EU-Tag des Notrufs, Chefärzte: Diese Nummer kann auch Ihr Leben retten!

Heute ist Europäischer Tag des Notrufs. Das Datum des 11. 2. wurde bewusst gewählt, lässt es doch leicht auf die Rufnummer 112 schließen. Der Tag wurde eingeführt, um die europaweite Gültigkeit dieser Telefonnummer bekannt zu machen. Doch was genau ist ein Notfall, bei dem man die 112 wählen sollte? Das ist vielen Menschen nicht klar. Chefärzte der Asklepios Kliniken in der Region Harz (Asklepios Harzkliniken und Asklepios Klinik Schildautal Seesen) klären daher anlässlich des Aktionstages auf und mahnen an: Bei Notfall die Nummer 112 wählen, der Anruf kann Leben retten!

„Leider ist immer noch viel zu wenigen Menschen bekannt, dass der Notruf 112 innerhalb der gesamten EU als einheitliche Rufnummer zur Verfügung steht"

BILD
Dr. medic/UMF Bukarest, Ulrike Cretan, Chefärztin der Rettungsstelle der Asklepios Harzkliniken

„Die Rufnummer 112 ist nur für wirkliche, akute, möglicherweise sogar lebensbedrohliche Notfälle reserviert“, betonen Dr. medic/UMF Bukarest, Ulrike Cretan, Chefärztin der Rettungsstelle der Asklepios Harzkliniken, und Dr. med. Ralph Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie  der Asklepios Klinik Schildautal Seesen, er ist zugleich deren Ärztlicher Direktor.

Dazu gehören unter anderem die typischen Symptome für einen Herzinfarkt (starker Brustschmerz, Atemnot, kalter Schweiß) oder Anzeichen für einen Schlaganfall (Seh- und Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen). „Zögern Sie bitte auf keinen Fall, in diesen Situationen,  bei solchen Anzeichen, die 112 anzurufen“, sagt Dr. medic/UMF Bukarest Cretan, auch Fachärztin für Innere Medizin und  Kardiologie, Rettungsmedizin, Notfallmedizin und Intensivmedizin. „Niemand sollte auch aus Angst vor einer Coronavirus-Infektion auf diese Hilfe verzichten.“ Dr. med. Mletzko,   zugleich ein national wie international angesehener Experte auf seinem Gebiet, mit besonderer Expertise im Bereich der interventionellen Kardiologie,  ergänzt: „In den Notaufnahmen besteht kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren. Notfallpatienten mit COVID-19-Verdacht werden in unseren Kliniken sofort von Patienten ohne Verdacht separiert.“

Der Notruf sollte unbedingt auch bei Unfällen mit schweren Verletzungen, Ohnmacht und allergischem Schock (anaphylaktischer Schock) vorgenommen werden. Die Chefärzte erläutern: „Doch auch immer dann, wenn man sich nicht sicher ist, ob eine lebensbedrohliche Situation vorliegt, sollte man die 112 wählen. Der Notrufexperte am Telefon entscheidet, welcher Einsatzwagen für welchen Fall nötig ist und ob ein Rettungswagen zum Geschehen geschickt wird.“

Die Tipps der Chefärzte: Wichtig ist es, dass Sie nach Informieren der Rettungseinheit mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen wie zum Beispiel einer Reanimation bei Kreislaufstillstand beginnen beziehungsweise den Patienten in eine stabile Seitenlage bringen. Nur so können Leben gerettet werden, bis der Krankenwagen eintrifft. Bleiben Sie zudem in der Nähe des Telefons, soweit es Ihnen möglich sein sollte. 

Was sollte man beispielsweise bei Magen-Darm-Infekten oder HNO-Infekten wie einer Mittelohrentzündung machen,  wenn  keine Möglichkeit besteht, zum Hausarzt zu fahren (z. B. an Feiertagen, Wochenenden)?  Dann lautet die Antwort, den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu rufen. Unter der 116 117 werden Sie an niedergelassene Ärzte vermittelt, welche Ihnen bei nicht-lebensbedrohlichen Beschwerden helfen.

„Leider ist immer noch viel zu wenigen Menschen bekannt, dass der Notruf 112 innerhalb der gesamten EU als einheitliche Rufnummer zur Verfügung steht und in welchen Notfällen dieser gewählt werden sollte“, so die Chefärzte weiter. Hier kann der Europäische Tag des Notrufs Aufklärung bieten. Früher war es in vielen Bundesländern weit verbreitet, dass es für die Feuerwehr und den Notarzt bzw. Rettungsdienst zwei unterschiedliche Rufnummern gab. Seit einigen Jahren erreichen Anrufer unter der 112 sowohl die Feuerwehr als auch den Rettungsdienst und den Notarzt. Allein in der EU gehen dem „Report on the implementation of the European emergency number 112“ zufolge durchschnittlich 268 Notrufe pro Minute über die 112 ein. Das sind 141 Millionen Notrufe pro Jahr. 

Im Jahr 1991 beschlossen die damaligen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, dass Notrufmeldungen vereinheitlicht werden sollen. Seitdem gilt in der EU die 112 als einheitliche Notrufnummer. Das Europäische Parlament entschied 2009, den 11. Februar aufgrund der Ziffernfolge zum europaweiten Notruftag auszurufen. Die Notrufnummer 112 ist in allen EU-Staaten kostenfrei.

Zusätzlich zu den EU-Staaten gilt der Notruf 112 auch in der Schweiz, in Island und Norwegen sowie in weiteren EU-Nachbarstaaten wie Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro, der Republik Moldau, Russland, Serbien, Türkei und der Ukraine. Wer die Nummer wählt, wird automatisch an die zuständige Notrufzentrale weitergeleitet.

Notaufnahme- so funktioniert sie

Default Youtube Poster

©Asklepios

Imagefilm Asklepios

Default Youtube Poster

Seite teilen: