Asklepios Fachklinikum Göttingen eröffnet psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik in Seesen

Patientenversorgung im sozialen und wohnortnahen Umfeld - seit dem 13.06.2016 stehen 16 Behandlungsplätze zur Verfügung

Das Team der neuen Seesener Tagesklinik (von links): Fanny Herche, Yvonne Schlagowski, Chefarzt Dr. med Willy Herbold-Schaar, pflegerische Stationsleiterin Svenja Fischer, Steffen Reichelt, Oberärztin Kari Ulrich, Nicole Rosenlieb, Franziska Meyer und Daniela Tiefenberg.

Seit Anfang 2016 laufen die Um- und Ausbaumaßnahmen auf dem Areal der Asklepios Kliniken Schildautal auf Hochtouren und am 13. Juni ist es soweit:

Die Psychiatrische Tagesklinik mit der angegliederten Psychiatrischen Institutsambulanz empfängt die ersten Patienten. Das breit gefächerte therapeutische Angebot richtet sich an Menschen mit seelischen Erkrankungen. Die allgemeinpsychiatrische Tagesklinik ist nicht auf bestimmte Altersgruppen ausgerichtet und schließt die Lücke zwischen der ambulanten und vollstationären Versorgung von Patientinnen und Patienten. „Unsere psychiatrische Tagesklinik in Seesen richtet sich an Patientinnen und Patienten, die keine vollstationäre Therapie benötigen oder diese abgeschlossen haben.“, erklärt die Kommissarische Ärztliche Direktorin des Asklepios Fachklinikums Göttingen Christel Lüdecke gegenüber dem „Beobachter“. In der neuen Seesener Tagesklinik auf dem Asklepios Gelände werden Menschen, die unter seelischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Trauma-Folgestörungen, Anpassungsstörungen und Suchterkrankungen leiden, teilstationär behandelt.

„Neben der professionellen Hilfe und Unterstützung liegt der Vorteil der Tagesklinik darin, dass die Patientinnen und Patienten in ihrem sozialen Umfeld bleiben und dieses Umfeld nicht, wie bei einer vollstationären Therapie, verlassen müssen.“, betont Lüdecke weiter. Aufenthalte im Krankenhaus und eine langwierige Wiedereingliederung in den Alltag werden mit der „tagesklinischen Therapie“ vermieden. Die Tagesklinik hat von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Die restliche Zeit, wie die Nächte und Wochenenden, verbringen die Patientinnen und Patienten in ihrer gewohnten Umgebung.

„Die Behandlung in einer Tagesklinik ist jedoch nicht für Patientinnen und Patienten geeignet, die aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung einer vollstationären Behandlung bedürfen.“, ergänzt Dr. med. Willy Herbold-Schaar, Chefarzt für Psychiatrie und Psychotherapie im Fachklinikum Göttingen.
Das „Personal“ der neuen Tagesklinik ist bereits im Asklepios Fachklinikum beschäftigt und besitzt entsprechend viel Erfahrung in der Behandlung psychischer Leiden. Das Team aus Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Pflegekräften und Sozialarbeitern wird am 13. Juni in die umgebauten - und neu ausgestatteten Räumlichkeiten einziehen.

Die großzügigen Räumlichkeiten sind auf die verschiedenen Therapieangebote zugeschnitten, darunter Therapieräume für Einzel- und Gruppengespräche, Ergotherapie, Therapieküche, Ruheräume und ein großer Garten. Die Therapie erfolgt einzeln oder in der Gruppe. Die Kapazität der Tagesklinik (teilstationäre Behandlung) umfasst 16 Plätze. Ergänzt wird das Angebot durch die angegliederte psychiatrische Institutsambulanz.

In der Psychiatrischen Institutsambulanz werden Patientinnen und Patienten im Gegensatz zur teil- oder vollstationären Behandlung ausschließlich ambulant behandelt. Auch die Institutsambulanz bietet eine umfangreiche Diagnostik und Therapie.

