Asklepios Kliniken Bad Wildungen mit Qualitätssiegeln ausgezeichnet

Multiresistenten Keimen den Kampf angesagt: Lückenloses MRSA-Screening

Die Asklepios Kliniken Bad Wildungen sind erfolgreich im Kampf gegen Multiresistente Erreger. Das wird der Stadtklinik Bad Wildungen sowie den Fachkliniken Fürstenhof und Helenenklinik mit dem hessenweit einheitlichen Qualitätssiegel vom MRE Netzwerk Nord- und Osthessen bescheinigt. Klinikgeschäftsführer Marc Reggentin und Thorsten Gaidzik, Krankenhaushygieniker sowie Oberarzt Innere Medizin, nahmen die Auszeichnungen im Kasseler Rathaus entgegen.

Qualitätssiegel für drei Kliniken: Den Bad Wildunger Asklepios Kliniken bescheinigt das MRE-Netzwerk Nord-Osthessen das Einhalten spezieller Qualitätskriterien. Auf dem Foto von links: Friedhelm Sarge und Diplom-Ingenieur Detlef Möbus (beide Fachdienst Gesundheit des Landkreises Waldeck-Frankenberg), Klinikgeschäftsführer Marc Reggentin, Erster Kreisbeigeordneter Karl-Friedrich Frese und Krankenhaushygieniker sowie Oberarzt Innere Medizin, Thorsten Gaidzik.

Seit Einführung eines in der Region einmaligen lückenlosen Screenings konnten die MRSA-Zahlen in den drei Asklepios Kliniken um mehr als die Hälfte gesenkt werden.

Das Robert-Koch-Institut, eine Bundesbehörde der Krankheitsüberwachung und -prävention,  empfiehlt in seinen Richtlinien Untersuchungen so genannter Risikopatienten bei planbaren Eingriffen. Die Asklepios Kliniken Bad Wildungen zeichnet in diesem Zusammenhang ein Alleinstellungsmerkmal in der Region aus. „Wir haben uns vor zwei Jahren dazu entschieden, einen Schritt weiterzugehen und haben eines lückenlosen MRSA-Aufnahme-Screening eingeführt. Seitdem setzen wir bei allen stationären Patienten sterile Wattetupfer ein, mit denen bei Aufnahmeuntersuchungen Abstriche im Rachen, der Nase und im Bereich der Leiste entnommen werden. Dabei haben wir eine interessante Feststellung gemacht. Bei einigen Patienten waren die MRSA Bakterien nur in der Hautflora der Leiste zu finden, sie konnten jedoch nicht im Rachen oder der Nase bei ihnen nachgewiesen werden“, berichtet Thorsten Gaidzik.

Sollte eine mikrobiologische Untersuchung ein positives Ergebnis ausweisen, werde sofort gehandelt und infizierte Patienten in Isolierzimmern untergebracht. „Dort gelten besonders strenge Hygieneschutzvorkehrungen und Maßnahmen.“ Darum dürfe ein solches Zimmer nur mit Schutzbekleidung betreten werden. MRSA-Träger werden in diesen Räumen saniert. Der Krankenhaushygieniker erklärt: „Das heißt, sie werden mit speziellen Salben und Waschlösungen behandelt. Außerdem wird die Bettwäsche und Hygieneartikel wie Zahnbürsten täglich gewechselt, da sie meist mitkontaminiert sind. Der Schutz vor möglichen Infektionen anderer Patienten, unserer Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Klinikbesucher hat für uns höchste Priorität.“ Gaidzik verweist auf einen nachweisbaren Erfolg im Kampf gegen multiresistente Keime. „Durch die verschärften Kontrollen konnten wir sehr viele Fälle identifizieren, auf die wir unter normalen Umständen nicht gestoßen wären. Als Folge der anschließenden Sanierungen betroffener Patienten haben wir die MRSA-Zahlen um mehr als die Hälfte reduziert.“ Dieses erfreuliche Ergebnis sei angesichts der Gefahren, die von multiresistenten Keimen ausgehen von unschätzbarem Wert. „Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können durch MRSA-Keime sehr krank werden und im schlimmsten Fall an Infektionen versterben“, gibt Gaidzik zu bedenken.

Ein schmerzfreier Vorgang: Mit sterilen Wattetupfern werden bei Aufnahmeuntersuchungen aller stationären Patienten der Asklepios Kliniken Bad Wildungen Abstriche im Rachen, der Nase und im Bereich der Leiste entnommen. (Foto: Klein)

Die als Krankenhauskeime bezeichneten Erreger sind oft Antibiotikaresistent und werden von bereits infizierten Patienten in Kliniken getragen. Dort, wie auch in Pflegeeinrichtungen, im Rettungsdienstwesen und in der ambulanten Pflege haben sie sich zu einem großen Problem entwickelt. Das MRE Netzwerk Nord- und Osthessen hat sich zum Ziel gesetzt multiresistente Keime zu reduzieren und deren Ausbreitung einzudämmen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Gesundheitsämter der Landkreise. Sie überprüfen die Einhaltung aller Hygiene-Qualitätskriterien. „Dazu zählen auch die gesetzlichen Bestimmungen, vorgegebene Leitlinien und die Kommunikation sowie Dokumentation der Arbeit im Kampf gegen multiresistente Keime“, erläutert Thorsten Gaidzik. Gemeinsam mit Klinikgeschäftsführer Marc Reggentin lobt der Krankenhaushygieniker den Einsatz des Hygienefachpersonals sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Asklepios Kliniken Bad Wildungen. „Dem Engagement aller Beteiligten mit Patientenkontakt haben wir es zu verdanken, dass die Verbreitung multiresistenter Keime in unseren drei Häusern sehr stark eingedämmt worden ist.“

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