Schüler werden Lebensretter: Wiederbelebungstraining am Johann-Michael-Fischer Gymnasium

„Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ lautete das Motto der „Woche der Wiederbelebung“ 2016. Die hat sich die Asklepios Klinik im Städtedreieck zum Anlass genommen, um gemeinsam mit dem BRK Kreisverband Schwandorf den Neuntklässlern des Johann-Michael-Fischer Gymnasiums in Burglengenfeld die richtigen Reanimationstechniken bei-zubringen.

Bild: Reanimationstraining

„Sich trauen, im Notfall selbst etwas zu tun, das sollen die Kinder mitnehmen. Bei der Wiederbelebung kann man wenig falsch und sehr viel richtig machen“, erklärt Dr. Thomas Scherl, Internist an der Asklepios Klinik und Notarzt im Städtedreieck das Ziel des Trainings in der Schule. Man habe sich bewusst für die neunten Klassen entschieden, um die Jugendlichen möglichst früh an das Thema Reanimation heranzuführen. „Denn jeder kann in die Situation geraten, Ersthelfer zu sein. Ein plötzlicher Herzstillstand kann immer passieren.“ Die theoretischen Grundlagen der Wiederbelebung  erhielten die Mädchen und Jungen bei einem kurzen Vortrag. „Prüfen. Rufen. Drücken!“ lautet die lebensrettende Devise, die sich jeder merken sollte: Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. Das Gelernte anwenden konnten die Schüler dann gemeinsam mit den Rettungsprofis des BRKs an speziellen Übungspuppen.

„Würden mehr Laienhelfer reanimieren, könnten in Deutschland jährlich circa 5.000 Menschenleben gerettet werden“, sagt Dr. Scherl. Seit Einführung der „Woche der Wiederbelebung“ sei die Zahl der Fälle, in denen einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen werden, von 17 Prozent auf 31 Prozent angestiegen. Dennoch ist die Helferquote in Deutschland im internationalen Vergleich gering. Umso wichtiger ist es, frühzeitig kompetente Ersthelfer auszubilden. Am Johann-Michael-Fischer Gymnasium zeigt man dazu vollen Einsatz. „Die Resonanz der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler war sehr gut. Ausnahmslos alle waren mit großer Begeisterung dabei“, erzählt Direktorin Dr. Beate Panzer. Auch Felix Rauschek, Geschäftsführer der Asklepios Klinik im Städtedreieck, zieht ein positives Fazit: „Wir freuen uns, dass das Reanimationstraining eine feste Größe geworden ist – der erfolgreiche Aktionstag hat gezeigt, dass das Interesse der Schüler an diesem wichtigen Thema sehr hoch ist.“

Infokasten „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“
Die bundesweite Woche der Wiederbelebung in Deutschland

Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Doch die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich ist alarmierend gering. Dabei sind die Maßnahmen zur Wiederbelebung eines Menschen einfach. Man kann nichts falsch machen. Jeder kann es.

Hier setzt die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstützte „Woche der Wiederbelebung“ unter dem Motto „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ an. Ziel ist es, das Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schärfen, Hemmschwellen abzubauen und über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen zu informieren. Dabei steht die sich leicht zu merkende Botschaft der Reanimation im Vordergrund: „PRÜFEN. RUFEN. DRÜCKEN!“.

Die „Woche der Wiederbelebung“ ist eine Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. in Kooperation mit dem German Resuscitation Council e. V. und der Stiftung Deutsche Anästhesiologie.

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