Asklepios-Experten zum Welt-Lungenkrebstag: Bekannte Ursachen, neue Therapien und Chancen

• Zigaretten bleiben größter Risikofaktor, auch Alternativen nicht harmlos
• Fortschritte in Diagnostik und Therapie eröffnen neue Chancen
• Personalisierte Therapie verbessert Prognose und Lebensqualität

Zum Welt-Lungenkrebstag am 1. August werben die Lungen-Experten der Hamburger Asklepios Kliniken um mehr Aufmerksamkeit für die Krebserkrankung, die trotz aller Fortschritte nach wie vor die höchste krebsbedingte Sterberate aufweist. Jedes Jahr erkranken weltweit 2,2 Millionen Menschen neu an Lungenkrebs, 1,8 Millionen versterben daran. Der Welt-Lungenkrebstag wurde 2011 von Betroffenen ins Leben gerufen, um über die Krankheit zu informieren und die Belange von Patient:innen und Angehörigen in den Fokus zu rücken.

Rauchen ist der mit Abstand wichtigste Risikofaktor
„Trotz jahrelanger Aufklärungskampagnen ist der Tabakkonsum weiterhin der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs“, sagt Dr. Claas Wesseler, Leitender Arzt der Thoraxonkologie im Asklepios Klinikum Harburg. Bei Männern würden bis zu 90 Prozent der Lungenkarzinome auf das Rauchen zurückgeführt, wobei die Frauen durch verändertes Rauchverhalten stark aufholten. Die seit ihrer Markteinführung als vermeintlich harmlose Alternative betrachteten E-Zigaretten würden mittlerweile auch kritisch diskutiert, so Wesseler. „Studien zeigen, dass auch bei E-Zigaretten giftige Inhaltsstoffe inhaliert werden, die Krebs auslösen können.“ Vor allem aus den USA seien zudem immer wieder akute Lungenschäden mit dramatischen, mitunter sogar tödlichen Folgen berichtet worden, die auf in E-Zigaretten enthaltene aromatisierende Öle und Geschmacksstoffe zurückgeführt wurden. Somit sei auch die E-Zigarette riskant und nicht als Ersatzlösung zum klassischen Rauchen zu empfehlen, betont Wesseler.
 
Frühestmögliche Diagnose verbessert die Überlebenschance
Vor allem starke Raucher:innen oder Ex-Raucher:innen könnten von einer regelmäßigen Untersuchung ihrer Lunge profitieren, sagt Prof. Dr. Ralf Eberhardt, Chefarzt der Pneumologie in der Asklepios Klinik Barmbek. „Große Studien haben gezeigt, dass regelmäßige Untersuchungen im Computertomografen (CT) durch Früherkennung das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, bei dieser Zielgruppe senken könnten.“ Häufig würden verdächtige Lungenherde bei einer CT-Untersuchung aus anderen Gründen zufällig entdeckt. „Um herauszufinden, ob sich tatsächlich ein bösartiger Tumor hinter der Auffälligkeit verbirgt, gewinnen wir Gewebeproben für die Untersuchung im Labor – entweder durch eine Punktion von außen oder mithilfe der Lungenspiegelung, der Bronchoskopie.“ Bei der gezielten Entnahme der Gewebeproben helfen moderne Navigationstechniken, mit Miniatursonden kann auch eine endoskopische Ultraschalluntersuchung von den Atemwegen aus erfolgen.
 
Schnelle Terminvergabe durch Hotline
Um Betroffenen einen möglichst schnellen Zugang zur diagnostischen Abklärung eines auffälligen Befundes zu ermöglichen, haben die Asklepios Lungenzentren in Hamburg eine gemeinsame Hotline zur Terminvergabe eingerichtet: Tel. (040) 18 18-82 20 20 (Mo.-Fr. von 8:00 bis 16:00 Uhr)
 
Enorme Fortschritte in der Therapie
Die Behandlung von Lungenkrebs habe in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, die die Überlebenschancen und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert hätten, berichtet Dr. Gerasimos Varelis, Ärztlicher Direktor des Asklepios Lungenzentrums (ALZ) Hamburg-West in der Asklepios Klinik Altona: „Unsere personalisierte Behandlung richtet sich nicht nur nach der Art des Krebses, sondern vor allem nach den genetischen Informationen, die der Tumor, beziehungsweise der oder die Betroffene mit sich bringen.“ Basierend darauf und unter Berücksichtigung anderer Faktoren wie Vorerkrankungen und sozialer Situation werde die Therapiestrategie individuell maßgeschneidert.
 
„Unser Ziel ist, sofern der Krebs nicht fortgeschritten ist, die Heilung – oder, wenn er bereits andere Organe befallen hat, die ‚Chronifizierung‘ des Lungenkrebses. Zu den modernen Behandlungsverfahren, die wir dabei einsetzen, gehören zielgerichtete Therapien, die oft in Form gut verträglicher Tabletten erhältlich sind, und die sogenannte Immunonkologie, die das Immunsystem animiert, den Lungenkrebs zu bekämpfen.“ Allein mit der Immuntherapie könnten mittlerweile etwa ein Fünftel der Betroffenen eine Chronifizierung ihrer Erkrankung erreichen und teilweise viele Jahre ohne weitere Therapien leben. Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, sollte bei einem Verdacht schnellstmöglich eine gründliche Diagnostik und Therapieplanung in einem spezialisierten Lungenzentrum erfolgen, betont Varelis. Das beeinflusse maßgeblich den Verlauf der Erkrankung.
 
Webinare und Videointerviews mit Asklepios-Experten zum Thema
- Videointerview mit Dr. Gerasimos Varelis - „Moderne Behandlungsverfahren bei Lungenkrebs“: www.youtube.com/watch?v=wfzDFBq-wb8&t=3s
- Videointerview mit Dr. Claas Wesseler – „Fortgeschrittenes Lungenkarzinom“: www.youtube.com/watch?v=naj1a7xW310
 
Die Lungenzentren der Asklepios Kliniken Hamburg
Über eine Fachabteilung für Pneumologie oder ein Lungenzentrum verfügen in Hamburg die Asklepios Kliniken Altona, Barmbek und Wandsbek sowie das Asklepios Klinikum Harburg. Alle Lungenzentren sind im Asklepios Tumorzentrum Hamburg organisiert, um den Patientinnen und Patienten aus der Metropolregion Hamburg die bestmögliche wohnortnahe Versorgung zu ermöglichen. Wo welche Fach- und Spezialgebiete angeboten werden, erfahren Sie unter: www.asklepios.com/konzern/standorte/kliniken/

 

Dr. Claas Wesseler, Leitender Arzt der Thoraxonkologie im Asklepios Klinikum Harburg
Dr. Claas Wesseler, Leitender Arzt der Thoraxonkologie im Asklepios Klinikum Harburg © Asklepios Kliniken
Prof. Dr. Ralf Eberhardt, Chefarzt der Pneumologie in der Asklepios Klinik Barmbek
Prof. Dr. Ralf Eberhardt, Chefarzt der Pneumologie in der Asklepios Klinik Barmbek © Asklepios Kliniken
Dr. Gerasimos Varelis, Ärztlicher Direktor des Asklepios Lungenzentrums (ALZ) Hamburg-West in der Asklepios Klinik Altona
Dr. Gerasimos Varelis, Ärztlicher Direktor des Asklepios Lungenzentrums (ALZ) Hamburg-West in der Asklepios Klinik Altona © Asklepios Kliniken

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