Tierisch gut: Junge Patienten freuen sich über Reittherapie

Großzügige Spende macht’s möglich: Die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Asklepios Klinikums Harburg bietet ab sofort Reittherapie an

Reittherapie für junge Patienten
Dr. Sabine Ott (links), Chefärztin der KJPP, und Swantje Burmester, Diplom-Psychologin mit den tierischen Therapeuten

Hamburg, 8. Juni 2016. Das Pferd ist für den Reiter da und nicht der Reiter für das Pferd" so steht es im Talmud. Und so in etwa lässt sich auch der Ansatz des neuen Therapieangebots in der Kinder- und Jugendpsychiatrie beschreiben. Dort können die jungen Patienten seit Kurzem einmal wöchentlich begleitet von Diplom-Psychologin und Reittherapeutin Swantje Burmester mit speziell ausgebildeten Pferden arbeiten – ein Angebot, das die stationäre Therapie gezielt unterstützt.

„Seit dem Abschluss meines Studiums und Bestehen meines ersten Trainerscheins biete ich nebenberuflich Reittherapie an. Eigentlich war das immer mein berufliches Ziel: Die Reittherapie mit psychisch kranken und beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen", erzählt Swantje Burmester, Psychologin in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Asklepios Klinikums Harburg. Einmal in der Woche fährt die 32jährige mit drei bis vier stationären Patienten in den Reitstall. Rund sechs Wochen arbeitet Burmester dann mit der jeweiligen Patientengruppe, unterstützt wird sie dabei von den Kollegen der Kinderstation.

Tierisch gute Therapie

Dass Burmester ihre Leidenschaft für Pferde mit dem Beruf zusammenbringen kann, ist für alle ein Gewinn. Das bestätigt die Chefärztin der Abteilung, Dr. Sabine Ott: „Die Kinder und Jugendlichen bauen nicht nur Vertrauen zum Pferd auf, sondern auch zu den Therapeuten. Führen und sich führen lassen. Getragen werden, sich tragen lassen – das sind unsere Erfolgsmomente." Die Patienten kümmern sich um die Pferde, reiten auf dem Platz, machen Ausritte in den Wald. Die jungen Patienten lernen und erfahren in der Reittherapie von und mit den Pferden – sie überwinden Ängste, bekommen Erfolgserlebnisse vermittelt, trainieren Aufmerksamkeit und soziales Verhalten, übernehmen Verantwortung. Drei Pferde arbeiten mit den Kindern und Jugendlichen zusammen: Trixi, 21 Jahre alt und kleines deutsches Reitpony, sowie Jojo, 15 Jahre alt und Haflinger, und Chamisso. Das ehemalige Turnierpferd von Burmester ist vor Kurzem 19 Jahre alt geworden und hat im Alter eine neue Aufgabe bekommen.

Harburger Chefärzte spenden für Reittherapie

Chefärztin Dr. Ott freut sich über das erweiterte Angebot für ihre Patienten und bedankt sich explizit bei ihren Chefarzt-Kollegen. Diese haben im Kollegenkreis für die Einrichtung des Therapieangebots gesammelt. „Ich bin den Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement sehr dankbar. Bereits im vergangenen Jahr konnten wir aufgrund großzügiger Spenden im Rahmen unseres erlebnispädagogischen Ansatzes ein Segelevent auf der Alster realisieren. Die Reittherapie ist für unsere Patienten ein tolles Angebot. Und mit Frau Burmester haben wir eine ausgezeichnete Therapeutin direkt in unserem Team."

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