Vortrags oder einer Veranstaltung genommen werden. Patienten lernen mein Team und mich als ihre behandelnde Ärztin kennen und im Idealfall wird eine Vertrauenbasis hergestellt, die für diese sehr intime Angelegenheit ein erster großer Schritt ist.“

Ferner sei auch die Empfehlung von ehemaligen Patienten oder niedergelassenen Kollegen ein wichtiger Faktor. Als weiteren essentiellen Aspekt stufe sie das Nehmen von ausreichend Zeit für die Patienten ein. Nur so könne sie die Erkrankung und den empfohlenen Behandlungsprozess ausführlich erklären, vor allem im Falle einer anstehenden Operation.

Der laufende Neubau des Krankenhauses Melsungen bietet zusätzlich demnächst die Möglichkeit, den Menschen im Umkreis ein noch ansprechenderes Ambiente am Klinikum zu bieten. In hellen lichtdurchfluteten Räume hofft das Team der Allgemein- und Viszeral-Chirurgie aus ca. 40 Experten, in Ambulanz-, OP- und stationären Bereich gegliedert, auch weiterhin Betroffenen körperliche Schmerzen und Leid zu nehmen.

Termine für eine proktologische Untersuchung bzw. ein beratendes Gespräch mit der Oberärztin können telefonisch über das Sekretärin bei Frau Höse oder Frau Pfalz vereinbart werden: 05661- 777- 113.

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