Doppelspitze für die Lungenmedizin

Alles neu macht bekanntlich der Mai – in diesem Fall bringt er der Asklepios Klinik Barmbek gleich zwei neue Chefärzte: Prof. Dr. med. Ralf Eberhardt und Dr. med. Florian Bornitz übernehmen als Team die Leitung der Abteilung Pneumologie und Internistische Intensivmedizin. Beide kommen aus der Thoraxklinik des Universitätsklinikums Heidelberg und haben ein erklärtes Ziel: Die pneumologische Versorgung der Hamburgerinnen und Hamburger verbessern.

FOTO der beiden Chefärzte Prof. Eberhardt & Dr. Bornitz
Prof. Dr. Ralf Eberhardt (l.) und Dr. Florian Bornitz

Dieses Vorhaben teilt auch Uwe List, Geschäftsführender Direktor der Barmbeker Klinik: „In Hamburg sehen wir für akute und chronische Lungenerkrankungen noch Verbesserungspotential, insbesondere in der wohnortnahen Versorgung. Die Anzahl an Erkrankungen hat in den letzten Jahren leider zugenommen und die Krankheitsbilder werden zunehmend komplexer. Deswegen freuen wir uns sehr, dass wir mit Prof. Eberhardt und Dr. Bornitz zwei erfahrene Experten gewinnen konnten, die mit ihren jeweiligen Schwerpunkten perfekt zu unserer Klinik passen.“
 
Dr. Florian Bornitz hat seinen Schwerpunkt in der Beatmungsmedizin, ein Thema, das vor der Corona-Pandemie schon wichtig war und nun zusätzlich an Brisanz gewonnen hat. In Heidelberg war er maßgeblich verantwortlich für das Weaning-Zentrum – eine spezielle Intensiveinheit, auf der Patienten nach längerer künstlicher Beatmung vom Beatmungsgerät entwöhnt werden, das selbstständige Atmen also wieder neu erlernen. Auch mit der Betreuung außerklinisch beatmeter Patienten und der akuten Beatmung bei schweren Lungen-Schädigungen kennt sich Bornitz bestens aus. Dementsprechend steht für die Tätigkeit in Barmbek auf der Agenda, die etablierte Weaning-Station weiterzuentwickeln und auszubauen.
 
Das Spezialgebiet von Prof. Dr. Ralf Eberhardt ist die interventionelle Pneumologie und damit der Einsatz modernster endoskopischer Verfahren in Diagnose und Therapie. So war er maßgeblich daran beteiligt, den endobronchialen Ultraschall, also die Kombination von Lungenspiegelung und Ultraschall, als Methode der Wahl für die Diagnose und Beurteilung von Lungenkrebserkrankungen zu etablieren. Seine weiteren klinischen Schwerpunkte umfassen neben der bronchoskopischen Diagnostik unklarer Lungenerkrankungen die bronchoskopische Behandlung von COPD-Patienten mit schwerem Lungenemphysem inklusive verschiedener Techniken der endoskopischen Lungenvolumenreduktion (ELVR) – hierbei werden überblähte Lungenbestandteile blockiert, die andernfalls gesunde Lungen-Bereiche komprimieren, und so die Atmung der Patienten verbessert.
 
Erste Modernisierungen werden bereits umgesetzt
Erste Schritte für eine entsprechende Ausweitung und Verbesserung der Versorgung hat die Klinik bereits unternommen: Mit aufwändigen Umbauarbeiten wurden die Funktionsbereiche Endoskopie (Magen-/Darmspiegelungen) und Bronchoskopie (Lungenspiegelungen) in einem hochmodernen Interventionszentrum zusammengeführt. Dafür wurde in modernste Medizintechnik und Ausstattung investiert. Für die beiden neuen Chefärzte war diese Offenheit für Verbesserungen eines der Hauptargumente für die Asklepios Klinik Barmbek: „Wir haben schnell bemerkt, dass das Team in Barmbek bereits hohe Expertise in der Lungenheilkunde besitzt und echtes Interesse daran hat, den Fachbereich weiterzuentwickeln – das ist eine tolle Grundlage für den Ausbau der Pneumologie.“
 
Für diese Aufgabe haben sich die beiden ganz bewusst als Team beworben: „Die Lungenheilkunde ist mittlerweile sehr spezialisiert und zu zweit haben wir den Vorteil, das gesamte Spektrum an Diagnostik und Therapie abdecken zu können“, erklärt Eberhardt. Bornitz ergänzt: „Wir arbeiten seit 15 Jahren zusammen und haben die Klinik in Heidelberg zusammen mit aufgebaut. Deswegen wissen wir, dass wir als Duo gut funktionieren, und freuen uns auf die neue Aufgabe und auf Hamburg.“
 
Denn: Die Hansestadt ist für das Team kein neues Pflaster, beide sind in Hamburg geboren. Ralf Eberhardt zog zwar bereits während der Schulzeit Richtung Süden, verbrachte aber weiterhin viele Wochenenden bei Verwandten im Norden. Und Florian Bornitz unternahm nach dem Abitur mit einem Zivildienst-Einsatz beim Roten Kreuz in Hamburg die ersten Schritte seiner Karriere in der Medizin, bevor es ihn dann zum Studium in südlichere Gefilde zog. „Der Wechsel nach Hamburg fühlt sich ein bisschen wie nach Hause kommen an“, da sind sich Bornitz und Eberhardt einig.

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