Neues Knorpeltherapieverfahren mit nur einer Operation

Dr. Marco Strauch bringt zweite Therapiemethode an die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe

Dr. Marco Strauch
Dr. Marco Strauch © Bernhard Krebs

SCHWANDORF/LINDENLOHE. Mit Dr. Marco Strauch, der seit Januar als Geschäftsführender Oberarzt die Abteilung „Knie“ leitet, ist auch ein weiteres, neues Knorpeltherapieverfahren an die Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe gekommen: Mit der AutocartTM-Methode können Knorpelschäden mit körpereigenem Gewebe in nur einer Operation behandelt werden – sofern der Knorpelschaden eine bestimmte Größe von ca. fünf bis sechs Quadratzentimeter nicht überschreitet.

Ein Unfall, auch nur eine falsche Bewegung oder altersbedingte Abnutzung sind die Hauptursachen für Knorpelschäden. Dabei zeigt der Klinik-Alltag, dass die Patienten vor allem Sportler nach einem Unfall sind. Junge Patienten und Heranwachsende mit Kniescheiben-Problemen sind ebenfalls von Knorpelschäden betroffen, denn: Wenn die Kniescheibe öfters aus dem Gleitlager springt, dann kann der Knorpel auf der Kniescheibenrückfläche oder im Bereich des Oberschenkels geschädigt werden. Die Crux dabei: Ein zerstörter Knorpel erholt sich nicht wieder von selbst.

Zwei Methoden decken Behandlungsmöglichkeiten umfassend ab

Bisher, so Dr. Marco Strauch, stand in Lindenlohe das sogenannte M-ACT Verfahren zur Verfügung. Dabei wird zunächst mittels einer arthroskopischen Operation etwas Knorpelgewebe gewonnen, das in einem externen Labor zu einem „Knorpelzellflies“ gezüchtet wird. Nach etwa drei Wochen wird das Flies in einem zweiten, offenen Eingriff in das Gelenk implantiert.

Autocart post Patella
Autocart post Patella - das Ergebnis 6 Monate nach der Therapie. Der ursprüngliche Defekt ist noch erkennbar, aber vollständig mit Knorpel aufgefüllt © Dr. Marco Strauch

Statt zwei OPs nur eine. Bei der AutocartTM-Methode wird während der Operation Knorpelmaterial aus dem Gelenk gewonnen, der Knorpeldefekt im Gelenk vorbereitet und in derselben Operation repariert. Hierzu werden aus etwas Blut des Patienten körpereigener „Klebstoff“ und, mit den gewonnenen Knorpelzellen ein körpereigenes Knorpelersatzgewebe hergestellt. Dieses kann dann arthroskopisch oder offen implantiert werden.

Im Fokus: Die bestmögliche Versorgung der Patienten auf der Höhe der Zeit

Dabei bleibt es laut Dr. Marco Strauch nicht allein beim wesentlichen Vorteil, dem Vermeiden einer zweiten, offenen Operation: „Da die notwendigen Materialien immer zur Verfügung stehen, kann dieses Verfahren auch angewandt werden, wenn ein vorher nicht bekannter Knorpeldefekt erst während der Arthroskopie des Kniegelenkes diagnostiziert wird. Und AutocartTM ist mit weiteren Operation kombinierbar. So können Kreuzbandoperationen oder Umstellungsosteotomien in der gleichen Sitzung durchgeführt werden.“

Ja nach Schaden und Rahmenbedingung die richtige Behandlungsmethode – für Klinik-Geschäftsführer Daniel Weiß ist das zweite Knorpeltherapieverfahren „nicht nur eine wertvolle Ergänzung bzw. Alternative, sondern auch ein weiterer Beweis, dass wir unseren medizinischen Anspruch konsequent in allen orthopädischen Bereichen jeden Tag aufs Neue verfolgen: Die Versorgung unserer Patienten mit Knowhow, Technik und Therapieverfahren auf höchstem Niveau zu gewährleisten.“

Ob M-ACT oder AutocartTM-Methode – die Nachbehandlung solcher Knorpelschäden bleibt in beiden Fällen gleich. Meist sind eine Teilbelastung und eine Einschränkung der Beweglichkeit des Kniegelenkes für mehrere Wochen notwendig.

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