Fünf Jahre „Chemosaturation“ in der Asklepios Klinik Barmbek

- Hochspezialisiertes Verfahren ermöglicht Behandlung von nicht operablen Lebertumoren und Lebermetastasen
- Jeder zehnte Eingriff in Europa war in Barmbek


Als erste Klinik in der Metropolregion Hamburg setzte die Asklepios Klinik Barmbek (Hamburg) bereits 2013 die Chemosaturation ein – eine hochspezialisierte und lokal begrenzte Chemotherapie für die Leber. Mit dieser Erfahrung gehört die Röntgenabteilung der Klinik neben zwei Universitätskliniken zu den drei führenden in ganz Deutschland und bietet in Hamburg die größte Expertise bei diesem nach wie vor innovativen Verfahren.

Die Asklepios Klinik Barmbek ist nicht nur eine der Kliniken in Deutschland, in denen die Chemosaturation als erstes zum Einsatz kam – sie zählt nach wie vor zu den drei aktivsten deutschen Zentren. „Seit dem ersten Einsatz behandeln wir regelmäßig Patienten mit zum Beispiel Metastasen des Aderhautmelanoms – einer Tumorerkrankung des Auges, die zur Metastasenbildung in der Leber neigt – oder in der Leber entstandenen Tumoren wie zum Beispiel dem Gallengangskarzinom, mit diesem hoch effektiven Verfahren“, erläutert Prof. Dr. Roland Brüning, Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie der Asklepios Klinik Barmbek. 30 Mal haben der Radiologe und sein Team das Verfahren angewandt, was auf den ersten Blick nicht viel klingt. Wenn man allerdings weiß, dass in ganz Europa nur 300 Eingriffe seit der Einführung des Verfahrens durchgeführt wurden und zehn Prozent davon alleine in Barmbek erfolgten, ergibt sich ein ganz anderes Bild.  
 
Sichere Therapie durch Erfahrung und Interdisziplinarität
Eben diese regelmäßige Anwendung und der in den vergangenen Jahren erworbene Erfahrungsschatz sind laut Brüning entscheidend für die sichere Durchführung der Chemosaturation: „Es braucht ein eingespieltes Team, das in der Lage ist, die Einführung der Katheter ebenso zu überwachen wie zum Beispiel Körperkreislauf und auch Blutgerinnung.“ Ebenso wichtig für die Patientensicherheit: Interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die gehört in der Asklepios Klinik Barmbek – einem von drei klinisch tätigen, von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren in Deutschland – durch so sogenannte Tumor-Konferenzen und Onko-Boards zur etablierten Praxis. Hier bespricht Prof. Brüning gemeinsam mit Kollegen unter anderem aus Chirurgie und Onkologie die individuelle Situation jedes einzelnen Patienten und spricht gemeinsam mit ihnen eine Therapieempfehlung aus.  
 
Während gut abgegrenzte Lebertumore operativ entfernt werden können, auch eine Spezialität der Asklepios Klinik Barmbek, werden große oder verstreute Herde üblicherweise mit einer Chemotherapie behandelt. Es kommt allerdings vor, dass Tumoren oder Metastasen nicht operabel sind und auch nicht auf eine herkömmliche Chemotherapie ansprechen – genau dann kann die Chemosaturation die einzige Behandlungsmöglichkeit und für die Betroffenen eine echte Chance sein.
 
„Im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie können wir hier eine wesentlich höhere Dosierung einsetzen – denn die Therapie wirkt nur auf die Leber begrenzt und wird nach der Passage durch die Leber über ein spezielles Filtersystem wieder abgesaugt. Somit kommt praktisch nur die Leber in Kontakt mit der chemotherapeutischen Substanz“, erläutert Prof. Brüning. Hierzu führt der Operateur einen Katheter in die untere Hohlvene ein, der mit zwei Ballons versehen ist, die wiederum die Lebervenen nach unten und oben verschließen. So wird die Leber vom restlichen Blutkreislauf isoliert. Über einen weiteren Katheter in der Leberarterie gelangt das Chemotherapeutikum in das Organ. Während der eigentlichen Therapie, die eine knappe Stunde in Anspruch nimmt, wird das gesättigte – also saturierte – Blut außerhalb des Körpers gefiltert und anschließend zurück in den Blutkreislauf geleitet. „Das Verfahren ermöglicht also eine hochdosierte Chemotherapie und erlaubt es uns gleichzeitig, die Chemotherapie-typische Belastung für den Patienten sehr gering zu halten. Auch eine offene Operation ist für die Chemosaturation nicht notwendig, stattdessen reichen drei kleine Einstichstellen für die Katheter aus“, so Brüning. Systemische, also den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen der Chemotherapie, lassen sich so größtenteils vermeiden.
 
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Methode besonders effektiv bei Aderhautmelanomen und Gallengangskrebs (auch Cholangiozelluläres Karzinom bzw. CCC); speziell, wenn dieses innerhalb der Leber (intrahepatisch) entsteht. Studien über die langfristigen Prognosen der mittels Chemosaturation behandelten Patienten gibt es noch nicht – dafür ist das Verfahren noch zu jung. In Kürze werden die Barmbeker Experten allerdings in Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Universitätskliniken eine Fachveröffentlichung zu genau diesem Thema vorlegen.
 
Ein Videointerview mit Prof. Dr. Roland Brüning über die kathetergestützte Behandlung von Lebertumoren finden Sie unter diesem Link: https://youtu.be/AbrMYubsDrIn 

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