"Mobile Retter" 1. Platz Mitarbeiterorientierung und Soziale Verantwortung

Eine App die Leben rettet

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand entscheiden die ersten Minuten über die Überlebens- und Heilungschancen. Doch gerade in ländlichen Gebieten dauert es mitunter mehr als zehn Minuten, bis Notarzt und Rettungswagen eintreffen. Diese Zeit überbrücken im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz nun die „Mobilen Retter“. Das Prinzip des Asklepios- Projekts: Jeder Mensch mit einer medizinischen Ausbildung kann Mobiler Retter sein, etwa Krankenschwestern, Ärzte, Rettungsdienstpersonal, Feuerwehrleute oder Rettungsschwimmer. Nach einer Schulung lädt sich jeder Mobile Retter die App der Initiative auf sein Smartphone. Geht beim Rettungsdienst ein Notruf ein, bei dem es sich um einen Herz-Kreislauf-Stillstand handeln könnte, erhalten die Mobilen Retter eine Nachricht, die den kürzesten Weg zum Patienten haben. Nach erfolgter Rückmeldung werden die Einsatzdaten und die Wegbeschreibung weitergeleitet. Reagiert ein Mobiler Retter nicht binnen 20 Sekunden, wird der nächste Mobile Retter alarmiert. Eine dieser Retterinnen ist Michaela Faugel. Die Fachkrankenschwester der Germersheimer Intensivstation erzählt: „Ich arbeite ehrenamtlich zusätzlich im Rettungsdienst. Deshalb kenne ich auch diese Seite und weiß, wie lange man mitunter braucht, bis man an der Einsatzstelle ankommt.“ Selbst wurde Michaela Faugel noch nicht gerufen, hat aber als ehrenamtliche Rettungsdienstmitarbeiterin Mobile Retterinnen und Retter im Einsatz erlebt – „und die waren sehr, sehr gut.“ Nach Gütersloh ist Germersheim der zweite Landkreis, der das Projekt umsetzt. Die Initiatoren sind Dr. Volker Moog, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, und Oberarzt Dr. Matthias Wölfel. „In den ersten sechs Monaten haben wir 136 Alarmierungen verzeichnet, davon wurden 89 beantwortet“, sagt Dr. Moog. „In rund 60 Prozent der Fälle kam der Mobile Retter vor dem Rettungsdienst an – im Schnitt entscheidende 3,7 Minuten!“ Derzeit gibt es im Kreis Germersheim 230 qualifizierte Mobile Retter, die aus unterschiedlichen Einheiten, Organisationen und Kliniken kommen. „Das System nutzt die Aus- und regelmäßige Fortbildung der qualifizierten Ersthelfer in Reanimationsmaßnahmen, sodass sich der Aufwand für den Einzelnen in einem akzeptablem Rahmen hält“, so Projektleiter Dr. Wölfel. Der Landkreis und viele weitere Stellen hätten pragmatische Lösungen geschaffen, die die Umsetzung ermöglicht haben. Denn natürlich ist ein solches Projekt nur als Gemeinschaftsarbeit umzusetzen. Insbesondere die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit unter vielen anderen mit dem ideengebenden Verein „Mobile Retter“ in Gütersloh, vertreten durch Dr. Ralf Stroop, M.Sc., mit dem Landrat des Landkreises Germersheim, Dr. Fritz Brechtel, dem DRK-Kreisverband Germersheim und dem Geschäftsführer der Südpfalzkliniken, Jürgen Schopf, hat die Realisierung ermöglicht. Projektleiter Dr. Wölfel freut sich, wenn viele weitere dem Kreis Germersheim folgen – und so bundesweit Mobile Retter Leben retten. www.mobile-retter.de

Kontakt

Asklepios Südpfalzkliniken
Tel.: (0 72 74) 504-0

Projektleiter Mobile Retter

Dr. Matthias Wölfel
E-Mail:  m.woelfel@asklepios.com


Stabsstelle Marketing
Katharina Popelka Tel.: (0 72 74) 504-142

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