Plastik kann Leben retten: Deckel sammeln und Kinderlähmung bekämpfen

Mitarbeiter, Patienten und Besucher des Asklepios Klinikums Harburg engagieren sich bei der Hilfsaktion „Deckel drauf“

Hamburg, 23. Dezember 2016. Seit rund einem Jahr läuft die Hilfsaktion „Deckel drauf“ im Asklepios Klinikum Harburg. Knapp 60.000 Deckel wurden auf den Stationen gesammelt: Für mehr als 120 Kinder konnte mit dem Erlös aus dem Verkauf der hochwertigen Plastikteile eine lebensrettende Impfung gegen Polio finanziert werden. Der Verein „Deckel gegen Polio e.V.“ unterstützt die weltweite Kampagne „End Polio Now“: Jedes Kind soll die Möglichkeit einer Impfung gegen die unheilbare Krankheit erhalten.

Polio, eine durch Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, führt im Verlauf zu Lähmungserscheinungen und in schlimmen Fällen führt die Krankheit bis zum Tod durch Atemlähmung. Galt die Krankheit lange Zeit als ausgerottet, kommt es seit einiger Zeit wieder zu Neuerkrankungen – weil Impfungen in Ländern wie Pakistan, Afghanistan und Nigeria fehlen. Ein Zustand, den Dr. Britta Goldmann, aktiv bekämpft. „Ich finde die „Sammelleidenschaft“ unserer Mitarbeiter großartig und unterstütze das Projekt aus vollem Herzen. Wir haben im Wartebereich der Kardiologie eine offizielle Sammelröhre aufgestellt, an der man gleich sehen kann, wie viele Impfdosen schon zusammengesammelt wurden. Da sammeln nun auch unsere Patienten und Besucher“, freut sich die Chefärztin der Kardiologie am Asklepios Klinikum Harburg.

Geweckt wurde die „Sammelleidenschaft“ der Mitarbeiter am Asklepios Klinikum Harburg von Meike Heins. Als die Abteilungsleitung Pflege von dem Verein und seiner Aktion erfuhr hat sie bei der Geschäftsführung des Krankenhauses angefragt, ob die Deckel von Wasserflaschen und Co. gesammelt werden könnten. „Das Direktorium hat schnell entschieden, dass wir uns als Krankenhaus daran beteiligen. Alle Mitarbeiter können mit einem kleinen alltäglichen Plastikteil Leben retten, einfacher geht Spenden wirklich nicht“, freut sich Heins.

„Kleiner Dreh – große Hilfe“

ZNA, Kardiologie und auch Intensivstation: Alle sammeln wertvolles Plastik. Mittlerweile stehen drei offizielle Sammelbehälter im Krankenhaus: Im Wartebereich der ZNA, im Wartebereich des Herzkatheterlabors und im Bereich der Campus Suite. Hier können nun auch Nachbarn und weitere Sammler ihre Deckel einwerfen. Denn, auch ohne Deckel gibt es – etwa bei Mehrwegflaschen – den vollen Pfandbetrag an den Rückgabestellen zurück. Von den offiziellen Abgabestellen werden die Deckel zu einem Verwertungsunternehmen transportiert und dort eingeschmolzen. Der gesamte Erlös des hochwertigen Plastiks wird dann vom Verwertungsunternehmen an den Verein Rotary Gemeindienst Deutschland e.V. überwiesen und geht von dort wiederum an Organisationen in den Bestimmungsländern, die Impfungen ausgeben. 500 Kunststoffdeckel decken alle Kosten einer Schluckimpfung gegen Polio.  Hochwertige Plastikdeckel finden sich etwa bei  Ein- und Mehrwegflaschen, Zahnpastatuben, Shampoo-Flaschen, aber auch die Verpackung von Überraschungseiern hilft gegen Polio. „Einfach den Deckel in die Tonne werfen und Leben retten, das gefällt mir“, so Dr. Goldmann.

Weitere Informationen: http://deckel-gegen-polio.de/

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