Eiskalt erwischt: Was tun bei Kältekopfschmerzen?

AKN_Dr.KristinaSchuricht
Schmerzexpertin Dr. Kristina Schuricht aus der Asklepios Klinik Nord gibt Tipps gegen den sogenannten „Brainfreeze“

Der Sommer überrascht dieses Jahr mit viel Sonne und hochsommerlichen Temperaturen. Klar, dass sich bei diesem Wetter viele mit einem leckeren Eis oder kalten Getränken erfrischen wollen. Doch Vorsicht: Wer Eis zu schnell isst oder eisgekühlte Limonade durstig hinunterstürzt, kann stechende Kopfschmerzen bekommen. Dr. Kristina Schuricht, Oberärztin im Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie der Asklepios Klinik Nord – Heidberg, erklärt, woher die Schmerzen kommen und was man gegen sie tun kann.                                                                    

Frau Dr. Schuricht, kann Eis essen tatsächlich Kopfschmerzen verursachen?

Ja. Das Phänomen ist auch bekannt unter dem Namen Brainfreeze, da es sich für die Betroffenen anfühlt, als würde das Gehirn kurz „schockgefrieren“.

 

Was sind die Ursachen für den sogenannten Brainfreeze?

Der Kältekopfschmerz entsteht, wenn in warmer Umgebung eiskalte Speisen oder Getränke den Gaumen berühren. Dieser steht mit vielen Nerven und Blutgefäßen in Kontakt, die sofort auf den plötzlichen Temperaturunterschied reagieren. Die Ursache für den prompt einsetzenden Kopfschmerz ist trotz jahrelanger Forschung noch nicht endgültig geklärt. Studien haben gezeigt, dass sich die gehirnversorgenden Blutgefäße aufgrund des Kältereizes am Gaumen zunächst blitzschnell zusammenziehen und dann sofort reflektorisch erweitern, um die Blutversorgung des Gehirns aufrecht zu erhalten. Eine Theorie besagt, dass diese Erweiterung der Blutgefäße und der damit erhöhte Blutfluss über eine Nervenreizung zum Kopfschmerz führt, der nach Normalisierung des Blutstroms sofort wieder abklingt.

 

Wie lange halten die Schmerzen an? Und was kann man gegen sie tun?

So schnell wie der Kältekopfschmerz kommt, so schnell geht er glücklicherweise auch wieder. Das heißt es sticht nur für einige Sekunden. Manchen hilft es, die Zunge gegen den Gaumen zu drücken, damit dieser sich schneller wieder erwärmt. Möchte man verhindern, dass der Schmerz überhaupt auftritt, so sollte man entweder sehr kalte Speisen meiden oder aber das Eis im Mund etwas erwärmen, also schmelzen lassen, bevor man es herunterschluckt.

 

Entsteht dieses Phänomen nur beim Eisverzehr? Oder können auch andere Faktoren Kältekopfschmerzen auslösen?

Jede eiskalte Erfrischung kann zu stechenden Kopfschmerzen führen. Also auch Milchshakes, Slush, Cocktails und ähnliche Erfrischungen. Auch eiskalte Getränke sollten daher nicht heruntergestürzt, sondern Schluck für Schluck genossen werden. Ein Kältekopfschmerz kann auch auf andere Weise entstehen. Etwa im Winter, wenn man ohne Kopfbedeckung ins Freie tritt oder nach der Sauna ins kalte Wasserbecken abtaucht und somit plötzlich große Temperaturunterschiede auftreten.

 

Ist Kältekopfschmerz weit verbreitet? Und gibt es Menschen, die besonders gefährdet sind?

Da der Kältekopfschmerz nicht gefährlich ist und auch keiner besonderen Behandlung bedarf, liegen keine zuverlässigen Statistiken über die Häufigkeit vor. Es wird aber angenommen, dass es sich um ein weit verbreitetes Phänomen handelt. Es scheint auch eine genetische Komponente zu geben, da der Brainfreeze besonders häufig bei Menschen mit Migräne auftritt. Bei manchen Patienten können sogar Migräneattacken durch den Eisgenuss ausgelöst werden.

 

 

Kontakt für Rückfragen:
Asklepios Klinik Nord
Thorsten Eckert | Referent PR und Marketing
Tel.: (040) 18 18 - 87 32 64
E-Mail: t.eckert@asklepios.com

Asklepios Kliniken Hamburg GmbH
Konzernbereich Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel.: (0 40) 18 18 - 82 66 36
E-Mail: presse@asklepios.com
24-Stunden-Rufbereitschaft der Pressestelle: (040) 18 18 - 82 88 88.

Seite teilen: