Harninkontinenz: unangenehm und tabu – aber behandelbar

Allein in Deutschland leiden ca. 10 Millionen Männer und Frauen unter einer Erkrankung, die den Alltag stark einschränkt, die Lebensqualität enorm beeinträchtigt und nicht selten zu Partnerschaftsproblemen und sozialer Isolation führt. Und obwohl das Krankheitsbild mittlerweile gut zu behandeln ist, findet nur ein Bruchteil der Patienten den Weg zum Facharzt. Die Rede ist von der Harninkontinenz. Heute beginnt die Weltkontinenzwoche - am Dienstag, 19.6., informiert auch die Asklepios Klinik Barmbek über die tabuisierte Krankheit.

Am Dienstag, 19. Juni, bieten die Experten der Urologie in der Asklepios Klinik Barmbek ab 17:30 Uhr einen Informationsabend speziell zur Harninkontinenz bei Männern. Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Gross und Oberarzt Dr. med. Dr. habil. Christopher Netsch informieren über Diagnose und Therapie der Volkskrankheit.
 
„Harninkontinenz bringt meist einen großen Leidensdruck mit sich“, erläutert Dr. Netsch. Dennoch vergeht bis zu einem Arztbesuch oft viel Zeit, wie Netsch bedauert: „Leider ist die Harninkontinenz für viele Betroffene, insbesondere Männer, ein Tabuthema – niemand spricht gern darüber, nicht mal mit einem Arzt.“ So schätzt die Deutsche Kontinenzgesellschaft, dass rund die Hälfte der betroffenen Deutschen sich mit der eigenen Inkontinenz abfindet – viele sind der Meinung, Inkontinenz ‚gehöre halt zum Älterwerden dazu‘ oder ‚sei nach einer Prostataoperation normal‘.

Dr. Netsch, zertifizierter Berater der Deutschen Kontinenzgesellschaft, ermutigt Betroffene jeden Alters, egal ob Mann oder Frau, über ihren Schatten zu springen und sich ärztlichen Rat zu holen:  „In den allermeisten Fällen ist eine Inkontinenz gut zu behandeln. Mit den modernen Therapiemöglichkeiten können wir das Leiden der Betroffenen häufig heilen, immer aber deutlich lindern.“

Auf diesem Weg ist Ursachenforschung der erste und oftmals entscheidende Schritt - denn der unwillkürliche Harnverlust kann zahlreiche Gründe haben: Von einer Beckenbodenschwäche über Nerven-Erkrankungen bis zur Komplikation in Folge einer Operation. Entsprechend umfassend ist auch die Diagnostik: Ausführliche Gespräche, Protokolle des Trinkens und Wasserlassens, Blut- und Urinuntersuchungen kommen ebenso zum Einsatz wie Stresstests oder bei Bedarf Ultraschall oder funktionsdiagnostische Verfahren.

„Mit dem Wissen um Ursache und Schweregrad können wir dann eine gezielte Therapieentscheidung treffen“, erläutert Netsch das Vorgehen. Zur Verfügung stehen zum Beispiel Beckenbodentraining – das übrigens auch bei Männern sehr effektiv ist, medikamentöse Behandlung und auch verschiedene Operationsverfahren, zum Beispiel zur Stärkung des Schliessmuskels. Insbesondere die operative Behandlung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich weiter entwickelt: Minimalinvasive Verfahren in so genannter Schlüssellochtechnik, die eine schnellere Genesung und weniger Belastung bedeuten, sind heute die Regel.

World Continence Week klärt auf
Trotz zahlreicher Betroffener und guter Behandlungsoptionen ist Harninkontinenz noch immer ein Tabuthema. Genau das möchte die „World Continence Week“ – zu Deutsch Weltkontinenzwoche – ändern. Zahlreiche Veranstaltungen unter Schirmherrschaft der Deutschen Kontinenzgesellschaft bieten die Möglichkeit, sich zu informieren und unkompliziert mit Fachärzten ins Gespräch zu kommen. „Wenn Betroffene erst einmal wissen, dass es Handlungs- und Behandlungsmöglichkeiten gibt, ist das häufig schon eine große Entlastung“, erklärt Netsch.

Am Dienstag, 19. Juni, lädt die Asklepios Klinik Barmbek ab 17:30 Uhr zur  Patienteninformationsveranstaltung „Harninkontinenz bei Männern“ ein. Oberarzt Netsch wird hier gemeinsam mit Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Gross über Diagnose und Therapie der Volkskrankheit informieren. In Hamburg bieten auch die Asklepios Kliniken Wandsbek, Altona, Harburg und das Westklinikum Behandlungen bei Inkontinenz an.

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