500. Adipositas-Patientin in der Asklepios Klinik Lich behandelt

Lich… Im Jahr 2020 eröffnete die Sektion Adipositaschirurgie in der Asklepios Klinik Lich. Seitdem konnte 500 Patientinnen und Patienten mit einem operativen Eingriff geholfen werden.

Ein speziell gestaltetes T-Shirt mit einem zum Fachgebiet passendem Spruch: das erhält der Leiter der Sektion Adipositaschirurgie, Dr. med. Jens Albrecht, nicht alle Tage. Umso größer war die Freude beim Chirurgen Albrecht, der kürzlich die 500. Patientin in seiner Sektion operativ behandelt hat.

 

Franziska Aßmann hatte bereits zu Beginn der Pubertät mit Gewichtsschwankungen zu kämpfen. Zahlreiche Diäten und der berühmte Jojo-Effekt begleiteten die 33 jährige über Jahre hinweg und führten nach der Geburt ihrer Kinder zu einem kontinuierlichen Gewichtsanstieg, der sich zuletzt negativ auf die Lebensqualität auswirkte.

 

Der entscheidende Grund, warum sich Aßmann für den operativen Eingriff entschied war die Angst vor weiteren durch das Übergewicht bedingten Krankheiten und einem frühzeitigen Tod. „Ich möchte fit und gesund sein und die Freude am Sport wiederentdecken“, so Aßmann nach der Durchführung des Magenbypass. Bei dieser Behandlungsform bleibt der Magen den Patient:innen größtenteils erhalten, es wird aber nur noch ein sehr kleiner Teil im Bereich des Mageneingangs für den Speiseweg benutzt. Der übrige Magen wird nach oben hin verschlossen und eine zusätzliche Verbindung vom Dünndarm zum Dünndarm angelegt. Das Resultat: Es können nur noch sehr geringe Nahrungsmengen aufgenommen werden und das Sättigungsgefühl tritt sehr rasch ein. Zudem verbessern sich sehr schnell die sogenannte Insulinresistenz und andere Begleiterkrankungen des Übergewichts.

 

„Krankhaftes Übergewicht ist eine Erkrankung und bedarf einer strukturierten Behandlung“, so Dr. Albrecht. Begonnen wird zunächst konservativ mit einer Ernährungsberatung und -umstellung sowie einer Bewegungstherapie. Auch psychologische Therapieangebote finden Eingang in den Behandlungsplan. Sollten diese Schritte nicht zu einem Erfolg führen, wird ein chirurgischer Eingriff erwogen.

 

„Wichtig ist die kontinuierliche Einbeziehung der Patient:innen in den Behandlungsplan und eine individuelle Betreuung, auch nach dem chirurgischen Eingriff“, ist dem Experten Albrecht wichtig zu betonen.

Denn Adipositas ist therapierbar, aber nicht heilbar und es bedarf deshalb einer individualisierten nachhaltigen Veränderung des Lebensstils und eines lebenslangen Krankheitsmanagements.

 

Dieser Aspekt ist auch Franziska Aßmann bewusst, die sich bereits ein paar Wochen nach dem Eingriff über weniger Gewicht freut. „Meine alten Klamotten passen nicht mehr“, sagt die junge Frau und strahlt. Das nächste Ziel der 2fachen Mama ist ein Besuch in einem Freizeitpark mit ihren Kindern. „Ich möchte Achterbahn fahren und die Bügel schließen können“, so Aßmann, die bisher aufgrund ihres Gewichts auf solche Aktivitäten verzichten musste.

 

 

Info Adipositas

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist stark übergewichtig, auch adipös genannt.

Der Begriff Adipositas leitet sich vom lateinischen „adeps“ ab, das übersetzt „Fett“ bedeutet.  Bei Adipositas handelt es sich um eine chronische Krankheit, die mit eingeschränkter Lebensqualität und hohem Risiko für Folgeerkrankungen einhergeht. Dabei leiden Betroffene nicht nur unter den körperlichen Folgen, sondern auch unter der Stigmatisierung durch die Umwelt. Denn von Teilen der Bevölkerung und auch von manchen Ärzt:innen wird Adipositas nicht als Erkrankung anerkannt, sondern lediglich als Zeichen eines ungesunden Lebensstils, also nur lapidar als ein „Lifestyleproblem“ betrachtet.

 

 

 

Kontakt:

Dr. med. Jens Uwe Albrecht

Sektionsleiter Adipositaschirurgie

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Asklepios Klinik Lich GmbH

Goethestraße 4

35423 Lich

Tel.: 06404 / 81-292

Mail: info@azhm.de

 

 

 

 

 

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