Kari Ulrich wird Ärztliche Leiterin. Svenja Fischer wird die pflegerische Stationsleitung der neuen Seesener Tagesklinik übernehmen. Kari Ulrich erzählt als Beispiel zum besseren Verständnis von Frau W., einer 37-jährigen Patientin. Frau W. hatte die Institutsambulanz auf Anraten ihres Hausarztes aufgesucht. Ein halbes Jahr zuvor hatte sie bemerkt, dass sich ihre Stimmung zusehends verschlechterte – sie war tagelang traurig und mutlos, zweifelte an ihrem Leben, verlor Appetit, Gewicht und Interesse an ihrer Umgebung und schlief schlecht. Zwar gab es auch vereinzelt gute Tage, doch die wurden immer seltener. In der Folge zog sie sich mehr und mehr zurück und bemerkte, dass sie zunehmend Angst davor bekam, anderen Menschen zu begegnen. Auch an ihrem Arbeitsplatz fühlte sie sich zunehmend überfordert. Ihr Hausarzt gab ihr zunächst eine Krankschreibung; als ihr Zustand jedoch schlechter statt besser wurde, empfahl er ihr, Kontakt mit der Institutsambulanz aufzunehmen. Dort nahm sich ein Arzt Zeit dafür, zu verstehen, wie es zu den Veränderungen bei der Patientin gekommen war. Tatsächlich war ihm das Störungsbild vertraut: Etwa 20 Prozent der Bevölkerung erleiden irgendwann in ihrem Leben eine Depression. Sie kann häufig ambulant behandelt werden. Wenn sich allerdings bereits deutliche Auswirkungen auf die Bewältigung des Alltags eingestellt haben, kann eine tagesklinische Behandlung das Mittel der Wahl sein. Hierzu riet ihr der Arzt.

In den 6 Wochen ihrer Behandlung lernte Frau W., was sie gegen ihre Beschwerden tun kann. Da sie jeden Tag nach der Behandlung wieder nach Hause zurückkehrte, konnte sie gut erproben, ob das Erlernte auch tatsächlich in der häuslichen Umgebung „funktioniert“. Das war nicht immer leicht, aber nach und nach merkte Frau W., dass sie sich wieder Dinge zutraute, die sie seit langem vermieden hatte. Mit Unterstützung der Sozialarbeiterin der Tagesklinik nahm sie wieder Kontakt zu ihrem Arbeitgeber auf, um mit ihm eine Veränderung der beruflichen Situation zu besprechen. Frau W. hatte überdies verstanden, dass die Behandlung der Depression damit noch nicht abgeschlossen war und setzte sie ambulant bei einer Psychotherapeutin fort.

Dieses Beispiel zeigt auf, wie sich das Angebot der Tagesklinik und der Institutsambulanz sinnvoll ergänzen.

In der Psychiatrischen Tagesklinik und der Psychiatrischen Institutsambulanz werden Kassen- und Privatpatienten betreut. Voraussetzung für eine Behandlung ist die Überweisung durch einen niedergelassenen Allgemeinarzt.

Betrieben werden die Tagesklinik und die Institutsambulanz vom Asklepios Fachklinikum Göttingen. Als psychiatrisch-psychotherapeutisches Zentrum für die Region Südniedersachsen, mit 150-jähriger Tradition, bietet das Asklepios Fachklinikum Göttingen ein differenziertes Behandlungsangebot. Das vollstationäre Angebot in Göttingen umfasst 428 Betten und wird durch Tageskliniken auf dem Göttinger Krankenhausgelände sowie durch eine Tagesklinik im Ostviertel der Stadt Göttingen ergänzt (ab 13. Juni zusätzlich in Seesen). Als Akademische Lehrklinik der Universitätsmedizin Göttingen für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie bringt sich das Asklepios Fachklinikum Göttingen aktiv in die Fort- und Weiterbildung des medizinischen Nachwuchses ein.

Im September wird sich die neue Tagesklinik mit einem „Tag der offenen Tür“ präsentieren. Neben vielfältigen Aktivitäten und der Besichtigung der Räumlichkeiten wird das Leistungsangebot der Tagesklinik vorgestellt. Der genaue Termin wird frühzeitig in der Tagespresse veröffentlicht.

Kontakt

Asklepios Fachklinikum Göttingen

Psychiatrisch-psychotherapeutische Tagesklinik und Institutsambulanz Seesen

Tannenbusch 11
38723 Seesen
Tel.: (0 53 81) 74 40 80
Fax: (0 53 81) 74 40 81
E-Mail: tk-seesen.goettingen@asklepios.com
Internetauftritt Tagesklinik Seesen

Dr. Willy Herbold-Schaar

Chefarzt
E-Mail: w.herbold@asklepios.com

Kari Ulrich

Oberärztin
E-Mail: k.ulrich@asklepios.com

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