Neuer Gastroenterologe der Asklepios Klinik Barmbek warnt vor unterschätzten Leberkrankheiten

- Prof. Dr. Thomas von Hahn kommt von der Medizinischen Hochschule Hannover
- Neuer Chefarzt ist Spezialist für Endoskopie und Leberkrankheiten
- Leberleiden wie Fettleber und Zirrhose beginnen still – und werden daher erst spät erkannt

Ab Februar übernimmt Prof. Dr. Thomas von Hahn die Leitung der Gastroenterologie und Interventionellen Endoskopie der Asklepios Klinik Barmbek. Prof. von Hahn kommt von der Medizinischen Hochschule Hannover, wo er Oberarzt und Bereichsleiter Diagnostische und Interventionelle Endoskopie war. Er hat in den USA die Hepatitis C erforscht, gilt als Experte für Lebererkrankungen und plant in Barmbek ein Behandlungsangebot für schwere Lebererkrankungen wie die Zirrhose aufzubauen. Außerdem wird er das Engagement seines Vorgängers Prof. Dr. Siegbert Faiss bei der weltweit bekannten Fortbildungsveranstaltung „Endo Club Nord“ fortsetzen.

„Lebererkrankungen werden in Deutschland oft noch unterschätzt“, sagt Prof. von Hahn. „Da die Leber nicht schmerzt, werden sie oft zu spät oder gar nicht diagnostiziert.“ Tatsächlich kommt die Fettleber in Deutschland häufig vor, inzwischen meistens durch falsche und zu viel Ernährung, aber ein Teil auch durch hohen und regelmäßigen Alkoholkonsum, andere Giftstoffe und Stoffwechselstörungen. Wenn überhaupt bemerken Betroffene höchstens ein Druck- oder Völlegefühl, später chronische Müdigkeit. Die Fettleber kann sich zur Leberzirrhose, einem Umbau des Organs in inaktives Bindegewebe, weiterentwickeln. 4,5 Prozent aller Menschen bekommen gemäß einer dänischen Obduktionsstudie eine solche Leberzirrhose. Diese wiederum ist der Nährboden für Leberkrebs. „Hier gibt es zwei unterschiedliche Tumorformen, aus Leberzellen oder aus den Gallengängen“, erklärt Prof. von Hahn. „Zwar sind diese Tumore mit 9.000 Neuerkrankungen pro Jahr eher selten, haben mit 8.000 Todesfällen jedes Jahr eine hohe Sterblichkeit.“ Der Grund: Leberkrebs wird meist sehr spät erkannt.

„Wir freuen uns, mit Prof. Dr. von Hahn nicht nur einen hochqualifizierten Experten für diese über Hamburg hinaus bekannte und renommierte Gastroenterologie gefunden zu haben, sondern mit seiner Leber-Expertise auch diesen Schwerpunkt in unserer Klinik ausbauen zu können“, erklärt Sebastian von der Haar, Geschäftsführender Direktor der Asklepios Klinik Barmbek.

Tatsächlich ist die Klinik nicht nur Onkologisches Zentrum und wichtiger Teil des Asklepios Tumorzentrums Hamburg, sondern hat gerade bei Tochtergeschwülsten der Leber mehrere innovative Verfahren mitentwickelt. So wurde das Operationsverfahren ALPPS („Associating Liver Partition and Portal vein Ligation for Staged hepatectomy“) unter dem Viszeralchirurgen Prof. Dr. Karl Jürgen Oldhafer früh angewandt, bei dem zwei Mal operiert wird, um Metastasen zu entfernen. Zwischen den Eingriffen lässt die enorme Regenerationsfähigkeit der Leber gesundes Gewebe nachwachsen. Auch radiologische Verfahren können zur Behandlung von Lebermetastasen angewendet werden und sind innovativ: Bei der Chemosaturation leitet Radiologe Prof. Dr. Roland Brüning eine Chemotherapie per Katheter ausschließlich in die Leber – und filtert diese Substanz direkt im Anschluss wieder aus dem Blut, ohne dass die starken Wirkstoffe woanders im Körper Nebenwirkungen entfalten können. Bei beiden Verfahren hat die Asklepios Klinik Barmbek vergleichsweise viel Erfahrung. Mit Prof. von Hahn ist das Behandlungsangebot von gut- und bösartigen Lebererkrankungen nunmehr komplett.

 

Seite teilen: