Als Arzt ein halbes Jahrhundert in Harburg – ein ganz besonderer Abschied

Hat mehr als 100.000 Patienten im Asklepios Klinikum Harburg behandelt: Ultraschallspezialist Dr. Gotthard von Klinggräff geht in den Ruhestand

Gotthard von Klinggraeff
An seinem Arbeitsplatz: Dr. Gotthard von Klinggräff mit Sonographiegerät

Hamburg, 26. Februar 2020. Ende der 1960er Jahre hielt der Ultraschall als diagnostisches Verfahren Einzug in die Medizin, heute ist das bildgebende Verfahren dort nicht mehr weg zu denken. Am Ausbau der Ultraschalldiagnostik maßgeblich beteiligt war Dr. Gotthard von Klinggräff – am Harburger Krankenhaus und weit darüber hinaus. Der renommierte Experte blickt auf 50 Jahre Berufsleben zurück – Rekord.

„‘Du stellst dich da hin und bleibst dort, bis jemand dir sagt, dass du gehen kannst` – das ist ein typischer Spruch, den in meiner Heimat Mecklenburg jeder kennt,“ so Dr. Gotthard von Klinggräff auf die Frage nach seiner jahrzehntelangen Treue zu Harburg. Und so verfuhr der Mediziner mit Leib und Seele dann auch: Der Sonographie-Spezialist, der im Oktober 1970 seine Tätigkeit als Assistenzarzt in der 2. Medizinischen Abteilung aufnahm, blickt auf eine ereignisreiche Berufspraxis zurück. Unter dem überregional anerkannten Internisten und Universitätsprofessor Hans Hornbostel begann er mit 30 Jahren seine Harburger Karriere. Bei Hornbostel, als Mitherausgeber eines Standardwerks der Inneren Medizin den meisten  Medizinstudenten bekannt, erhielt er seine medizinische Grundausbildung  zum Internisten und übernahm nur wenige Jahre später die Position des  Oberarztes – später bei Prof. Georg Hoppe–Seyler wurde er Leitender Oberarzt.  Er erlebte den Wandel des ehemals städtischen Allgemeinen Krankenhaus Harburg über Jahrzehnte mit: Ob vom Wandel der alten Kasernen zu modernen Gebäudekomplexen, oder der Einführung neuer Fachabteilungen und modernster Technologien, oder den  Übergang vom städtischen zum teilprivatisierten Krankenhaus.

Von Harburg hinaus in die Welt

Von Klinggräff etablierte auch außerhalb des Harburger Krankenhauses die Sonographie als Untersuchungsmethode, wurde schnell zum anerkannten Experten in der ärztlichen Weiterbildung: 1977 war er Mitbegründer des Arbeitskreises Sonographie Hamburger Internisten, der seither Kolloquien zur Weiterbildung anbietet. Diesen November fand das 74. Kolloquium  statt, welches von Klinggräff zum letzten Mal im Klinikum in Harburg organisierte. Insgesamt leitete der mittlerweile 79jährige mehr als 100 Kurse zur Sonographie-Weiterbildung in ganz Deutschland: Vor allem nach der Wende war im Osten großer Bedarf. Von Klinggräff war lange Jahre im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin ( DEGUM ) und erhielt die Ehrenmedaille der Gesellschaft. Beteiligt ist er an verschiedenen Sonographielehrbüchern. Wissen und Expertise trug er auch in die Welt: Als Erster führte er den Ultraschall in Venezuela ein und förderte dort die Integration der modernen Technik. Die Ärzte konnten vor Ort  und später als Gastärzte in Hamburg – mit von Klinggräffs Unterstützung - nebenwirkungsfreie Organuntersuchungen durchführen, um schnellere und genauere Diagnosen zu stellen. Auch nach Brasilien, Polen und Japan wurde er zu Vorträgen eingeladen.

Statt Ruhestand: Durchstart in der Radiologie

Eigentlich hätte von Klinggräff bereits 2005 in den Ruhestand gehen können. Stattdessen entschied er sich für einen Abteilungswechsel: Seitdem ist er ein essentieller Bestandteil  der Klinik für Radiologie im Asklepios Klinikum Harburg. „Ich wollte den Kontakt zur Medizin nicht verlieren. Daher ging ich in die Radiologie statt in den Ruhestand. Es fühlte sich all die Jahre nicht nach Arbeit an. Ich bin dort geblieben, weil es mir Freude machte - es ist  Leidenschaft und Hobby,“ so von Klinggräff über seinen späten Einstieg in die Radiologie. Und sein Einsatz kommt an: „Vor allem die jungen Kollegen, Studierenden und Hospitanten haben enorm profitiert von Dr. von Klinggräffs umfassendem Wissen  - viele niedergelassene Kollegen haben ihn bei schwierigen sonographischen Fragestellungen konsultiert. Ich freue mich, dass wir den „Rentner“ so lange für uns gewinnen konnten. Jetzt gönne ich ihm seinen Ruhestand von Herzen,“ so Prof. Walter Gross-Fengels, Chefarzt der Abteilung über seinen Jubilar.  Auf den Ruhestand freut sich der 79-Jährige dann doch: Seine neugewonnene Zeit wird er vor allem mit Lesen, Golf spielen und mit seiner Frau Birgit in Hamburg und auf seiner geliebten Insel Föhr verbringen. 

 

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