Konzertsommer in Hamburg: Gesünder mit Lärmschutz

HNO-Chefärzte der Asklepios Kliniken warnen vor Hörschäden

Sommer, Sonne, Stadtpark: Seit Kurzem ist die Open Air-Konzertsaison eröffnet. Die Höhepunkte im Hamburger Musiksommer wie Foreigner, Nena, Billy Idol, Johannes Oerding oder Santiano ziehen regelmäßig mehrere tausend Menschen an. Doch ob Elbphilharmonie, Dockville oder Reeperbahnfestival: Ein Konzertbesuch stellt eine besondere Belastung für die Ohren dar. So schätzen Experten, dass die Anzahl der Schwerhörigen bis 2050 von derzeit rund 8 Millionen auf mehr als 11 Millionen Menschen steigen wird. Ein Grund hierfür sind Hörschäden, die in der Freizeit erworben werden: Darunter fallen etwa laute Konzerte. HNO-Chefärzte der Hamburger Asklepios Kliniken klären über Hörschäden auf und geben Empfehlungen, wie man diese vermeiden kann.

Die Lautstärke eines typischen Rockkonzerts bewegt sich im Bereich von 100 bis 120 Dezibel – ab 110 Dezibel können schon zwei Minuten Exposition ausreichen, um Hörschäden zu verursachen. Auch, wenn Menschen lange oder wiederholt einer Geräuschkulisse über 85 Dezibel ausgesetzt sind, drohen gesundheitliche Folgeschäden. Lärmbedingte Hörschäden können vorübergehend oder dauerhaft sein, sie können ein oder beide Ohren betreffen – und: Sie treten in der Regel sofort nach der Exposition auf, sie können allerdings auch längere Zeit unentdeckt bleiben. „Wenn der Hörverlust langsam einsetzt und der Mensch den Schaden nicht direkt bemerkt, setzt er sich womöglich weiterhin der Gefahr für sein Gehör aus. Die Auswirkungen spürt der Geschädigte erst Jahre später – und dann können aus der Schwerhörigkeit weitere Probleme entstehen, etwa eine Depression oder Demenz. Doch dazu muss es gar nicht erst kommen, denn Gehörschäden durch Lärmbelastung sind vermeidbar“, führt Prof. Jens Meyer, Chefarzt der HNO-Abteilung an der Asklepios Klinik St. Georg, aus.

Prävention von Hörschäden

Um Menschen für die Risiken lauter Musik zu sensibilisieren, ist den HNO-Experten bei Asklepios eine frühzeitige Aufklärung wichtig. Dazu gehört, dass Menschen die Lautstärke von Geräuschen richtig einschätzen können und wissen, wann Gefahr für die eigene Gesundheit droht. „Grundsätzlich gilt: Je lauter das Geräusch, desto geringer die Zeitspanne, die benötigt wird, um Schaden anzurichten“, erklärt Prof. Thomas Verse, HNO-Chefarzt in Harburg. Für ihn und seine Kollegen sind die anstehenden Open Air Konzerte und Festivals Anlass, die Besucher zu Präventionsmaßnahmen aufzufordern. „Wir behandeln in unseren Kliniken Patienten, bei denen der Hörschaden vermeidbar gewesen wäre, etwa durch das Tragen von Lärmschutz bei Konzerten. Ohrstöpsel decken den Gehörgang ab und senken die Belastung um rund 40 Dezibel. Wenn Sie keine Ohrstöpsel zur Hand haben, helfen auch schon Taschentücher: Vorsichtig in die Ohrmuschel und den Gehörgang gedrückt, senken diese die Belastung um bis zu 30 Dezibel. Das ist besser als nichts“, rät Prof. Meyer. Ob Wachs, Silikon oder Schaumstoff – die Wahl des Hörschutzes hängt immer von den individuellen Gegebenheiten ab, denn die Gehörgänge sind bei jedem Menschen unterschiedlich geformt. Die Asklepios Kliniken werden beim MS Dockville und beim Reeperbahn Festvial jeweils Ohrstöpsel zum Gehörschutz ans Publikum verteilen.
Selbst viele Kopfhörer können zum Gehörschutz umfunktioniert werden, z.B. geschlossene oder In-Ear-Kopfhörer – allerdings nur, wenn sie während des Konzertes getragen werden, ohne dass Musik über sie läuft. Wer Musik per Kopfhörer hört, sollte grundsätzlich auf eine moderate Lautstärke achten, denn laute Musik über Kopfhörer begünstigt auch Hörschäden. Und anders als beim Konzert hat es hier jeder Hörer selbst in der Hand, was er seinem Gehör zumutet.
                                                                                                                                                                   
Im Hör-Notfall

Die HNO-Experten der Hamburger Asklepios Kliniken raten Betroffenen, sich bei einem akut auftretenden Hörsturz sofort der unmittelbaren Lärmbelastung zu entziehen und sich vor weiterem Lärm zu schützen. Ruhe, Schlaf und ausreichend Flüssigkeitszufuhr sind Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Betroffene ergreifen sollten. Bananen sind ebenfalls eine gute Maßnahme, da die Hörfähigkeit wesentlich über den Kaliumgehalt im Blut gesteuert wird. In 60 Prozent der Fälle tritt eine Spontan-Remission des akuten Hörsturzes ein. Wenn Betroffene nach den Erstmaßnahmen innerhalb von 24 Stunden keine Besserung feststellen, sollten sie unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen.

Bestens vernetzt: HNO-Experten in Altona, Harburg, Nord - Heidberg und St. Georg

Die Expertenteams der vier HNO-Abteilungen der Hamburger Asklepios Kliniken führen jährlich rund 3.000 Operationen am Ohr durch. Ihre Fachkompetenz haben die Abteilungen im Hanseatischen Cochlea Implantat Zentrum gebündelt. In der Therapie und Versorgung von Hörgeschädigten setzen die Mediziner neben neuen medizinischen Entwicklungen auch auf innovative Maßnahmen: Gemeinsam haben sie eine Hörtrainings-App entwickelt und mit dem „Tatortreiniger“ Bjarne Mädel umgesetzt.

Kontinuierliche Forschung sorgt dafür, dass die Patienten auf hohem medizinischem Niveau versorgt werden: In der Asklepios Klinik St. Georg ist seit Kurzem ein Studienzentrum eingerichtet, um die optimale Therapie bei Hörstürzen zu evaluieren.

>> Hier geht es zum Video-Interview mit den Chefärzten der HNO-Abteilungen

Weiterführende Informationen über das medizinische Angebot:

HNO-Abteilung der Asklepios Klinik Altona, Chefarzt: Prof. Dr. Thomas Grundmann
HNO-Abteilung des Asklepios Klinikums Harburg, Chefarzt: Prof. Dr. Thomas Verse
HNO-Abteilung der Asklepios Klinik Nord - Heidberg, Chefarzt: Dr. Christoph Külkens
HNO-Abteilung der Asklepios Klinik St. Georg, Chefarzt: Prof. Dr. Jens E. Meyer

 

 

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